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Maedchenjagd

Maedchenjagd

Titel: Maedchenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Taylor Rosenberg
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schwarzen Pianisten, dessen Klavierspiel im Lärm unterging, wobei ohnehin alle viel zu beschäftigt waren, um ihm zuzuhören. Hier wurden Deals ausgehandelt, Vergleiche und Mauscheleien, bei denen die Tage im Leben eines Menschen wie Karten ausgespielt wurden. Die Anwälte brüsteten sich damit, einen Fall in Kammer
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beizulegen, was so viel hieß wie bei einem Glas Wein in der Elephant Bar.
    Die beiden Bezirksstaatsanwälte Clinton Silverstein und Marshall Duffy standen an einem Tisch in der Nähe des Eingangs, einer jener hohen Tische ohne Hocker, die von Etablissements wie der Elephant Bar genutzt wurden, um möglichst viele Leiber auf möglichst engem Raum unterzubringen. Silverstein fuhr mit seinem Finger über den Glasrand seines Gin Tonics, während Duffy sich aus einem Krug Bier nachschenkte. Duffy war ein gutaussehender Afroamerikaner und trug einen modischen Nadelstreifenanzug und ein weißes Hemd mit Krawatte. Er ragte hoch auf neben dem gedrungenen Silverstein. »Du bist ein echter Irrer, weißt du«, sagte er, »auch wenn du mein Freund bist.«
    »Ich bin ein Irrer. Nun, immerhin trage ich keine gefärbten Kontaktlinsen. Weißt du eigentlich, wie merkwürdig du mit denen aussiehst?« Silverstein trat vom Tisch zurück und löste seine Krawatte, während er sein Gegenüber angrinste.
    Duffy nahm einen Schluck und ließ das Bier die Kehle hinunterlaufen, bevor er antwortete. »Meine babyblauen Augen. Die Frauen lieben sie. Solange sie mir dabei helfen, Frauen flachzulegen, trag ich sie. Also, wie steht’s nun mit dieser Versetzung? Ich dachte, du hast dich darum beworben.«
    »Vorher schon, ich hab mich beworben, als Fowler noch die Abteilung geleitet hat. Ich hab diese Verkehrsdelikte so satt. Verdammt, noch ein Fall von Alkohol am Steuer, und ich häng mich mit einer Bierflasche im Arsch auf.«
    »Tu’s nicht. Du bist doch versetzt worden. Was hast du gegen die Forrester? Sie kann doch nicht so schlimm sein. Sie hat ’nen hübschen Arsch. Erinnert mich an meine Frau.« Duffy trat einen Schritt zurück und hätte dabei beinahe eine Plastikpalme umgeworfen.
    »Mir ist egal, wie sie aussieht. Alles, was ich weiß, ist, sie ist verdammt angespannt. Die braucht ein gutes Beruhigungsmittel, einen ordentlichen Fick oder beides. Das ist meine Meinung. Sie wird die Abteilung mit eiserner Hand regieren.«
    »Da schimpft ein Esel den anderen Langohr, mein Freund.« Duffys Blick wanderte zur Tür. »Nimm einen großen Schluck, Clinty. Dein neuer Boss ist gerade gekommen.«
    »Lily«, rief ihr eine Männerstimme entgegen. »Hier drüben.«
    Die Bar war schummrig und verraucht, und Lilys Augen mussten sich erst an die Dunkelheit gewöhnen. Sie folgte der Stimme. »Hallo, Marshall. Scheint, als habe die Party ohne mich angefangen.« Sie war nervös und inspizierte den Raum. Es sah so aus, als sei die komplette Behörde und die Hälfte der selbständigen Anwälte der Gegend anwesend.
    »He, wir warten alle auf dich. Du bist heute Ehrengast. Was willst du trinken?«
    Sie war schon dabei, um ihr übliches Glas Weißwein zu bitten, überlegte es sich aber anders. »Vielleicht eine Margarita mit Salz.« Während Duffy die Kellnerin herbeiwinkte, fügte sie spontan hinzu: »Bestell mir einen Patrón Tequila dazu.« Wenn, dann richtig, dachte sie. So machten es die Männer nach einem schlechten Tag, sie kamen her und betranken sich. Bei ihnen schien es zu funktionieren. Vielleicht ja auch bei ihr. Heute war ein übler Tag gewesen, außerdem belastete sie die neue Aufgabe.
    »Wow, ich bin beeindruckt. Eben noch haben Clinton und ich über dich geredet. Er hat mir erzählt, wie sehr er sich darauf freut, mit dir zu arbeiten.«
    »Ich denke mal, so sehr freut er sich nicht. Er ist gerade weggegangen.« Lily lachte, aber es war nicht wirklich lustig. Staatsanwälte wie Silverstein waren ein weiteres Problem, das die Beförderung mit sich brachte. Sie war jetzt Vorgesetzte von anderen, und manche davon hatten wesentlich mehr Erfahrung und weit größere Egos als sie. Es würde nicht einfach werden. Ein harter Drink würde ihr guttun.
    Duffy drehte sich überrascht um. Clinton stand ein paar Tische weiter und unterhielt sich mit Richard Fowler, dem Vorgänger von Lily.
    Lily versuchte, in Duffys glasig-blaue Augen zu schauen, aber ihr Blick wanderte unwillkürlich zu Fowler. »Du hast dich zu den Tötungsdelikten versetzen lassen, stimmt’s? Auf meine Stelle?« Ihre Augen bohrten sich in Fowlers Rücken, versuchten, ihn dazu

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