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Maennerfallen - Ein Mira-Valensky-Krimi

Maennerfallen - Ein Mira-Valensky-Krimi

Titel: Maennerfallen - Ein Mira-Valensky-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Rossmann
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jemand, dass wir mehr wissen?
    „Jana“, stellt Vesna trocken fest. Ich bin wirklich überdreht, der Chefredakteur hat ganz recht.
    „Es war ein eigenartiges Gespräch“, erzählt Jana wenig später. „Wir haben Maggy Körmer im Büro besucht. Sie hat eine Sekretärin und ein Zimmer im NIG, dem Neuen Institutsgebäude der Uni. Natürlich ist jetzt nicht üppig viel zu tun bei internationalem Studentenaustausch, sind ja Ferien.“
    „Hat Sandra Alman auf dem Weg irgendetwas Bemerkenswertes gesagt?“, will ich wissen.
    Jana schüttelt den Kopf. „Sie hat mir nur klarzumachen versucht, dass es für den Mordfall eigentlich egal ist, wie der Abend im Hotel gelaufen ist. Und es dürfe auf keinen Fall an die Öffentlichkeit. Wegen der Frauen, die darauf angewiesen sind, dass man ihnen glaubt. – Muss sie mir wirklich nicht sagen.“
    „Du meinst nicht, Sandra war verwickelt?“, fragt Vesna.
    „Ich … ich weiß schon nicht mehr, was ich glauben soll. Das Beste kommt noch: Wir reden mit Maggy Körmer. Und die streitet alles ab! Sie sagt, was Nicole zusammenfantasiert, sei purer Unsinn. Sie sei im Hotel gewesen, um herauszukriegen, wie lange Pauer noch bleibe, weil sie gegen ihn demonstrieren wollten.“
    „Nicole hat gesagt, Maggy hat sie auf die Idee gebracht. Mit ihrem Statement, dass diskutieren bei einem wie Pauer nichts nützt“, erinnere ich mich.
    „Ja. Sie meint, der Satz stimme schon. Aber an eine vorgetäuschte Vergewaltigung hätte sie dabei niemals gedacht, sondern an die geplante Demo.“
    „Und warum sollte Nicole das alles erfinden?“, frage ich.
    „Maggy Körmer sagt, die sei eben total durcheinander und dass das kein Wunder sei bei der Medienhetze, wir hätten die Aufgabe, sie zu beschützen, und nicht, sie auszufragen und womöglich noch fürs ‚Magazin‘ zu benutzen.“
    Ich fahre auf. „Das hat sie …“
    „Vergiss“, sagt Vesna. „Ist jetzt wirklich nicht wichtig. – Wie hat sich Sandra Alman benommen?“
    „Sie hat irgendwie weggetreten gewirkt. Nicht wirklich interessiert. Erst als Maggy gesagt hat, dass es unsere Pflicht wäre, Nicole zu beschützen, ist sie in die Luft gegangen. ‚Was glaubst du, was ich tue!‘, hat sie geschrien. Maggy hat sie ziemlich cool angesehen und nur gemeint, sie hoffe, dass das so sei.“
    „Und warum war sie in Gavoi?“, will ich wissen.
    „Um zu demonstrieren. Und dass du das ja ohnehin gesehen hast. Und der Polizei hat sie es auch schon erzählt. Nicole ist sie nicht begegnet, sagt sie. Sie hat gemeint, sie sei nicht einmal sicher, ob Nicole wirklich dort gewesen sei, die sei einfach am Durchdrehen.“
    „Aber es gibt Foto“, erinnert Vesna.
    „Wir haben es ihr gezeigt. – Maggy rennt schon nicht freiwillig zu Zuckerbrot. Maskulistenverein, diese Polizei, hat sie gesagt. Also, als sie das Foto gesehen hat, hat sie nur wiederholt, dass Nicole eben nicht mehr ganz zurechnungsfähig sei. Da hab ich sie natürlich gefragt, ob sie es für möglich hält, dass Nicole die Täterin ist. Einfach aus Verzweiflung und so.“
    „Und?“ Vesna und ich sagen es gleichzeitig.
    „Für sie ist das kompletter Unsinn. Für sie ist klar: Da steckt der Verlag dahinter, wahrscheinlich diese Seifried. Aber eigentlich sei ihr das ziemlich egal. Und dann hat sie noch gemeint: Ich kann nicht sagen, dass es mir leidtut, dass Pauer tot ist.“
    „Was sie eher entlastet. So etwas sagt ein Mörder nicht“, denke ich laut.
    „Eine Mörderin“, korrigiert Jana.
    „Außer, ist durchgeknallt“, ergänzt Vesna.

[ 16. ]
    Redaktionskonferenz. Man verlangt von mir, dass ich Neues liefere. Wozu habe man mich schließlich extra nach Gavoi geschickt? Ich müsse doch mehr wissen als die anderen. Natürlich werde man mit dem Thema aufmachen, aber momentan seien uns die Tageszeitungen deutlich voraus.
    Gavoi, wie lange ist das her? Sonnige Bergstadt aus Stein, überall Literatur und Bilder und Essen. Und Pauer. Am See.
    „Was ist mit dieser Studentin? Sie hat noch nichts zum Tod von Pauer gesagt“, überlegt unser Sportchef.
    Er soll lieber bei seinen Skifahrern und Tennisassen bleiben. Und nicht das erwähnen, worüber ich die ganze Zeit nachdenke. Kann ich sie schützen? Wer spielt da mit wem und was?
    „Sie ist untergetaucht. Kein Wunder. Und keine Chance, an sie ranzukommen, wie es scheint“, sage ich dann. Zwei Tage Zeit habe ich ja noch.
    „Gibt’s Neues bei der Verlagschefin?“, fragt Klaus. Außer uns zwei weiß niemand, dass Vesna sie beobachtet.
    Ich

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