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Maedchenfaenger #4

Titel: Maedchenfaenger #4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jilliane Hoffman
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Fahrstühlen hatte sich eine Schlange gebildet, und Bobby führte Stephanie am Ellbogen zum Treppenhaus.
    «Damit konnte ich mir einen Termin mit Richter Spencer spa­ren, also habe ich zu danken», sagte sie, als sie zu Fuß die Treppe hinuntergingen. Das Klicken ihrer Absätze hallte laut im leeren Treppenschacht. «Aber ich muss dich warnen, Bobby. Es kann sein, dass wir noch richtig Ärger bekommen wegen der Farben, die Ciro aus LaMannas Atelier hat mitgehen lassen. Sieht aus, als würde die Marke zu den Farben der Picasso-Bilder passen, und das ist gut, aber Ciro hätte sie ohne Gerichtsbeschluss nicht mit­nehmen dürfen. Er hätte den Raum nie betreten dürfen.»
    «Aber nur weil Ciro dort war und gesehen hat, was er gesehen hat, haben wir die zweite Unterschrift bekommen. Vergiss nicht, die Ehefrau war einverstanden, dass wir uns umsehen und etwas mitnehmen.»
    «Mit der Durchsuchung kommen wir vielleicht noch durch, aber was die Mitnahme angeht - es war das Zimmer des Ehe­manns und nur seins. Debbie LaManna sagt aus, sie habe nicht mal gewusst, dass es existiert. Falls dieser Kerl unser Mädchen­fänger ist, würde jeder geschickte Verteidiger früher oder später argumentieren, dass seine Frau gar nicht das Recht hatte, ihr Ein­verständnis zur Mimahme von Dingen ihres Mannes zu geben, auf die sie offensichtlich keinen Zugriff hatte. Ich will nicht klein­kariert sein oder dir in die Parade fahren, aber ...»
    Als Anklägerin mit über einem Jahrzehnt Prozesserfahrung - darunter ein paar Jahre auf der dunklen Seite der Strafverteidigung - kannte sich Stephanie bestens aus im Gerichtssaal, und sie war verdammt gut darin zu erraten, was hinter jeder Ecke lauerte. Außerdem versuchte sie nie, die Dinge schönzureden. Manche Cops - viele Cops - mochten es nicht, wenn eine hüb­sche Frau schlauer war als sie. Und erst recht nicht, wenn die hübsche, schlaue Frau sie wissen ließ, wie schlau sie war, ohne ihnen vorher auch nur ein bisschen den Bauch zu pinseln. Aber genau das war es, was Bobby an Stephanie schätzte - bei ihr wusste er, woran er war. Und er war schlau genug, auf sie zu hören.
    «Jetzt ist es zu spät», sagte Bobby achselzuckend. «LaManna wird rund um die Uhr bewacht. Wenn er unser Mann ist, führt er uns zu den Boganes-Schwestern und jeder anderen, die er in seiner Gewalt hat.»
    «Du meinst zu Lainey», sagte sie, als sie das Erdgeschoss er­reichten.
    «Und vielleicht noch zu weiteren vermissten Mädchen, die er in seiner Gewalt haben könnte», sagte Bobby leise, als er ihr die Tür zur Lobby aufhielt.
    Stephanie hielt inne und starrte ihn an. Dann schloss sie die Tür, sodass sie wieder allein im Treppenhaus standen. «Bobby», sagte sie leise. «Ich kenne dich schon lange. Du bist einer meiner liebsten Kollegen. Ich bin sehr froh, dass du an diesem Fall ar­beitest, weil ich weiß, dass du der Beste bist. Aber ...» Sie holte tief Luft. «Ich muss dich das fragen - schaffst du das? Ich meine, du bist ziemlich nahe dran.»
    Stephanie und er hatten lange genug und bei verschiedenen Fällen eng genug miteinander gearbeitet, dass sich zwischen ih­nen nicht nur ein gutes Arbeitsverhältnis, sondern auch so etwas wie eine Freundschaft entwickelt hatte. Stephanie wusste alles von Katy. Sie war eine der Ersten gewesen, die in den schreck­lichen Tagen nach Katys Verschwinden ihre Hilfe angeboten hatte.
    «Du drängst mich in ein dunkles kaltes Treppenhaus, um mir zu sagen, dass ich dein Lieblingscop bin? Ich glaube, ich werde rot», sagte Bobby mit einem ironischen Lächeln.
    «Ha, ha», gab sie zurück. «Du machst es einem nicht leicht, oder?» Sie schüttelte den Kopf. «Cops, weißt du - ihr seid so groß und stark, dass nichts und niemand euch was anhaben kann. Ich meine nur ... pass auf. Ich will nicht so tun, als wüsste ich, was du durchmachst, aber ich weiß, dass es die Hölle sein muss, Bobby.»
    «Eine Party, Schätzchen.»
    «Wir haben im letzten Jahr nicht viel gesprochen.»
    «Gibt nicht viel zu besprechen.»
    «Wie geht's zu Hause? Darf ich wenigstens das fragen?»
    Bobby zuckte die Achseln. «Fragen kannst du.»
    Sie sah verletzt aus. «Tut mir leid. Ich wollte meine Nase nicht in Dinge stecken, die mich offensichtlich nichts angehen. Mein Fehler.» Sie drehte sich um und öffnete die Tür.
    Sanft legte er ihr die Hand auf den Arm und zog sie zurück. Sein Lächeln war verschwunden. Er fuhr sich durchs Haar, an­gestrengt bemüht, seine Gedanken zusammenzukriegen. «Es

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