Mädchen! - wie sie selbstbewusst und glücklich werden
geht es schnell, und danach haben wir alle Ruhe.«
Helfen Sie Ihrer Tochter (oder Ihrem Sohn), indem Sie immer auf Folgendem bestehen:
dass sie das wegräumt oder sauber macht, was sie benutzt hat.
dass sie ihre eigenen Sachen in Ordnung hält, sodass sie sie leicht wiederfindet, wenn sie sie braucht.
dass sie gute Manieren und sowohl der Familie als auch Fremden gegenüber einen höflichen Ton an den Tag legt.
dass sie das Eigentum anderer respektiert.
dass sie sich entschuldigt, wenn sie etwas falsch gemacht hat, und den Fehler wiedergutmacht.
Teenager, die keinen Beitrag leisten und die andere hinter sich herräumen lassen, verströmen eine negative Energie, die allen die Laune verdirbt, einschlieÃlich ihnen selbst. Entscheidend ist, sich daran zu gewöhnen, es richtig zu machen, dann wird es zum Automatismus und spart Energie und Diskussionen. Wenn die Umgebung ordentlich und angenehm ist, können sich alle wohlfühlen. Es ist viel einfacher, es von Anfang an so zu handhaben und die Routine beizubehalten.
Aber das ist natürlich nur der alltägliche Kleinkram, und auf Ihre Tochter wartet da drauÃen die groÃe Welt â und die hebt das Ganze auf eine völlig neue Stufe â¦
Verantwortung â die schwerste Lektion des Lebens
Die 14-jährige Marielle war ein lebensfrohes, sportliches Mädchen und die Ãlteste von vier Geschwistern. Sie besuchte eine gemischte Schule in einem westlichen Vorort von Sydney. An einem Frühlingsnachmittag verlieÃen sie und ihre Freundinnen lachend und quatschend die Schule und liefen in Richtung Bahnhof, um nach Hause zu fahren. Sie überquerten, so wie jeden Tag, in einer groÃen Gruppe mehrere FuÃgängerampeln. Doch an jenem Tag hatten sie kaum die Zeit, ihre Köpfe in Richtung quietschender Bremsen zu drehen, bevor Bruchteile von Sekunden später ein Auto mitten in ihre Gruppe krachte. Ein Mädchen starb sofort, fünf weitere, darunter Marielle, wurden schwer verletzt.
Marielle verbrachte sechs Monate im Krankenhaus. In zahlreichen Operationen und mithilfe schmerzhafter Rehabilitationsbehandlungen wurde sie wieder in die Lage versetzt zu laufen. Auch wenn sie körperlich nie wieder so agil sein würde wie früher, würde sie doch ein normales Leben führen können. Mit einer Ausnahme: Der Gedanke, sich irgendeiner StraÃe zu nähern, versetzte sie immer noch in Panik. Sie litt unter Platzangst, Albträumen und Flashbacks. Sie in die Schule zu fahren war für sie und ihre Eltern eine Qual.
Ihre Eltern brachten sie zu einer Traumatherapeutin, einer Frau Mitte fünfzig, die mehrere Monate mit ihr arbeitete. Sie zeigte ihr Entspannungs- und Achtsamkeitstechniken, redete mit ihr über die Erlebnisse und baute gemeinsam mit ihr ihre mentale Stärke wieder auf. Marielles Zustand verbesserte sich seither beträchtlich, aber StraÃen, auf denen Autos unterwegs waren, konnte sie sich immer noch nicht nähern. Wenn sie es versuchte, begann sie unkontrolliert zu zittern, fühlte Ãbelkeit aufsteigen und bekam Durchfall. Es sind die gleichen Symptome, unter denen Soldaten leiden, wenn sie aus dem Krieg oder von einem gefährlichen Einsatz zurückkehren, und jeder hat den Namen ihrer Krankheit schon einmal gehört: posttraumatische Belastungsstörung.
Marielles Therapeutin war eine kompetente und einfallsreiche Frau. Für Marielle war sie so etwas wie eine resolute Tante geworden, die sie trösten, aber auch anschubsen konnte, wenn es nötig war. Nach mehr als drei Monaten Therapie war es Zeit für den nächsten Schritt. (Die folgende Methode kann ich nur empfehlen, wenn eine wirklich stabile, starke Beziehung zwischen Therapeut und Patient besteht.)
âWir haben darüber gesprochen, was an jenem Tag passiert ist, Marielle, du hast das Geschehen nach und nach zusammengesetzt.
âJa.
âAber über etwas anderes haben wir noch nicht gesprochen.
âHm?
âWenn du an den Unfall damals denkst oder darüber sprichst, wem gibst du die Schuld daran?
âDem Fahrer, diesem dämlichen Idioten, der meine Freundin getötet und mich überfahren hat. (Marielle klingt wütend, aber ihr Blick ist traurig, und sie bricht in Tränen aus, wie oft, wenn sie darüber redet.)
âGut, du denkst also, der Fahrer trägt die alleinige Schuld?
âJa.
âUnd du warst sein schuldloses Opfer?
âJa, ich hatte einfach Pech.
Die Therapeutin
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