Mädchen! - wie sie selbstbewusst und glücklich werden
Machen Sie lange Spaziergänge. Gönnen Sie sich die Zeit, die alte Realität gehen zu lassen und die neue willkommen zu heiÃen.
Vielleicht kommen Sie zu dem Ergebnis, dass Sie es â natürlich nur mit dem Einverständnis Ihrer Tochter â auch Ihre Freunde wissen lassen sollten. SchlieÃlich will jeder, dass die Freunde einen gut kennen und verstehen. Die meisten von ihnen werden sehr verständnisvoll und offen sein. Aber je nachdem, in welchem Umfeld Sie sich bewegen, könnten manche auch voreingenommen reagieren.
Pamela Du Valle, die einen schwulen Sohn hat, schrieb darüber ein bewegendes Gedicht. Hier ein Auszug:
Ich sag es dir jetzt, und es liegt an dir allein.
Zu meinem Sohn und mir selbst muss ich ehrlich sein.
Akzeptierst aber du meinen Sohn nicht und mich,
ist die Freundschaft vorbei, dann verzicht ich auf dich. 20
Diese unerschütterliche Loyalität ihrem Sprössling gegenüber ist ein schöner Zug und macht ihrem Sohn sicher Mut.
Abgesehen von den Veränderungen durch ihr Coming-out haben lesbische Mädchen die gleichen Probleme und Fragen wie heterosexuelle: Wird mich jemand lieben? Werden mich die Menschen um mich herum respektieren?
Es gibt ganze Bücher zu diesem Thema. Unterstützung finden Sie auch bei Organisationen, in Deutschland zum Beispiel dem Bundesverband der Eltern, Freunde und Angehörigen von Homosexuellen e.V. (www.befah.de). Sich zu informieren lohnt sich auf alle Fälle. Auch wenn Ihre Tochter heterosexuell ist, wird sie vielleicht eine lesbische Freundin haben, die es zu schätzen weiÃ, wenn Sie verständnisvoll und ungezwungen reagieren.
Noch eine letzte Anmerkung: Viele Mädchen haben in ihrer Teenagerzeit sehr intensive, liebevolle Freundschaften mit Mädchen. Diese sind in der Regel nicht sexuell motiviert und geben auch keinen Hinweis auf die sexuelle Orientierung. (In offeneren Gesellschaften kommt das auch unter Jungen als Bestandteil ihres Erwachsenwerdens vor.) Es ist eine Modeerscheinung, dass heute Jungen die Mädchen auf Partys und bei ähnlichen Gelegenheiten dazu drängen, untereinander herumzuknutschen und damit Pornos zu imitieren, die zur Stimulierung von Männern gedacht sind. Dieser Quatsch kann Mädchen dazu bringen, sich zu verkrampfen, Sorgen zu machen und sich völlig unnötig aus solchen Mädchenfreundschaften zurückzuziehen. Ermutigen Sie Ihre Tochter dazu, sie selbst zu sein und mit ihren Freundinnen offen darüber zu sprechen, was sich gut anfühlt und was nicht. Wir kriegen alle viel zu viele Etiketten aufgeklebt, aber wir sind Individuen, und kein Etikett kann uns beschreiben.
TEENAGER UND DER SCHLAF
Was Eltern schon immer wussten, haben Forscher kürzlich bestätigt: Teenager bekommen nicht genug Schlaf. Das Problem rührt zum Teil daher, dass sich der Schlafzyklus in der Adoleszenz verschiebt und Heranwachsende eher länger ausschlafen müssten. Aber wir sind gezwungen, sie zu wecken und in die Schule zu schicken. Die angehäuften Schlafschulden wirken sich sowohl auf das Lernvermögen als auch auf die psychische Gesundheit negativ aus. Doch dem kann abgeholfen werden â schauen wir, was Dr. Michael Carr-Gregg, Australiens führender Schlafforscher und Aktivist für die psychische Gesundheit, dazu zu sagen hat:
Um halb neun Uhr morgens stehen wir vor einer Mädchenschule irgendwo auf der Welt. Als die Schülerinnen aus Autos und Bussen aussteigen, rollt auf uns eine Welle schläfriger Gestalten zu. Manche klammern sich an Pappbecher mit Milchkaffee: Es scheint sich hier um ein Narkolepsiezentrum zu handeln.
Innerhalb der nächsten halben Stunde werden einige dieser jungen Damen den Kopf aufs Pult legen und schlafen. Dem Rest macht es der Schlafmangel ebenso unmöglich, irgendetwas vom Unterricht um sie herum mitzubekommen.
Teenager â sowohl Jungen als auch Mädchen â sind ganz offiziell der Teil der Bevölkerung mit dem gröÃten Schlafmangel. Mary Carskadon, Professorin an der Brown University in den USA, fand heraus, dass Jugendliche im Durchschnitt etwa 7,5 Stunden pro Nacht schlafen, 25 Prozent jedoch nur 6,5 Stunden und weniger abbekommen. Das heiÃt, ein Viertel aller Jugendlichen leidet unter beträchtlichem Schlafmangel. Carskadon stellte fest, dass Jugendliche etwa 9,25 Stunden Schlaf brauchen, um optimal ausgeschlafen zu sein. Erziehern und Psychologen wird immer deutlicher bewusst, dass viele
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