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Mädchen! - wie sie selbstbewusst und glücklich werden

Mädchen! - wie sie selbstbewusst und glücklich werden

Titel: Mädchen! - wie sie selbstbewusst und glücklich werden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
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Mädchen Nacht für Nacht den Schlaf nur für eine Option unter vielen halten und so enorme Schlafdefizite haben. 21
    Würde man bei den Mädchen, die da mit dem Kopf auf dem Pult vor sich hin dösen, ein EEG machen, würde man feststellen, dass 50 Prozent von ihnen schnurstracks in den REM-Schlaf ** fallen – die Hirnströme wären ähnlich wie bei Narkolepsiepatienten. Auch wenn diese Mädchen nicht wirklich unter dieser Krankheit leiden, lässt ihr Zustand sie doch so wirken.
    Dieser Schlafmangel beeinträchtigt nicht nur ihre körperliche Gesundheit, er reduziert auch die Leistungsfähigkeit und das Reaktionsvermögen in der Schule, beim Autofahren, beim Sport und im Umgang mit Erwachsenen. Außerdem steigt die Gefahr von Depressionen und suizidalen Gedanken und Gefühlen. Aus wissenschaftlicher Sicht ist ausreichend Schlaf die beste Lernhilfe.
    Schulen sollten Schlafunterricht erteilen, damit Jugendliche erfahren, wie sehr Schlafmangel ihren Billionen Gehirnzellen und Synapsen schadet. Eltern sollten dem Schlaf ihrer Kinder höchste Priorität zuweisen und schon früh auf eine geregelte Schlafenszeit achten. Außerdem sollten wir auch über den morgendlichen Schulbeginn neu nachdenken. In Studien wurde herausgefunden, dass in den höheren Schulen schon eine halbe Stunde Verschiebung nach hinten das Wohlbefinden, die Gesundheit und das Lernvermögen der Schüler entscheidend verbessern können.
    Was Sie tun können
    Regeln Sie den Verlauf des Abends und die Schlafenszeit klar. Eine halbe Stunde lesen im Bett zur Entspannung ist in Ordnung, aber verbieten Sie sämtliche elektronische Medien (Telefon, iPad, Computer und Fernseher) im Kinderzimmer. Bildschirme wirken sich negativ auf die Schlafvorbereitung des Gehirns aus, außerdem sind die Inhalte meist viel zu anregend.
    Es kommt vor, dass Teenager am Wochenende ausschlafen müssen, um die aufgehäuften Schlafschulden der Woche abzubauen. Dieses Nachholen ist gesund, aber noch besser ist es, dass sie auch unter der Woche neun Stunden Schlaf pro Nacht bekommen.
    Aufgrund der Verschiebung des Schlafrhythmus in der Jugend sollten Schulen nicht zu früh beginnen. Wir sollten auf veränderte Stundenpläne hinwirken, die den körperlichen Bedürfnissen von Teenagern mehr entsprechen.

    * LGBT steht für Lesbian, Gay, Bisexual, Transgender. Die englische Abkürzung hat sich inzwischen international durchgesetzt für alle Personen, die nicht in die Kategorie »heterosexuell« passen. Der Begriff »gay« wird manchmal (auch auf Deutsch) ebenfalls für verschiedene Kategorien genutzt, aber »lesbisch« ist der einfachste und verbreitetste Begriff für Mädchen, die sich hauptsächlich von Mädchen angezogen fühlen. Über transsexuelle Mädchen, die gerne ein Junge sein möchten und sich zum Teil einer Behandlung unterziehen, um männlicher zu werden, schreibe ich hier nicht. Die Herausforderung für Eltern ist in diesem Falle dieselbe: Ihre Tochter braucht ihre Akzeptanz und Unterstützung dabei, herauszufinden, wer sie wirklich ist.
    ** REM steht für Rapid Eye Movement, da diese Schlafphase durch schnelle Augenbewegungen des Schlafenden gekennzeichnet ist. In der REM-Phase träumt man am meisten.

Kapitel 6
    Vorbereitung aufs Erwachsensein
    (14. bis 18. Lebensjahr)
    Stellen Sie sich eine 14-Jährige vor. Sie hat das Gymnasium zur Hälfte absolviert, sie ist körperlich praktisch ausgewachsen und hat die schwierigste Phase der Pubertät hinter sich gebracht. Sie kann schwanger werden. Sie ist stark, strukturiert und ziemlich schlau. (Vor ein paar Hundert Jahren hätte man sie jetzt verheiratet.) Was meinen Sie? Ist sie schon bereit, eine Frau zu sein?
    Für alle, die tatsächlich eine 14-jährige Tochter haben, liegt die Antwort auf der Hand: wahrscheinlich nicht! Die Eigenschaften, die eine Person reif machen, kommen bei einer 14-Jährigen zum Vorschein, aber wie das Licht einer flackernden Birne sind sie nicht konstant. Im einen Augenblick kann sie freundlich und bedacht, im nächsten gedankenlos und egozentrisch sein. Sie macht vielleicht große Versprechungen, vergisst aber, sie zu halten. Sie verliert auch mal völlig die Orientierung, kann dem Druck Gleichaltriger schwer standhalten und neigt dazu, emotional überzureagieren.
    Das alles ist nicht ihre Schuld. Das Gehirn eines Mädchens am Anfang der Teenagerzeit ist

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