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Maedchenjagd

Maedchenjagd

Titel: Maedchenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Taylor Rosenberg
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gewesen, ein und dieselbe Person? Pounder und Jennifer Rondini waren sich in einer psychiatrischen Klinik begegnet, genau so wie Alex und Shana. Der Gedanke daran erschreckte sie zutiefst, doch Alex war tot, er konnte also niemandem mehr etwas zuleide tun. War es der ständige Druck, unter dem die Menschen heutzutage lebten, der sie durchdrehen ließ? Waren sie zu zerbrechlich und schwach, um mit der unsicheren Wirtschaftslage, korrupten Politikern oder der drohenden Arbeitslosigkeit fertigzuwerden? Alles schien auseinanderzubrechen, die Gesellschaft schien aus den Fugen zu geraten.
    Die Ampel schaltete auf Grün, aber Shana war in Gedanken versunken. Hinter ihr hupte es, und schnell stieg sie aufs Gaspedal. Ihr Blick wanderte zum Rückspiegel. Fast erwartete sie, dass der Mann hinter ihr eine Pistole aus dem Fenster halten oder sie mit seinem Auto rammen würde.
    War Alex wirklich tot?
    Shana hatte ihn an der Bushaltestelle gesehen, und dann waren da die weißen Blumen und der Telefonanruf. Sie atmete schneller. War er noch immer irgendwo dort draußen? Hatte Karen sich getäuscht?
    Als sie zum Haus ihrer Mutter zurückkehrte, stand Chris’ Volkswagen vor der Tür, ein Rad auf dem Bürgersteig. Sie entdeckte Lily, die hektisch auf dem Gehweg hin und her ging. Als sie den Volvo an der Ecke auftauchen sah, rannte sie Shana entgegen.
    Shana parkte das Auto in der Einfahrt und fragte sich, was geschehen war. Lily riss die Fahrertür auf. »Wo bist du gewesen? Mein Gott, ich habe alle Krankenhäuser durchtelefoniert. Ich dachte, du hattest einen Unfall. Ich bin vor Sorge halb durchgedreht.«
    »Es geht mir gut, Mutter«, erwiderte Shana bissig. Sie war wütend, dass man ihr nicht einmal zutraute, eine Runde mit dem Auto zu fahren. Sie stieg aus, schlug die Wagentür zu und blitzte ihre Mutter an. »Nur zur Erinnerung, ich habe seit meinem sechzehnten Lebensjahr einen Führerschein. Du weißt, was in Whitehall passiert ist. Warum behandelst du mich wie eine Verrückte, die man ununterbrochen beaufsichtigen muss?«
    »Shana, ich bitte dich«, sagte Lily. »Niemand hält dich für verrückt. Du hättest mich nur um das Auto bitten und Bescheid sagen sollen, wohin du fährst. Du hast eine Menge Medikamente in der Klinik bekommen. Woher willst du wissen, ob die nicht noch in deinem Körper stecken? Chris und ich machen uns einfach Sorgen um dich.«
    »Ich wollte dich fragen, ob ich das Auto nehmen kann, habe dich aber nicht gefunden. Ich bin davon ausgegangen, dass du einen Spaziergang am Strand machst. Ich wollte einfach raus.«
    »Das stimmt, ich war spazieren«, sagte Lily ein wenig betreten. »Sag mir doch in Zukunft einfach Bescheid, damit ich mir keine Sorgen mache. Übrigens habe ich den Blumenladen angerufen, die wissen auch nicht, von wem die Blumen stammen, aber es war auf jeden Fall kein Missverständnis. Sie waren für unsere Adresse bestimmt. Ein gutaussehender dunkelhaariger Mann ist vor zwei Tagen in die Filiale in Santa Barbara marschiert und hat bar bezahlt. Ich habe Angst vor diesem Alex. Vielleicht ist er gar nicht tot, Shana. Du hast gesagt, dass er von dir besessen war. Kann es sein, dass du etwas falsch verstanden hast, als dich das Mädchen angerufen und gesagt hat, dass er tot ist? Sie war doch auch eine Patientin, vielleicht leidet sie ja unter Wahnvorstellungen. Oder Alex hat sie gebeten, dich anzurufen, damit du Mitleid hast und dich schlecht fühlst, weil du ihn abgewiesen hast. Natürlich sind das alles nur Spekulationen, du kanntest den Mann, nicht ich.«
    Shana traute ihren Ohren nicht. Lily schien die Kontrolle über ihr Leben zu übernehmen. Dann sollte sie lieber gleich ein Loch graben und Shana darin verscharren. »Karen leidet unter dem Tourette-Syndrom. Ihr Verstand funktioniert ausgezeichnet. Sie hat sogar eine Ausbildung als Elektroingenieurin. Sie war nur deswegen in Whitehall, weil ihr Medikament nicht mehr anerkannt wurde und sie ohne Behandlung nicht arbeiten oder unter Menschen sein kann, die nichts von ihrer Krankheit wissen. Der Mann, vor dem du solche Angst hast, war nicht irgendjemand. Er war ein erfolgreicher Geschäftsmann und Erfinder. Karen hat erzählt, dass er für ein Jahr im Voraus ihre Medikamente bezahlt hat, nur deshalb konnte sie Whitehall verlassen und einen Job bei Raytheon annehmen.«
    Lily streckte die Hände aus und umarmte Shana. »Verzeih mir, Liebes. Es war falsch von mir, mich so aufzuregen. Hast du dich eigentlich bei irgendwelchen deiner Freunde hier

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