Männer und der ganz normale Wahnsinn
Du. Nackt. Jetzt.
Er streckt mir seine Hand entgegen.
„Letzte Chance.“
Ja, ich weiß, es ist dumm und sinnlos und egoistisch. Aber allmächtiger Gott, ich habe mich noch nie körperlich so nach einem Menschen gesehnt, nicht einmal nach Greg. Dieses Bedürfnis danach, mich mit jemandem zu vereinen – mit etwas zu vereinen –, das so stark und solide ist wie er. Ich schätze, das Wort, das mich am besten beschreibt, ist: ausgehungert. Obwohl hirnlos auch passen würde.
Sehen Sie, das Problem ist, dass ich genau weiß, worum es hier geht. Es geht nur um einen Körper, der nach all den Spannungen der letzten Zeit einfach nach Erleichterung sucht. Das hat nichts mehr mit dem Verstand zu tun. Und dass Nick nett und wahnsinnig sexy ist und ich Feuerwerke extrem erotisch finde, hilft da auch nicht gerade …
„Hey“, flüstert er, während er mit einer Hand das Haar aus meinem Gesicht streicht. Und erst jetzt wird mir klar, dass ich den Abstand zwischen uns verkleinert habe. „Du denkst schon wieder zu viel.“
Dann fährt er mit einem Finger über meine Schläfe die Wange hinunter über mein Kinn.
Oh verdammt, danke, Nick. Meine Brustwarzen sind jetzt hart genug, um Blech zu durchstoßen.
Ich beginne zu weinen.
Er nimmt mich in die Arme, legt sein Kinn auf meinen Kopf. Sein Herzschlag trommelt in meinen Ohren.
„K-kann ich jetzt die zwei Minuten haben?“
Er dreht eine Strähne, die sich gelöst hat, um den Finger. „Natürlich, warum nicht?“
Also erzähle ich ihm leise schluchzend, dass Greg die Hochzeitsrechnungen bezahlt hat und ich nun weiß, dass es endgültig vorbei ist. Wirklich vorbei ist. Mir sei klar, dass ich mich nicht so leer fühlen sollte, es aber tue, weil all meine Pläne sich einfach in Luft aufgelöst haben und ich nicht die geringste Idee habe, was ich als Nächstes tun soll.
Wir hören drei Stockwerke tiefer Schritte, die in der Dunkelheit verklingen. Nick küsst mich zart auf die Stirn und schiebt mich so weit von sich weg, dass er mit den Händen meine Arme hinabfahren und seine Finger mit meinen verschränken kann.
„Was würdest du dazu sagen, wenn ich dich jetzt küssen würde?“
Mein Herz bleibt stehen. „Wieso?“
„Na ja, vielleicht bilde ich mir das nur ein, aber ich könnte mir vorstellen, dass es uns Spaß machen würde? Und weil dein Mund mich einfach verrückt macht.“
Und was tue ich? Lecke mir über die Lippen. Was für eine clevere Reaktion!
„Ich dachte, wir wollten nur Freunde sein?“
Er scheint einen Moment darüber nachzudenken und sagt dann: „Na und? Dürfen Freunde sich nicht küssen?“
Ich öffne den Mund, um zu protestieren, und denke dann, ach, was soll’s. Was schadet es schon, wenn ich ihn ein Mal küsse? Ich kann mich nicht mehr allzu genau an das vor zehn Jahren erinnern. Wenn er zu viel Zunge benutzt oder so, dann wird sowieso alles zunichte gemacht, was ich empfinde, und dann bin ich wieder völlig frei und gelöst, nicht wahr?
„Okay. Klar. Nur los.“
Nick lacht, schüttelt den Kopf und stürzt sich dann auf mich.
Bin ich jetzt völlig durchgedreht? Ich meine, nach dieser Eis-Ableck-Episode hätte ich wissen müssen, dass er hervorragend mit seiner Zunge umzugehen weiß.
Oh, hmmm, er zieht mich näher an sich … und näher … noch etwas näher, und wir beide werden über die Mauer fallen …
Ich stütze meine Hände gegen seine Brust. Vorsichtig. Denn ich will zu meiner Liste nicht auch noch das Trauma hinzufügen, jemanden von einem Dach gestoßen zu haben. Und schließlich reicht es schon, dass ich nur Millimeter davon entfernt bin, schnellen Sex zu haben. Was ich, wenn ich darüber nachdenke, erst ein Mal hatte, und zwar mit Nick.
Ich ziehe die Nase hoch. „Das ist kein Date, stimmt’s?“
Nun fragen Sie mich nicht, warum er diese Frage als Einladung versteht, mein Kleid aufzuknöpfen, aber genau das tut er. Und ich lasse ihn.
„Nee. Kein Date. Komm her, du bist so weit weg …“ Er beginnt, an meinem Hals zu saugen, sein Atem kitzelt auf meiner bereits erhitzten Haut, sein Mund nähert sich dem Spitzenbesatz meines BHs, wo er mit seiner Zunge entlangstreift.
Ich schreie beinahe auf. Nick grinst, die Hand auf meinem BH. „Darf ich?“
Meine Hand schießt nach oben. „Was zum Teufel? Du erwartest doch nicht, dass sie einfach heraushüpfen. Die sitzen dort fest.“
„Bin froh, das zu hören“, sagt Nick und kämpft ein paar Sekunden mit dem Verschluss. „Ich möchte nicht, dass die Dinge mir aus
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