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Maedchenjagd

Maedchenjagd

Titel: Maedchenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Taylor Rosenberg
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geschlossenen Tür ihres Schlafzimmers wählte Shana Karens Telefonnummer. »Wie gut, dass ich dich erwische«, sagte sie, als Karen abnahm. »Ich muss dich was fragen.«
    »Nur zu.«
    »Du warst doch auf der Beerdigung von Alex.«
    »Ja.«
    »War der Sarg noch offen oder geschlossen?«
    »Er war geschlossen. Shana, was soll das?«
    »Und seine Familie war da? Du hast sie gesehen und mit ihnen gesprochen?«
    »Ich habe mich mit Nadine, seiner Mutter, unterhalten«, bestätigte Karen. »Sie hat mir das mit der Hirnblutung erzählt. Mit seinem Vater habe ich nicht gesprochen, weil ich den vorher noch nie gesehen hatte.«
    Shana ließ ihren Gedanken freien Lauf. Alex hatte von Problemen mit der Finanzbehörde erzählt, später hatte er es abgestritten. Er besaß viel Geld, und mit Geld konnte man fast alles kaufen, sogar einen Sarg voller Sandsäcke. Außerdem hatte Alex Beziehungen zu Ärzten wie Morrow, die käuflich waren und gegen die richtige Summe Geld gerne bereit wären, einen gefälschten Totenschein auszustellen. Was brauchte er mehr? Es war perfekt. Alex gegenüber stand die Polizei da wie eine Horde Affen. Es hatte alles mit seinem Riesenego zu tun und der Herausforderung, sich auf ein noch gefährlicheres und aufregenderes Spiel einzulassen.
    »Karen, ich bin mir sicher, dass ich Alex hier in Ventura gesehen habe, um genau zu sein, vorgestern. Du solltest den Zeitungsartikel über ihn lesen, den ich habe. Bitte glaub mir. Ich denke, sein wahrer Name ist Adam Pounder, nicht Alex Purcell. Keiner kann wissen, wie viele Menschen er über die Jahre umgebracht hat.«
    »Nein, das kann nicht sein«, widersprach Karen. »Alex war ein guter Mensch. Er hätte nie jemandem etwas angetan. Ich glaube, dass du dir das einbildest, Shana. Wir alle wussten, dass ihr zwei verliebt wart. Du kannst dir einfach nicht eingestehen, dass er tot ist.«
    »Ich war ungefähr drei Stunden lang in Alex verliebt, und ich bin mir sicher, dass er mir da Ecstasy oder LSD ins Glas gemischt hatte. Ich würde ganz gut mit seinem Tod fertigwerden, wenn er nicht dauernd irgendwo in der Stadt auftauchen würde.«
    »Sei doch vernünftig, Shana. Es gibt viele Leute, die Alex ähnlich sehen. Normalerweise bemerkt man das gar nicht, aber im Augenblick ist deine Wahrnehmung besonders geschärft. Du siehst ihn, weil du ihn sehen willst. Du leugnest seinen Tod, das ist alles.«
    Shana mochte Karen gern, aber sie hatte keine Lust auf ihr Psychogeschwätz. »Ich muss aufhören. Ich melde mich, wenn es was Neues gibt.«
    »Tu das bitte.«
    Als Nächstes rief Shana Detective Lindstrom an. Sie erzählte ihm, was sie über Alex herausgefunden hatte, und bat ihn nachzuprüfen, ob Whitehall jemals einen Patienten namens Adam Pounder aufgenommen hatte. Sie zögerte, ob sie ihm alles sagen sollte, denn ihre Geschichte klang unglaubhaft und war so kompliziert, zumal der Detective nur wenig Zeit für sie hatte.
    »Ich würde Ihnen gerne helfen«, sagte er. »Allerdings sind es eine Menge Vermutungen, die Sie mir da vorsetzen. Um zu beweisen, dass der Mann seinen Tod vorgetäuscht hat, brauche ich einen Gerichtsbeschluss zur Exhumierung seiner Leiche. Ich nehme an, dass er hier in Kalifornien begraben ist, ich bräuchte auf jeden Fall die Adresse des Friedhofs. Ich kann schon versuchen, die Behörden auf den Fall anzusetzen, aber Sie müssen mir etwas Handfestes geben. Haben Sie Fingerabdrücke oder DNA -Spuren von diesem Pounder?«
    »Ich trage normalerweise kein Stempelkissen in meiner Handtasche spazieren«, schleuderte Shana ihm trotzig entgegen. »Woher sollte ich seine Fingerabdrücke haben?« Sie dachte einen Augenblick nach. »Halt, vielleicht habe ich sie doch. Er hat mir so ein Plastikkästchen mit Make-up geschenkt.« Sie hatte die Kleider von Alex in Whitehall zurückgelassen, aber das Make-up und die Telefonkarte besaß sie noch. Mit Lichtgeschwindigkeit begann es in ihr zu arbeiten. »Ich packe alles, was ich habe, zusammen und schicke es Ihnen. Sagen Sie mir nur, wohin. Ich verschicke es per FedEx, damit nichts verlorengeht.«
    Shana erzählte ihm von den Spuren, die sie vom Fenster in Alex’ Zimmer abgekratzt hatte, und Lindstrom wirkte interessiert und bat sie, das Blut mit den anderen Sachen an ihn zu schicken. Ihre einzige Sorge war, dass ihre Beweisstücke, gab sie sie einmal aus der Hand, auf irgendeinem Schreibtisch vergessen werden könnten oder im Mülleimer landen mochten. Langsam fing sie an, wie ein Jurist zu denken. Das gefiel ihr. Es

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