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Maedchengrab

Maedchengrab

Titel: Maedchengrab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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Ich möchte nur, dass Sie eine Frage beantworten – hat nicht mal was mit Darryl zu tun.«
    »Und?«
    »Möglicherweise wäre Ihnen dadurch ein kleines bisschen Rache vergönnt.«
    Es herrschte Stille in der Leitung, während Hammell nachdachte. Rebus hörte ihn ausatmen. » Wie lautet die Frage?«
    »Kann sein, dass ich noch eine zweite habe, kommt ganz auf Ihre Antwort an.«
    »Stellen Sie endlich Ihre verdammte Frage.«
    »Okay.« Eines der Kinder gegenüber war ans Fenster gekommen. Es winkte Rebus zu. Er winkte zurück. » Wo würden Sie eine Leiche vergraben?«, fragte er Hammell, während das Kind erneut winkte, diesmal begleitet von einem breiten Zahnlückengrinsen.
    Im Wald …
    Rebus wollte gerade das Haus verlassen und die Tür hinter sich zuziehen, als er Siobhan Clarke auf dem Gehweg entdeckte.
    »Ist Page auch da?«, fragte er und blickte nach links und rechts.
    »Nein.«
    »Also, was kann ich für dich tun?«
    »Hab mir Sorgen gemacht, das ist alles.«
    »Sorgen?«
    »Du bist abgetaucht.«
    »Vielleicht ist es deiner Aufmerksamkeit entgangen, aber ich bin nicht mehr im Dienst.«
    »Trotzdem …«
    » Was?«
    Sie musterte ihn eingehend. »Ich hatte recht. Du hast diesen Blick. Du brütest was aus.«
    »Ich brüte gar nichts aus.«
    »Und dann verteidigst du dich plötzlich …«
    Zum Zeichen seiner Unschuld breitete er die Arme aus, aber sie fiel nicht darauf rein.
    » Wo willst du hin?«, fragte sie.
    »Nur mal raus.«
    » Was dagegen, wenn ich mitkomme?«
    »Ja.«
    »Dann gehst du gar nicht ins Pub?«
    »Zum Kuckuck, Siobhan …« Rebus seufzte übertrieben verzweifelt. »Ich muss einfach nur was erledigen.«
    »Hat es zufällig mit Kenny Magrath zu tun?«
    »Schon möglich«, lenkte er ein.
    »Und natürlich wirst du dich streng an die gesetzlichen Vorschriften halten.«
    »Ich bin nicht die Polizei; ich bin nicht mal mehr Zivilist im Dienst der Polizei.«
    »Und es würde dir nicht helfen, wenn du einen echten Detective dabeihättest?«
    Er starrte sie an, dann schüttelte er den Kopf. »Du solltest auf Fox hören, Siobhan. Wenn du’s zu was bringen willst, dann musst du dich von Typen wie mir fernhalten.« Er bohrte sich den Daumen in die Brust, um seine Behauptung zu unterstreichen.
    »Karriere machen und so werden wie James Page oder Malcolm Fox?« Sie tat, als würde sie darüber nachdenken. »Auf deine Art macht es mir aber mehr Spaß.«
    »Nein«, sagte er und schüttelte erneut den Kopf.
    »Doch«, entgegnete Clarke. »Also erzähl, was du vorhast.«
    Rebus rieb sich das Kinn. » Wenn ich’s erzähle, ziehst du dann Leine und lässt mich in Frieden?«
    Jetzt war es an ihr, den Kopf zu schütteln.
    »Hab ich mir gedacht«, sagte er.
    Frank Hammell wartete in einem Fast-Food-Restaurant neben einer Tankstelle. Der Laden war hell erleuchtet, wodurch zum Vorschein kam, wie blass Hammell war. Er war ungekämmt, und auf seinen Wangen sprossen graue Stoppeln. Er hielt sich an einem Kaffee fest, den Burger vor sich hatte er nicht mal halb gegessen, und seine Augen waren überall. Jedes Mal, wenn ein Gast zur Tür hereinkam, war ihm die Anspannung deutlich anzumerken.
    »Glauben Sie, er will Ihnen ans Leder?«, fragte Rebus und rutschte in die Nische.
    Clarke holte Getränke vom Tresen – Orangensaft für sich selbst und Tee für Rebus.
    »Sie haben nicht gesagt, dass Sie jemanden mitbringen«, fuhr ihn Hammell an.
    »Sie ist gar nicht hier – jedenfalls nicht offiziell.« Rebus rutschte, um Clarke Platz zu machen. Als diese nickend grüßte, ignorierte Hammell sie, er war ganz auf zwei gerade eintretende Neuankömmlinge konzentriert.
    »Der kleine Wichser ist wahrscheinlich zu allem fähig«, brummte er schließlich.
    »Aber hätte er dann nicht schon im Club zugeschlagen?«
    Hammell schüttelte den Kopf.
    »Zu viele Zeugen.«
    »Anscheinend haben Sie drüber nachgedacht.«
    » Was soll ich tun? Wenn ich auch nur den Hörer in die Hand nehme, um Gail anzurufen, erzählt er ihr von Annette und mir. Er hat sogar die Schlüssel zu meinem Haus …«
    Hammells Augen waren voller Wut. » Wenn ich den Drecksack allein erwische, erwürge ich ihn.«
    » Wir haben’s vernommen. Aber wie wär’s, wenn wir ihn stattdessen aus dem Verkehr ziehen?«
    Hammell blickte Rebus an, als hätte er ihn nie zuvor gesehen. »Ist das eine Falle?«
    »Ganz bestimmt nicht.«
    » Was dann?«
    »Ich will ein Ergebnis, und Darryl Christie ist ein Teil davon.«
    »Verstehe ich nicht.«
    »Ist auch besser so.«
    Hammell

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