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Maedchengrab

Maedchengrab

Titel: Maedchengrab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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hoffen, dass du recht hast«, hatte Clarke erwidert. Die Schaufenster waren hell erleuchtet, und die Einheimischen gingen mit Tüten voller Lebensmittel vorbei. Rebus und Clarke hatten auch vor Magraths Werkstatt nachgesehen, aber dort konnte man nirgendwo unauffällig parken. Rebus vertrieb sich die Zeit damit, Clarke zu erzählen, dass es Darryl Christie gewesen sei, der Thomas Robertson entführt hatte.
    »Darryl ist derjenige, der ständig im Netz surft – dabei muss er erfahren haben, dass einer der Bauarbeiter aus Pitlochry vernommen wurde. Kann kein Problem gewesen sein, ihn zu finden, die sind ihm zum Tummel Arms gefolgt und haben ihn sich gekrallt.«
    »Und verprügelt?«
    »Um ihn zum Reden zu bringen. Aber dann stellt sich raus, dass er’s doch nicht gewesen sein kann, also setzen sie ihn in Aberdeen an die frische Luft.«
    » Warum in Aberdeen?«
    Rebus sah einen Wagen vorbeifahren – kein bekanntes Gesicht darin. »Vielleicht weil Frank Hammell Freunde dort hat und wir weiterhin denken sollten, dass er dahintersteckt und nicht sein pickliger Stellvertreter.«
    Clarke nickte.
    »Ich wollte dich noch was fragen«, fuhr Rebus fort.
    » Was?«
    »Fox hat mir gesagt, er will mich erst mal in Ruhe lassen – du hast doch nicht mit ihm gesprochen, oder?«
    »Nein.«
    »Er meinte, er hätte mich gerne wieder beim CID , damit er mich endgültig drankriegen kann.«
    »Glaubst du ihm das?«
    » Weiß nicht.«
    »Hast du die Anträge unterschrieben?«
    »Ich kann immer noch bei den medizinischen Tests durchrasseln.«
    »Das lässt sich kaum leugnen.«
    »Danke vielmals.«
    Wieder ein Wagen: eine junge Frau am Steuer.
    » Wird Magrath hier vorbeikommen?«, fragte Clarke.
    »Kommt drauf an, wo er gearbeitet hat.«
    »Immer vorausgesetzt, er hat überhaupt wieder angefangen zu arbeiten.«
    »Ich hab nie behauptet, dass der Plan perfekt ist.« Rebus sah auf die Uhr. Das Tageslicht nahm rasch ab. Als er wieder aufblickte, sah er den schwarzen Mercedes M-Klasse.
    »Klick, klack«, sagte er zu Clarke und wandte sich ab, damit sein Gesicht aus dem herannahenden Fahrzeug nicht zu erkennen war. Clarke beugte sich nach vorn, als würde sie sich an der Stereoanlage zu schaffen machen.
    »Ich glaube, sie sind zu viert«, sagte sie, als sie sich wieder aufrichtete und in den Rückspiegel schaute.
    »Darryl auf dem Beifahrersitz«, bestätigte Rebus.
    »Nicht schlecht für den Anfang.« Sie atmete aus und entspannte sich etwas. »Die sind sogar ein bisschen zu früh dran.«
    »Sie brauchen Zeit, um sich mit den örtlichen Gegebenheiten vertraut zu machen.«
    »Falls Christie zu den Vorsichtigen gehört, wird er erst mal nach Fallen Ausschau halten.« Sie ließ den Motor an.
    » Was denkst du?«
    »Fahr noch ein Stück weiter, vielleicht parken wir besser in einer Seitenstraße. Wir wissen jetzt, wonach wir suchen – ein großer schwarzer Mercedes unterwegs nach Süden.«
    »Hast du Angst, die kommen noch mal zurück und entdecken uns?«
    Rebus nickte. Sie brauchten nicht lange, bis sie eine passende Stelle gefunden hatten. Diesmal parkten sie mit Blick auf die Hauptstraße. Clarke machte den Motor aus, überlegte es sich dann aber doch anders und ließ ihn wieder an.
    »Bisschen wärmer so«, erklärte sie und drehte die Heizung auf.
    »Gute Idee.« Die Anzeige auf dem Armaturenbrett gab fünf Grad Celsius Außentemperatur an. Es würde Frost geben – der Himmel war klar, ein paar Sterne waren bereits zu sehen. Rebus hielt die Hände vor die Belüftung und rieb sie sich.
    Zwanzig Minuten später entdeckten sie Magraths Transporter mit dem kaum zu übersehenden Namen an der Seite.
    »Auf dem Weg zur Garage«, stellte Rebus fest.
    » Wir können die Strategie immer noch ändern«, gab Clarke zu bedenken, »sie direkt dort zur Rede stellen.«
    Rebus schüttelte den Kopf. »Er muss einen Riesenschreck bekommen, schon vergessen?«
    »Meine Methode ist aber weniger riskant.«
    »Du darfst den Wagen einfach nur nicht verlieren.«
    » Willst du sagen, dass du an meinen Fähigkeiten als Fahrerin zweifelst?«
    Rebus warf ihr einen Blick zu, konzentrierte sich dann aber wieder auf die Straße. Kenny Magrath würde zwei Minuten bis zur Garage brauchen … Ihn fesseln und in den Wagen verfrachten … Sie würden schnell machen müssen. Aber was, wenn jemand aus dem Pub draußen stand und rauchte? Oder ein Bus mit neugierigen Einheimischen vorbeifuhr? Rebus hatte selten erlebt, dass die Zeit so langsam dahinkroch. Und gerade als er den

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