Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Männer sind Helden

Männer sind Helden

Titel: Männer sind Helden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Berlin , Jeannette Zeuner
Vom Netzwerk:
ins Bett ging!
    Während meine Gedanken um die Frauen kreisten, hatte ich es mir vor meinem Fernseher gemütlich gemacht. Seit ich nicht mehr mit Susi zusammen war, genoss ich es, immer das anzuschauen, was mir gefiel. Susi steht auf diese Frauen-Serien wie „Doctors Diary“. Mein Geschmack ist da ganz anders: Ich schaue mir neben der Tagesschau und politischen Magazinen am liebsten Western oder Action-Filme an, bei denen es nicht ganz todernst zugeht. An diesem Abend hatte ich Glück. Es lief ein wirklich guter Krimi, und anschließend sah ich mir die „Harald Schmidt Show“ an. Danach überlegte ich mir, ob ich Isabel anrufen sollte. Schließlich waren seit unserer gemeinsamen Nacht schon mehrere Tage vergangen. Sie hatte sich bis jetzt nicht bei mir gemeldet, aber das hatte ich auch nicht erwartet. Ich wollte diesmal nichts falsch machen, deshalb überlegte ich mir jeden Schritt ganz genau. Ich hatte wenig Lust, schon wieder bei ihr abzublitzen. Was wäre, wenn sie mich einfach so für eine Nacht vernascht hatte? Das kommt bei Frauen ja auch hin und wieder vor. Außerdem war mir immer noch nicht klar, welche Rolle Doktor in ihrem Leben spielte. Sie hatte zwar nur von einer belanglosen Bettgeschichte gesprochen, aber vielleicht steckte doch mehr dahinter. Unter Umständen war sie nur mit mir ins Bett gestiegen, um ihm eins auszuwischen?
    Ich rief sie am nächsten Tag an, und diesmal war sie sogar bereit, am späten Nachmittag mit mir an den Strand zu fahren. Ich holte sie ab, und wir fuhren in Richtung Steilküste. Isabel hatte glänzende Laune, sie redete unaufhörlich von ihrem Job, ihrem Studium und ihren Freundinnen, die ich, außer Irene, nicht kannte.
    Deshalb erkundigte ich mich nur nach ihr: „Hat sie die Sache mit Udos Affäre verkraftet?“
    „Ich glaube, sie wird es ihm über kurz oder lang heimzahlen!“
    „Du meinst, sie wird sich auch einen Liebhaber nehmen?“
    „Ich weiß nicht, eigentlich ist das nicht Irenes Stil. Andererseits hat sie auch ihre Bedürfnisse, und Udo schläft ja kaum noch mit ihr.“
    „Udo hat mir das erzählt, ich war ganz verwundert. Für mich waren die beiden immer das ideale Paar. Nie hätte ich geglaubt, dass er sie betrügt.“
    „Ehe und Erotik, das passt eben auf die Dauer nicht zusammen. Wie soll man auch jahrelang auf denselben Menschen Lust haben? Irgendwann kennt man sich doch in und auswendig, jede Bewegung, jede Geste. Scharf macht aber nur das, was fremd ist.“
    Sie holte sich eine Zigarette heraus und kurbelte das Fenster noch weiter herunter. Ich blickte in diesem Moment unauffällig auf ihre braungebrannten Beine und überlegte, was sie wohl unter ihrem roten Minikleid trug. Am Strand wusste ich es dann: nichts, aber auch rein gar nichts!
    Als sie meinen erstaunten Blick sah, lächelte sie mich an: „Wenn es so heiß ist, mag ich es gerne luftig!“
    Dagegen hatte ich nun wirklich überhaupt nichts einzuwenden. Ich zog meine Badehose ebenfalls aus, und dann rannten wir Hand in Hand runter zum Meer. Das Wasser war herrlich warm, die letzten Sonnentage hatten es ordentlich aufgeheizt. Wir schwammen ein gutes Stück hinaus, die Sonne stand groß und dunkelorange am Horizont.
    „Wie schön es heute ist“, sagte Isabel, drehte sich auf den Rücken und ließ sich treiben.
    Ich schwamm in ruhigen Zügen neben ihr her: „Was hältst du eigentlich vom Heiraten?“
    „Ich weiß nicht, eigentlich wollte ich nie heiraten.“
    „Und warum nicht?“
    „Ich habe keine Lust, von einem Mann abhängig zu sein. Außerdem habe ich Besseres zu tun, als meinem Göttergatten die Bierflaschen aus dem Keller zu holen und seine Puschen vorzuwärmen.“
    Ich musste lachen: „Dir ist wohl auch kein Klischee zu schade, wenn es darum geht, uns Männer zu beschreiben.“
    „Ich kann doch auch nichts dafür, dass ihr euch gleicht wie ein Ei dem anderen.“
    „Du meinst, wir sind alles bequeme Chauvinisten, die ihre Ehefrauen als billige Putzfrauen ausbeuten?“
    „Das hast jetzt du gesagt!“ Sie holte tief Luft und tauchte unter. Nach einigen Sekunden kam sie neben mir wieder an die Oberfläche und lachte mich an. Sie sah einfach phantastisch aus, mir ihren nassen schwarzen Haaren, wie ein junger, feuchter Seehund. Ich zog sie zur mir heran, und wir küssten uns lange, bis wir gemeinsam untergluckerten. Zurück am Strand, nahm ich ein Handtuch aus unserer Tasche und rubbelte sie ab. Die Sonne war mittlerweile fast untergegangen. Am Strand saßen nur einige junge Paare,

Weitere Kostenlose Bücher