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Männer und der ganz normale Wahnsinn

Männer und der ganz normale Wahnsinn

Titel: Männer und der ganz normale Wahnsinn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Templeton
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unser ständiger Mitbewohner werden soll. Ich glaube sogar, dass Nedra auf der Suche nach einem neuen Heim für ihn ist, auch wenn sie es nicht direkt erwähnt hat. Doch so, wie ich meine Mutter kenne, lässt sie allein der Gedanke, dass er zu seinen brutalen Besitzern zurück muss, nachts nicht schlafen.
    Was die Nedra-Ginger-Front angeht, da läuft alles weniger schlecht, als ich befürchtet hatte. Und das ist gut so, denn wie es scheint, werde ich hier nicht sehr bald rauskommen (tiefer Seufzer – mein Konto ist total abgeräumt, Leute). Natürlich verkeilen wir immer noch unsere Hörner ineinander, mindestens einmal in vierundzwanzig Stunden, aber stellen Sie sich mal Folgendes vor: Gestern schauen wir gemeinsam in ihrem Zimmer Fernsehen, eine politische Talk-Show im Kabelkanal, und irgendein Schwachkopf beginnt dumm über die Frauenrechte daherzureden, und plötzlich brüllen wir beide den Fernseher an und geben dem Schwachkopf ziemlich deutlich zu verstehen, wo er sich seine Meinung hinstecken kann. Natürlich taucht wenige Minuten später ein anderer Schwachkopf auf, nur diesmal war Nedra seiner Meinung und ich nicht, und danach brüllten wir uns wie üblich gegenseitig an. Nun ja.
    Sie weigert sich noch immer, mir den Namen ihrer heimlichen Liebe zu verraten, was mich schier verrückt macht. Aber immerhin geht es ja um ihr Leben. Und was sie mit wem tut, geht mich nichts an. Also halte ich lieber den Mund.
    Allerdings halte ich Augen und Ohren immer offen, glauben Sie mir.
    Was die Nick-und-Greg-Geschichte betrifft … nun, da gibt es nicht wirklich viel zu erzählen. Ich habe sie seit dem legendären Hundefutter-Abend weder gesehen noch etwas von ihnen gehört, wofür ich zutiefst dankbar bin. Allerdings hält mich das nicht davon ab, immerzu an beide zu denken. Oder über sie zu sprechen, was ich seit etwa einer halben Stunde tue. Terrie und Shelby und ich haben uns zum Mittagessen in einem kleinen griechischen Restaurant in der Nähe des Kaufhauses getroffen. Was eine andere Geschichte ist – das Kaufhaus, meine ich –, und im Augenblick habe ich keine Lust, davon zu erzählen.
    „Mensch Mädchen“, sagt Terrie gerade und fuchtelt mit einer Gabel voll Spinatpastete vor meinem Gesicht herum, „ich kann nicht glauben, dass gerade zwei Männer um dich buhlen. Obwohl ich an deiner Stelle das Bedürfnis hätte, einen von ihnen zu kastrieren. Und ich meine bestimmt nicht Nick.“
    „Du hast Nick doch noch nie getroffen“, bemerke ich.
    „Stimmt. Aber dafür Greg.“
    Wir sind bereits auf dem Laufenden, was die Davis-Krise betrifft, die nach zwei weiteren Treffen und ernsthaften Petting-Sessionen nach wie vor ungelöst ist. Ich muss allerdings sagen, dass Terrie ihre Misere ziemlich zu genießen scheint.
    Meine Situation ist eher ein Dilemma als eine Krise, wobei mir mein Instinkt sagt, dass ich beide hinter mir lassen und noch mal ganz von vorne anfangen sollte, anstatt dieses Durcheinander zu entwirren.
    „Mal sehen, ob ich das richtig mitbekommen habe“, sagt Terrie. „Du bist heiß auf Nick, den du eigentlich gar nicht richtig kennst, glaubst aber, dass du ihn mögen könntest, wobei du nicht wirklich gute Chancen für euch beide siehst.“
    Ich denke darüber nach, stopfe mir Weinblätter in den Mund und nicke schließlich. Mir fällt auf, dass Shelby, die während des gesamten Essens ungewöhnlich schweigsam war, ihre Moussaka kaum angerührt hat. Dann füge ich hinzu: „Du hast vergessen, dass er mir Angst macht.“
    „Ach ja. Und dann sagtest du, dass du nicht sicher bist, ob du Greg wirklich nicht mehr liebst, obwohl du das die ganze Zeit gedacht hast?“
    Ich seufze. „Ich weiß ehrlich gesagt überhaupt nicht, was ich gedacht hatte. Ich meine, es hätte ja keinen Sinn ergeben, ihn noch immer zu lieben, wenn es wirklich vorbei gewesen wäre. Und ich weiß, ich weiß, ich sollte ihn einfach abhaken. Aber mein Gott, Ter – du hättest mal sein Gesicht sehen sollen. Ich meine, wenn er auch nur im Geringsten arrogant gewesen wäre oder so was, dann hätte ich ihm einen Tritt in seinen armseligen Hintern gegeben, das schwöre ich.“ Lecker, da hat sich noch eine griechische Olive unter dem Salat versteckt. „Wenn ich alles kaputt gemacht hätte, wäre ich für eine zweite Chance auch dankbar. Ich meine, wir haben immerhin eine gemeinsame Vergangenheit.“
    Sie schaut mich bedeutungsvoll an. „Mädchen, ich würde jederzeit lieber auf jemanden heiß sein als mit jemandem eine gemeinsame

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