Mädchenhass und Jungenliebe (Junge Liebe )
auch mit Nachhilfe in Latein angefangen, fiel mir ein, während wir die Treppe hochgingen. Doch mit Lara gab es nichts mehr anzufangen, da hatte schon alles aufgehört.
In meinem Zimmer setzten wir uns zusammen aufs Sofa.
„Erzähl mal. Was hast du denn in Latein für Probleme?“
„Ich hab überhaupt nichts kapiert. Ich muss in der letzten Arbeit in einem Monat mindestens eine drei schaffen. Und ich kann nichts. Ich hab von dieser ganzen Perfekt- und Imperfekt-Scheiße null Ahnung und das mit diesem absoluten Ablativ oder was das war ...“
In einem Punkt musste ich ihr recht geben. Sie hatte ein Problem. Und sie hatte - so scheißegal mir das war - mit Henning etwas gemeinsam. Beide hatten null Ahnung von Latein.
Natürlich dachte ich mal wieder die ganze Zeit nur an Henning und wie schön es wäre, wenn er statt Lara hier bei mir wäre und wir irgendwas Schönes zusammen machen würden.
Ich hatte ihn ja noch nicht mal mehr als Freund. Ich liebte ihn und er hasste mich. Daran hatte sich nichts verändert.
Ich lehnte mich über die Sofalehne und fischte mein Lateinbuch aus dem Regal.
„Jetzt zeig mal, wo sind deine Probleme?“
Sie rutschte näher an mich ran und lehnte sich an mich.
„Was soll das denn jetzt?“, reagierte ich sofort. „Ich helf dir ein bisschen bei Latein und sonst nichts, kapiert? Und jetzt rück mal ein Stück weg von mir.“
„Ich muss doch auch ins Buch gucken können.“
Sie grinste mich an. „Ich will dich nicht anbaggern. Keine Angst.“
Angst hatte ich noch nie vor ihr gehabt, höchstens Ekel.
„Pass auf, ich versuch dir das mal zu erklären, mit dem Ablativus absolutus.“
Nachdem ich diesen Satz so überzeugt von mir gegeben hatte, musste ich auch erst mal in eine Denkpause fallen und mir überlegen, wie ich ihr das am Besten erklären könnte, so dass sie es verstand und trotzdem schnell wieder weg war.
Als ich mir endlich etwas überlegt hatte, kam ich jedoch gar nicht mehr zum Erklären. Bevor ich nämlich anfangen konnte, zu sprechen, schmiss Lara sich auf mich und ehe ich mich versah, lag ich unter ihr.
„Das kannst du mir nachher immer noch erklären. Jetzt will ich erst mal Sex.“ Ihre Stimme sollte wohl verführerisch klingen, doch für mich klang sie einfach nur widerwärtig.
Wie konnte ich nur so bescheuert gewesen sein. Es hätte mir doch klar sein müssen, dass sie sich niemals mit ernsthaften Problemen an mich wenden würde.
„Geh runter von mir, du Schlampe“, schrie ich mit all der Energie, die ich aufbringen konnte.
Aber sie reagierte nicht. Sie drückte mir ihre Lippen auf den Mund und gab mir keine Chance auszuweichen. Ich konzentrierte all meine Kräfte auf meine Handflächen und versuchte sie zur Seiten zu schubsen.
Es gelang mir jedoch nur, sie unter größter Kraftaufwendung wenigstens ein paar Zentimeter von mir entfernt zu halten.
„Verpiss dich.“
„Erst wenn du mir versprichst, mich für immer zu lieben“, hauchte sie und drückte mir gleich wieder ihre Lippen auf den Mund.
„Das hättest du wohl gerne.“ Ich holte aus - soweit das möglich war - und trat ihr kräftig vors Schienbein.
Dann nutzte ich ihre Schrecksekunde und schubste sie ein Stück zur Seite. Doch den Kampf hatte ich noch lange nicht gewonnen. Sie schien förmlich an mir zu kleben, denn ganz weg von mir bekam ich sie einfach nicht.
Als ich noch mit ihr zusammen war, hatte ich nie gewusst, wie kräftig sie in Wirklichkeit war. Ich benötigte die gesamte Kraft meiner Arme, um sie von mir fernzuhalten.
„Ich hab dir gesagt, dass du mich in Ruhe lassen sollst. Hundert Mal schon. Und ich schwöre dir, wenn du noch ein Mal irgendwas mit mir vorhast, dann gibt's richtig Stress“, schrie ich, so laut ich konnte.
Ich hatte es dann endlich geschafft, sie komplett runter zu schubsen. Sie lag auf dem Boden und ich stand neben ihr. Es hatte mich eine ganze Menge Kraft gekostet und ich war fertig davon. Nur langsam stand sie auf.
„Du verschwindest jetzt und wagst es nicht, noch ein Mal hier aufzukreuzen. Ist das klar?“
„Aber, David ...“
„Nichts, aber. Ich will dich hier nie wieder sehen. Und mein Angebot, befreundet zu bleiben, nehme ich auch zurück. Mit so einer gemeingefährlichen Schlampe will ich nichts zu tun haben.“
War das zu heftig? Ich dachte, ich hätte nur gesagt, was gesagt werden musste, aber sie starrte mich entsetzt an.
„Dafür wirst du noch bezahlen! Niemand nennt mich Schlampe“, schrie sie mit einer Lautstärke, die meine
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