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Mädchenhass und Jungenliebe (Junge Liebe )

Mädchenhass und Jungenliebe (Junge Liebe )

Titel: Mädchenhass und Jungenliebe (Junge Liebe ) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Benjamin Wagner
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wohlauf unter den Partygästen zu sehen.
    Ich konnte mich zwar nicht erinnern, dass Lukas im Laufe des     Abends wesentlich mehr getrunken hatte als ich, aber als ich das Klo aufsuchte, musste ich ihn in einem völlig fertigen Zustand vorfinden und ihm unter Einsatz aller mir übrig gebliebenen Kräfte auf die Beine helfen.
    Er lag mit Resten seiner Kotze auf den Klamotten neben dem Klo auf dem Boden.
    Ich hatte mich oft auf Partys um Alkoholleichen gekümmert, aber jetzt fehlten mir einfach die Nerven, mehr zu tun, als ihm auf die Beine zu helfen und der Gastgeberin zu übergeben, die erstaunlich professionell für Hilfe sorgte, indem sie seine Eltern anrief mit der Bitte, ihn zu seiner eigenen Sicherheit abzuholen.
    „Nein, er hat keinen Ärger gemacht. Ich glaube nur nicht, dass der den Nachhauseweg noch alleine findet“, musste sie seinem Vater mehrfach versichern.
       
     
    Dank der starken Terrassenbeleuchtung musste ich auch gegen zwölf Uhr nicht darauf verzichten, meine Zigarette im Hellen zu rauchen.
    „Na, du schwule Sau“, flüsterte Henning mir von hinten zu.
    „Ich lass dich in Ruhe, dann kannst du mich auch in Ruhe lassen“, reagierte ich auf ihn, ohne mich dabei umzudrehen, stattdessen ging ich ein Stück weiter in den Garten hinein.
     „Das sehe ich nicht als ‚in Ruhe lassen', wenn du mich immer so bescheuert anstarrst.“
    Tja, das waren die Blicke eines unglücklich Verliebten. Da konnte er wohl kaum was gegen machen.
    „Ich guck dahin, wo ich will und wenn ich in deine wunderschönen Augen blicken will, dann mach ich das auch.“
    Ich hatte das Gefühl, zu Henning genauso bescheuert zu sein, wie Lara zu mir.
    Vielleicht setzen ja bestimmte Bereiche im Gehirn aus, wenn man verliebt ist - und dazu noch besoffen. Allerdings konnte ich mich nur zu gut in seine Lage herein versetzen, vorausgesetzt sowohl er und Lara erzählten mir die ganze Wahrheit über ihre Gefühle. Dann stand ich sozusagen zwischen ihnen - in einer Linie, in der jeder nur in eine Richtung liebt.
    „Hör endlich auf mit deiner blöden Anmache. Ich kann das echt nicht hören.“
    „Wenn ich dich nun mal liebe. Du bist und bleibst für mich der schönste Junge der Welt.“
    Es war wohl nur dem Alkohol zu verdanken, dass ich so offen sprach. Nüchtern wäre ich wohl kaum noch mal auf die Idee gekommen, ihm meine Gefühle preiszugeben. Immerhin hat das beim ersten Mal ganz schön wehgetan.
    Er, der offensichtlich wesentlich klarer im Kopf war, antwortete auch gleich mit entsprechender Nüchternheit.
    „Noch so ein Spruch und die ganze Welt erfährt, was für ein Scheiß schwuler Arschficker du bist.“
    Ich drehte mich um und ging ein Stück weiter in den Garten. Ich war mal wieder zutiefst getroffen, nur gut, dass ich auf einer Party war, da konnte man all seine Sorgen im Schnaps ertränken.
       
     
    Gegen ein Uhr gingen einige weitere Gäste nach Hause, die Musik hörte auf und bis auf eine Viertel volle Flasche Wodka war alles weg.
    Ich sah mich um und musste schockiert feststellen, dass ich mit Lara, Sarah und Henning alleine im Haus war - ein überdeutliches Zeichen zu gehen.
    Ich nahm die Wodkaflasche in die Hand und fragte:
    „Kann ich die für den Weg mitnehmen?“
    „Mach doch, was du willst.“
    Lara schien nicht gut auf mich zu sprechen zu sein. Ich nahm es ihr nicht übel.
    Wenn es stimmte, was sie über sich erzählt hatte, dann hatte sie wirklich darunter zu leiden, dass wir nicht mehr zusammen waren.
    „Schön, dass du da warst. Bis Montag dann.“
    Sarah verabschiedete sich freundlich von mir und begleitete mich bis zur Tür.
    Jetzt würde sie sich garantiert noch ordentlich mit ihrem Henning vergnügen. Allein der flüchtige Gedanke daran war für mich ein weiteres Motiv, den Wodka schon auf dem Weg zum Bus in mich hineinzukippen. An der Haltestelle stellte ich erfreut fest, dass der Disco-Line Bus nicht mehr lange auf sich warten lassen würde.
    Ich trank den Wodka schlückchenweise, so schnell ich konnte, schaffte ihn allerdings nicht, bis der Bus kam, wodurch ich mir einen unfreundlichen Kommentar des Busfahrers, dessen einziger Fahrgast ich war, einfing.
    „Hier im Bus aber keinen Alkohol!“
    „Alles klar.“
    Ich schraubte die Flasche zu, öffnete sie aber sofort wieder, als ich ausgestiegen war.
    Ich trank sie zügig leer und schmiss sie in den Mülleimer an der Bushaltestelle.
    Es war fast halb zwei und ich war fertig fürs Bett.
    Meine Mutter war unberechenbar - also wusste ich

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