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Männer und der ganz normale Wahnsinn

Männer und der ganz normale Wahnsinn

Titel: Männer und der ganz normale Wahnsinn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Templeton
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verschränkt. Zwischen uns liegt noch immer das halbe Zimmer und mehr als ein Monat des Schweigens. „Was willst du damit sagen, Greg?“
    Da liegt Verzweiflung in seinem Blick. „Ich will nichts sagen. Sondern fragen.“
    Er geht einen Schritt auf mich zu. Geoff knurrt ihn an. Er schaut den Hund an und bleibt stehen. Aber er geht auch nicht mehr zurück.
    „Geoff, es ist gut“, sage ich. Der Hund watschelt ein paar Zentimeter weg und legt sich so hin, dass er den Eindringling beobachten kann. Eine falsche Bewegung, mein Junge, und deine in Designer-Socken gehüllten Fesseln sind Vergangenheit. Dann schaue ich ihn mit nach wie vor überkreuzten Armen an. „Ich höre.“
    „Wir haben so gut zusammengepasst, Ginge. Wirklich, wirklich gut. Und ich kann nicht glauben, dass ich das weggeworfen habe. Oder … fast weggeworfen habe.“
    Ich spüre, dass eine meiner Augenbrauen nach oben schießt. Wow, ich wusste gar nicht, dass ich das kann. Cool. „Nein, ich denke, deine erste Aussage stimmt eher. Du hast mich gedemütigt.“
    „Ich weiß.“
    „Nun, das tut weh. Noch immer. Vor allem, weil ich so etwas von dir nie erwartet hätte. Ein paar Worte können das nicht heilen, einfach so. Wie könnte ich dir jetzt vertrauen? Wie sollte ich jemals in der Lage sein, dir noch mal zu glauben?“
    Er nickt, reibt sich den Nacken. „Ja, das habe ich mir schon irgendwie gedacht. Deswegen möchte ich dich fragen … was kann ich tun, um es wieder in Ordnung zu bringen?“
    „Ich weiß nicht. Himmel, ich weiß nicht einmal, ob ich das will.“ Und Sie haben keine Ahnung, wie schwer es mir fällt, das zu sagen. „Tut mir Leid, aber ich sehe ganz ehrlich keinen Weg mehr, das hinzubiegen. Ich lasse mich nicht zwei Mal zum Narren halten.“
    Als er jetzt wieder einen Schritt auf mich zumacht und der Hund zu knurren beginnt, schaut Greg auf ihn hinunter und sagt sehr leise: „Es reicht.“ Und weil Geoff den Mut einer Stechmücke hat, wimmert er nur und legt den Kopf zwischen seine Pfoten.
    Ich starre das verdammte Biest böse an. Toller Wachhund bist du. Aber noch bevor ich mir länger Gedanken darüber machen kann, spüre ich Gregs Hand an meinem Kinn, zärtlich dreht er mein Gesicht zu sich. Verdammt noch mal – warum muss er so betrübt dreinschauen? Warum kann er nicht einfach so tun, als ob alles mein Fehler gewesen wäre, so, wie jeder andere Mann es tun würde?
    „Du hast mich einmal geliebt“, sagt er. „Eine Liebe, die ich zugegebenermaßen nicht verdient habe. Und auch nicht zu schätzen wusste, bis es zu spät war. Ich habe sie auch jetzt nicht verdient. Aber Gott soll mein Zeuge sein, ich werde alles dafür tun, diese Liebe zurückzugewinnen. Und dein Vertrauen. Wenn du mir nur noch eine Chance gibst.“ Er zieht aus der hinteren Hosentasche seine Geldbörse – nur Greg Munson besitzt die Arroganz, Taschendiebe derart herauszufordern – und nimmt eine Karte heraus.
    „Das Scarsdale-Haus steht zum Verkauf. Ich lebe jetzt wieder in der Stadt. Das hier ist meine neue Nummer. Vielleicht wirst du mir ja eine zweite Chance geben. Du kannst mich natürlich auch jederzeit auf dem Handy erreichen. Und in meinem Büro werde ich dafür sorgen, dass du auf jeden Fall durchgestellt wirst, egal, was ich gerade tue.“
    Er beugt sich hinüber, küsst mich zärtlich auf die Stirn, geht dann den Flur entlang und verlässt die Wohnung.
    Geoff und ich starren mehrere Sekunden lang die geschlossene Tür an, bis ich mich wieder so weit im Griff habe, dass ich abschließe und die Sicherheitskette vorlege. Erst dann begreife ich es. Wahnsinn – irgendwie sind jetzt plötzlich zwei Männer im Spiel.
    Leider bin ich aber nicht sicher, dass ich auch nur mit einem von den beiden spielen will.
    Erstaunlicherweise sind fast zwei Wochen vergangen, ohne dass ein welterschütterndes Ereignis eingetroffen wäre. Falls das im Hundefutter versteckte Geld irgendwie wichtig für den Mordfall war, so wurde es zumindest nicht in den Nachrichten erwähnt, obwohl ich extra darauf geachtet habe. Der Hahn ist noch immer hier, unglücklicherweise, aber Nedra und ihre magische Steppdecke haben es fertiggebracht, dass er nicht vor acht Uhr morgens kräht. Mir ist schließlich aufgegangen, dass die meisten Nachbarn wahrscheinlich im Sommerurlaub sind, und die Studenten, die für diese Zeit die Wohnungen untergemietet haben, auf keinen Fall die Aufmerksamkeit auf sich ziehen wollen und sich deshalb nicht beschweren.
    Was nicht heißen soll, dass Rocky

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