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Mädchenhass und Jungenliebe (Junge Liebe )

Mädchenhass und Jungenliebe (Junge Liebe )

Titel: Mädchenhass und Jungenliebe (Junge Liebe ) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Benjamin Wagner
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irgendwem zu begegnen und am Sonntagabend saß ich mit meiner Mutter zusammen im Wohnzimmer und aß Tomatenbrot.
    Da traf ich die Entscheidung, ab Montag wieder alles so normal wie möglich aussehen zu lassen.
    Ich hatte panische Angst, nach allem was passiert war, nach allem, was Henning eventuell hätte erzählen können, nach allen Gerüchten, die sich garantiert um mich entwickelt hatten, Leuten wie Lara, Lukas, Sarah oder sogar Henning in die Augen zu sehen.
    Selbst wenn ich alles daran setzte, den Leuten aus dem Weg zu gehen - unser Schulhof war klein.
       
     
    Der erwartete Stress begann schon vor der Schule. An der Bushaltestelle hatte mich jemand erwartet. Es war Sarah. Wenn Henning ihr etwas erzählt hatte, würde sie fortan meine größte Feindin sein.
    „Hi, David.“
    Sie wirkte freundlich. Aber in dieser Familie war mir nichts geheuer. Die böse Überraschung kam da immer am Ende.
    „Hallo.“
    „Ich hab dich lange nicht in der Schule gesehen.“
    Wollte die jetzt Smalltalk machen? Wir gingen langsam nebeneinander in Richtung Schule. Sie schob ihr Rad.
    „Ich war fast zwei Wochen krank. Aber ich bin inzwischen wieder richtig fit. Was gibt's denn so Wichtiges?“
    „Na ja, jetzt wo du mir und Henning diesen großen Gefallen getan hast, sind wir ja alle so ein bisschen befreundet.“
    Verdammt noch mal, warum muss die ganze Welt davon reden, wie glücklich Henning und Sarah zusammen sind?
    Abgesehen davon, hatte Henning offenbar dicht gehalten. Dabei wäre es ihm ein Leichtes gewesen, mich vor der gesamten Schule als Vollidiot dastehen zu lassen.
    Dafür liebte ich ihn noch mehr.
    „Ja und?“
    „Ich wollte dich einladen. Ich hab am Donnerstag Geburtstag, das weißt du doch. Am Freitagabend gibt's ne kleine Party.“
    Stimmt, ich hätte fast vergessen, dass sie am Donnerstag vierzehn wurde.
    Mir war klar, dass auf ihrer Party selbstverständlich sowohl Henning als auch Lara sein würden. Und ob ich in deren Gesellschaft erwünscht war, war äußerst fraglich.
    „Wo feierst du denn?“
    „Bei uns zu Hause. Unsere Eltern sind extra deswegen übers Wochenende an die Nordsee gefahren.“
    Da freute ich mich aber, dass Lara und Sarah so verständnisvolle Eltern hatten ...
    „Also kommst du? Ab 19 Uhr geht's los.“
    Ich empfand es etwas unangebracht, ein Mädchen, das ihren vierzehnten Geburtstag feiern wollte, zu fragen, ob es auch ordentlich Schnaps auf der Party gab.
    „Ich sag dir bis morgen Bescheid, o.k.?“
    Denn das war definitiv eine Entscheidung, die überschlafen werden musste.
    „Alles klar.“
       
     
    Im Unterricht war alles unverändert - vor allem der Grad der Langeweile.
    Ich saß neben Lukas in der letzten Reihe und führte mit ihm sinnlose Gespräche, aus denen ich erfuhr, dass Laras Schwester    bei der Planung ihrer Geburtstagsfeier auch an ihn und Christin gedacht hatte.
    „Na ja, wenn ihr alle da seid, dann überleg ich mir das auch noch mal.“
    „Wenn's nur wegen Lara ist ... Du musst versuchen irgendwie freundschaftlich mit ihr in Kontakt zu bleiben. Sie ist doch ein super Typ.“
    Er hatte recht, Lara als platonische Freundin war sicher nicht das schlechteste Los.
    „Lukas, David, Ruhe dahinten“, zischte die Gerling uns an. „Sonst muss ich die alte Sitzordnung wieder einführen.“
    Nach der zweiten Stunde eilten alle in die scheinbar verdiente Pause - die Raucher, wie stets, schneller als die anderen.
    Ich ließ mir extra viel Zeit. Ich wollte mich möglichst wenig auf dem Schulhof sehen lassen, um Henning nicht über den Weg zu laufen.
    Das Blöde an meinem Plan war, dass es noch jemand anderes gab, der es ebenso wenig darauf ansetzte, schnell in die Pause zu kommen - Lara.
    Und da unser Geschichtslehrer dafür bekannt war, beim Gong als erster abzuhauen und die Tür aufgeschlossen zu lassen, kam es letztlich dazu, dass ich und Lara alleine im Klassenraum waren.
    „David, ich liebe dich immer noch. Bitte, lass es uns noch einmal versuchen.“ Dabei versuchte sie mich zu streicheln.
    „Lass mich in Ruhe. Ich habe dir gesagt, dass es aus und vorbei ist mit uns, und das gilt immer noch.“
    Ich ließ mich nicht von ihr begrapschen, auch wenn sie das immer wieder probierte.
    „David, mein Süßer, ich werde dich immer lieben. Bitte, bitte, es muss klappen mit uns, ich tu alles, was du willst, Hauptsache, du liebst mich wieder.“
    „Alles?“
    „Alles.“
    „Schön“, meinte ich. „Dann lass mich in Ruhe und zwar für immer und ewig. Es sei denn, du

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