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Maedchengrab

Maedchengrab

Titel: Maedchengrab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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ließ die Stille im Raum stehen, beschäftigte sich erneut mit ihren Unterlagen.
    »Sie waren zur Jahrtausendwende also nicht in Aviemore?«, fragte sie schließlich.
    »Nein«, erwiderte Robertson und klang plötzlich müde.
    »Sind Sie sicher?«
    » Was zum Teufel soll ich in Aviemore gewollt haben?«
    »Vielleicht waren Sie eingeladen.«
    » War ich nicht.«
    »Ist ja nicht so weit von Aberdeen entfernt.«
    Robertson schüttelte nur langsam den Kopf.
    »Strathpeffer?« Er sah sie an. »Das würde ich nicht mal auf der Landkarte finden.«
    »Auchterarder?«
    »Nein.«
    »Und Sie haben Annette McKie am Tag ihres Verschwindens nicht gesehen?« Clarke hielt ein Foto des vermissten Mädchens hoch, so dass Robertson es sehen konnte.
    »Zum hundertsten Mal – nein.«
    »Einige Beamte durchsuchen gerade den Wohncontainer, in dem Sie übernachten. Wollen Sie uns vielleicht sagen, was sie dort finden werden?«
    »Dreckige Wäsche.«
    »Sonst noch was? Ein bisschen Haschisch oder Speed?«
    »Nicht dass ich wüsste.«
    »Pornos vielleicht?«
    »Einer der Jungs hat einen Laptop.«
    »Dann wird der Laptop mitgenommen und untersucht.«
    »Damit katapultieren Sie mich auf der Beliebtheitsskala ganz weit nach oben.«
    » Wissen Ihre Arbeitskollegen, dass Sie im Gefängnis waren?«
    »Irgendwas sagt mir, dass sie’s bald erfahren werden.« Der Blick, mit dem er Clarke bedachte, hatte sich verhärtet. »Sie können mir das mit dem Mädchen nicht in die Schuhe schie ben, deshalb muss irgendwas anderes her. Und wenn gar nichts anderes geht, dann sorgen Sie dafür, dass ich raus fliege …«
    »Sie stehen nicht unter Anklage«, Clarke sammelte ihre Papiere ein.
    » War’s das?« Robertson sah sich im Raum um. Clarke nickte Lightheart zu, und er beendete die Vernehmung mit allen Formalitäten.
    »Haben Sie ihn im Streifenwagen hergebracht?«, fragte sie.
    »Ja«, erwiderte Lightheart. »Sollen wir ihn auf demselben Weg zurückschicken?«
    Clarke sah Robertson an. Er wischte sich gerade den Schweiß von den Handflächen an der Hose ab.
    »Er kann den Bus nehmen«, sagte Clarke und verließ den Raum.

20
    »Kein gutes Zeichen«, sagte Clarke, als sie das Büro am Gayfield Square betrat. DC Christine Esson stand neben Clarkes Schreibtisch und wirkte genervt.
    » Was ist los?«, fragte Clarke.
    »Am besten seht ihr euch das mal an.«
    Sie folgten Esson an ihren Computer, bauten sich jeweils links und rechts von ihr auf, während sie sich setzte und daran zu schaffen machte.
    »Twitter?«, fragte Rebus.
    Clarke sah ihn an. » Wow, du kennst Twitter?«
    »Selbstverständlich«, erwiderte Rebus.
    »Es gibt ein Netzwerk für vermisste Personen«, erklärte Esson. »Die verbreiten Informationen über Twitter. Annette McKie hat einen eigenen Hashtag …«
    Clarke warf Rebus einen weiteren Blick zu. »Damit wird sie zum Trending Topic«, erklärte sie.
    »Aha.«
    Der Bildschirm war voller Nachrichten, alle endeten mit #annettemckie .
    »Die meisten«, sagte Esson, »sind mit Annettes Profil verlinkt, damit ihre Personenbeschreibung die Runde macht. Aber seht euch das hier mal an.« Sie markierte eine Meldung.
    Polizei verhört Bauarbeiter auf der A9 nördlich von Pitlochry! #annettemckie
    »Und dann das«, setzte sie hinzu und markierte eine weitere Meldung.
    Polizei sucht Wälder an der A9 nördlich von Pitlochry ab – jede Menge Bullen #annettemckie
    »Jeweils von unterschiedlichen Leuten gepostet«, bemerkte Clarke.
    »Einheimische, wie’s aussieht«, ergänzte Esson. »Hier ist noch was.«
    Beim U-Turn wären mir die Bullen fast reingefahren, kamen von der Baustelle, fuhren Richtung Süden. Sirene und Blaulicht – die haben jemanden!! #annettemckie
    »Anscheinend sind die von der Tayside Constabulary mit dem für sie typischen Feingefühl vorgegangen«, murmelte Rebus und richtete sich auf.
    »Ich glaube, du kapierst nicht, was los ist, John.« Clarke wandte sich an Esson. »Zeig’s ihm.«
    Mit ein paar flinken Klicks und Eingaben folgte Esson der Anweisung. »Es gibt jetzt schon ein halbes Dutzend Blogeinträge«, sagte sie, »dazu die Lokalpresse. Ronnie musste bereits ein paar Reporter abwimmeln.«
    Wie auf ein Stichwort klingelte das Telefon auf Ronnie Ogilvies Schreibtisch. Er nahm ab, sagte ein paar Worte, legte den Hörer weg, stand auf und kam auf sie zu.
    »Die BBC «, sagte er. » Wollen wissen, ob es stimmt, dass wir Annette McKie mit drei weiteren Vermissten in Verbindung bringen.«
    » Das haben die aber nicht auf Twitter

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