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Maedchenfaenger #4

Titel: Maedchenfaenger #4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jilliane Hoffman
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Aus­tralian! Verdammt, ich muss anhalten! Der Typ ist wahnsinnig!»
    «Das war's.» Es war Kleiner. «Keine Zivilisten mehr, Lou. Es ist halb fünf und einfach zu voll. Wir beenden die Jagd. Wir schicken Einheiten zum Blue Heron Boulevard und stoppen ihn dort!»
    Die Australian Avenue endete am Blue Heron Boulevard, knapp zwei Kilometer weiter nördlich. Doch der Blue Heron Boulevard führte direkt zur Interstate 95. Der Highway war weni­ger als drei Kilometer entfernt. Und falls der Lexus den Highway erreichte, hätte er freie Fahrt.
    Verfolgungsjagden bei hohem Tempo waren gegen die Po­litik jedes Police Departments. Unweigerlich wurden Zivilisten oder Cops dabei verletzt oder sogar getötet, zumindest entstand Sachschaden, und Klagen wurden eingereicht. Alles, was mehr als zwanzig Stundenkilometer über dem Tempolimit lag, wurde als «hohe Geschwindigkeit» eingestuft, und hundert Sachen auf einer dicht befahrenen Einkaufsstraße waren definitiv zu schnell. Hochgeschwindigkeitsjagden mussten vom Führungsstab geneh­migt werden, und normalerweise wurden sie das nicht.
    Doch Lieutenant Lex Kleiner vom PBSO war nicht Bobbys Vorgesetzter. Er war nicht mal im gleichen Zuständigkeitsbereich. Stein schlug Schere, und das FDLE stach das Palm Beach Sheriffs Office aus. Morick wurde langsamer. Bobby raste an ihm vorbei.
    Beim Heulen herannahender Sirenen wichen die Autofahrer entweder an den Straßenrand aus, oder sie blieben mitten auf der Straße stehen, wie in Panik geratene Rehe. Der wahnsinnige Fah­rer, der von einem Orchester von Sirenen und Blaulichtern gejagt wurde, hatte den dichten Verkehr auf der Australian Avenue in einen Hindernisparcours aus Stahl verwandelt. Bobby musste sich durch die stehenden Wagen und den entgegenkommenden Ver­kehr fädeln. Endlich konnte er den Lexus sehen.
    «Ich bin direkt hinter ihm; er scheint nicht am Heron zu hal­ten», sagte Bobby, als der Lexus über eine weitere rote Ampel raste und direkt an einem Streifenwagen vorbei auf den Blue Heron Boulevard bog. «Er fährt zur I95. Schickt Einheiten auf die Rampen. Lasst ihn nicht auf den Highway kommen!» Wenn sie es schafften, den Wagen aufzuhalten, und der Fahrer zu Fuß fliehen musste, würde er nicht weit kommen. Hier gab es nur Tankstellen und Firmen, und die ließen sich abriegeln.
    «Wer zum Teufel ist das?», bellte Kleiner. «Ich sagte, wir ma­chen Schluss! Zu gefährlich!»
    «Ich arbeite nicht für Sie», gab Bobby zurück.
    Plötzlich wich der Lexus scharf nach links aus, um einen ste­henden FedEx-Transporter zu überholen.
    Bobby trat auf die Bremse und wollte ihm folgen, doch im gleichen Moment schien die Welt zu explodieren, direkt vor sei­ner Nase.

 

78
     
    Bobby hörte es, bevor er es sah. Ein unglaublich lauter Schlag, der Ewigkeiten zu dauern schien, das Kreischen von Metall auf Metall, berstendes Glas. Dann gab es einen donnernden, ohren­betäubenden Knall, der die Scheiben erzittern ließ. Eine dicke, sich windende schwarze Rauchsäule quoll vor dem FedEx-Trans­porter in die Höhe.
    «Verdammte Scheiße!», meldete sich eine überraschte Stimme über Funk.
    «Ich sehe einen Feuerball auf dem Blue Heron, westlich der Australian», berichtete Ronny. «Schwere Rauchbildung. Mehr kann ich nicht erkennen.»
    «Dees? Bobby?» Es war Zo, der ihn über Funk rief. «Wo zum Teufel bist du? Ich bin unterwegs, den Blue Heron her­auf...»
    Bobby war bereits ausgestiegen und rannte an den stehenden Kombis und Pritschenwagen vorbei.
    «Er hat einen verdammten Tankwagen gerammt!» Es war Lou Morick.
    Entsetzte Autofahrer kletterten aus ihren Wagen, um mit of­fenem Mund zu sehen, was passiert war. Dann rannten sie in die andere Richtung.
    «Ach du Scheiße! Der Laster muss gerade aus der Tankstelle rausgekommen sein, und er ist einfach in ihn rein, und bumm!», rief Morick. «Frontal in die Seite! Der Tanker ist umgekippt! Auf den Lexus! Ein dritter Wagen ist auch verwickelt, glaube ich. Er - o Gott - sie stehen beide in Flammen!»
    Eine Wand aus dickem schwarzem Rauch schloss die Straße ein. Grelle orange Flammen leckten am Himmel, bis zu zehn Meter hoch. Der blutüberströmte Tankwagenfahrer stieg aus sei­nem umgekippten Führerhaus, er stand unter Schock.
    Noch in zehn Metern Entfernung herrschte eine sengende Hitze. Es war so heiß, dass einem die Haut am Leib zu schmel­zen schien. Aus dem schwarzen Vorhang kam ein lauter Knall, und ein weiterer Feuerball wurde in den Himmel geschleudert. Ein Streifenwagen

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