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Mädchen Nr. 6: Thriller (German Edition)

Mädchen Nr. 6: Thriller (German Edition)

Titel: Mädchen Nr. 6: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Brady
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das Kleid, so gut es ging, hinten zusammen. »Mitch?«
    Sie blinzelte verblüfft, als ein zweiter Mann den Raum betrat, der sie wohlwollend von Kopf bis Fuß betrachtete. Ein schiefes Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus, und seine blauen Augen glitzerten. Er sah genauso aus wie Mitch, bis auf die Narbe, die sich über seinen Kiefer bis zum Kinn zog.
    Er streckte ihr die Hand entgegen. »Ich bin –«
    »Special Agent Neil Sheridan, FBI«, vervollständigte Dani den Satz. Er war eine lebende Legende in Polizeikreisen. Sie blickte auf seine Hand und errötete. »Ich kann hier gerade nicht loslassen, um Ihnen die Hand zu schütteln.«
    Mitch fluchte, trat hinter sie und zog den Reißverschluss hoch.
    »Aber jetzt«, stellte Neil fest und hielt die Hand ausgestreckt. »Sie sind –«
    »Dani Cole. Detective Sergeant beim Lancaster Pol–« Das war Vergangenheit, verdammt. »Dani Cole.« Sie riss sich zusammen und schüttelte Neil die Hand. »Ist es bei euch FBI-Typen immer so, dass einer weiß, was der andere tut?«
    »Sie meinen, ob ich von dem Sonderkommando weiß, das wegen der illegalen Adoptionen ermittelt? Bisher nicht. Ich war bis heute Nachmittag in Santa Fe, war dorthin auf einen Fall ausgeliehen. Aber ich habe mich erkundigt, als ich hörte, dass Russ und die Stiftung involviert sind. Daher bin ich im Bilde, bis auf die letzten Neuigkeiten.«

    Dani brachte ihn auf den neuesten Stand und versuchte gleichzeitig, Mitch zu ignorieren, der in seinem Smoking unruhig auf und ab lief. »Ich muss los«, sagte er schließlich. »Es ist schon nach sieben, und die Ausstellungssäle werden um acht geöffnet. Ich habe noch etwas mit Brad zu besprechen, bevor er völlig dicht ist.«
    Neil zog die Stirn kraus. »Ihr beide sagt, dass Brad Drogen nimmt, aber ihr glaubt nicht, dass er derjenige ist, der bei dir eingebrochen ist und deinen Hund vergiftet hat, Dani?« Sie waren recht schnell zum Du übergegangen.
    Dani schloss die Augen. »Er hat sich beim Weglaufen nicht wie Brad bewegt. Brad ist athletisch, hat früher Tennis gespielt. Dieser Typ ist gerannt, als hätte er eine Blase oder etwas Ähnliches am Fuß.«
    »War er stoned?«
    Sie dachte darüber nach. »Schon möglich.«
    »Vielleicht kommt an dieser Stelle Sarah Rittenhouse ins Spiel«, warf Mitch ein. »Sie hat angeblich Drogen aus Ketterings Praxis gestohlen. Vielleicht hat sie sie Brad verkauft.«
    Dani schüttelte den Kopf. »Sie hat eine weiße Weste. Und die Stiftung oder Fotokunstausstellungen kannte sie nur aus dem Fernsehen.«
    »Aber Marshall sagte, dass er sie schon seit mehreren Monaten des Diebstahls verdächtigte«, warf Mitch ein. »Er wollte sie doch deswegen feuern.«
    »Das hat nicht Marshall gesagt, sondern seine Frau«, stellte Dani richtig und erstarrte. Ihre eigenen Worte hallten in ihren Ohren nach. Das Bild des nächtlichen Einbrechers erschien wieder vor ihrem inneren Auge. Seine Bewegungen waren holperig gewesen, was, wie sie geglaubt hatte, an einer Blase am Fuß lag. Neben Rosie hatte man einen Stiefelabdruck gefunden. Größe fünfundvierzig. Was, wenn eine Frau diese Schuhe getragen hatte? Und der Einbrecher – es hätte genauso aussehen können, wenn eine Frau in zu großen Schuhen weggelaufen wäre. »Lieber Himmel, wir waren auf der falschen Fährte«, stieß Dani hervor. »Wir haben immer einen Täter verdächtigt, junge Prostituierte umgebracht und die vielen Haare als Trophäe behalten zu haben. Ein vielleicht religiös motivierter Irrer, der die Welt von allem Bösen befreien will oder einen Hass auf Frauen hat. Aber was wäre, wenn es sich in Wahrheit um eine Frau handelt?«
    »Ein Profiler würde das nicht schlucken«, bemerkte Neil. »Weibliche Serienkiller sind sehr selten. Und wenn sie töten, dann sind meist Kinder ihre Opfer, gelegentlich auch mehrere Ehemänner hintereinander. Aber keine anderen Frauen.«
    »Wir haben doch gesehen, was Mütter tun, um an ein Kind zu kommen. Es gibt noch viel Schrecklicheres. Warum also nicht gleich die leibliche Mutter töten?«
    »Aber die Mörderin bekommt dadurch keinen Zugriff auf das Kind«, gab Mitch zu bedenken. »Hier bleibt die Logik auf der Strecke. Außerdem war es ein Mann, der dich zum Tierarzt gelockt und auf dich geschossen hat.«
    Aber Dani ließ nicht locker. »Und wenn die Mörderin andere Beweggründe hätte? Ein verlorenes Kind oder so etwas?« Sie sah Mitch an. »Hatte Sarah Rittenhouse eigene Kinder? Hat sie welche gewollt? Vielleicht eines weggeben

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