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Maennerfallen - Ein Mira-Valensky-Krimi

Maennerfallen - Ein Mira-Valensky-Krimi

Titel: Maennerfallen - Ein Mira-Valensky-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Rossmann
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Subjekt ihres Handelns. Was erwarten Sie von solchen?“
    „Man muss sie befreien, oder?“ Ich erinnere mich dunkel an derartige Schlagworte. Als Kind habe ich eine Zeit lang geglaubt, man habe Frauen irgendwo in ein Gatter gesperrt. So wie in einem Zoo. Ich war sehr dafür, dass sie rausdürfen. Und ich hab mich darüber gewundert, dass mein Vater das für Unsinn gehalten hat.
    „Selbstverständlich ist es die Aufgabe aller demokratisch denkenden Frauen, ihre Geschlechtsgenossinnen zum selbstständigen Sein zu ermächtigen.“
    Ich sehe mein Gegenüber an. Kein Lächeln, kämpferischer Blick. Vielleicht gibt’s da auch nichts zu lachen und ich bin einfach oberflächlich. „Und wenn sie sich nicht befreien lassen wollen?“
    Maggy Körmer sieht auf die Uhr. „Ich muss zu einem Vortrag.“
    „Sie lassen Ihre Mitkämpferinnen allein?“
    „Sie sind es gewohnt, auf eigenen Beinen zu stehen.“ Und damit ist Maggy Körmer weg. Kann ich schreiben, was sie mir gesagt hat? Will ich es? Und: Wo bleibt mein Fotograf? War er früher, also rechtzeitig, da und ist schon drin? Hat ihn die Menschenmasse geschluckt? Ich arbeite am liebsten mit Regina aus der Fotoredaktion, sie hat nicht nur einen Sinn für gute Bilder, sondern auch journalistisches Gespür. Aber: Weil das da eben alles offenbar Chefsache ist, wollte der Chef der Fotoredaktion selbst dabei sein. Wahrscheinlich ist er einfach neugierig auf den Typ, der diesen Mega-Macho-Bestseller geschrieben hat. Und überlegt, ob er sich was abschauen könnte.
    „Traust du dich nicht hin?“
    Ich fahre herum. Der Leiter der Fotoredaktion grinst mich an. „Scheint ziemlich was los zu sein hier.“
    „Ich dachte, du bist schon drin“, antworte ich.
    „Hast du nicht gecheckt, wie wir reinkommen?“
    Ich sehe ihn ein wenig spöttisch an. „Das haben wir Frauen schon drauf. Wir werden von einer Mitarbeiterin der Verlagschefin abgeholt.“
    „Höre ich da diesen Wir-Frauen-machen-es-jedenfalls-besser-Ton raus?“
    „Mit denen da hab ich jedenfalls wenig gemeinsam“, antworte ich und deute auf die Fangemeinde im Hof.
    „Klar, die sind eben keine Chefreporterinnen. Nicht alle haben Haare auf den Zähnen.“
    „Fotografier lieber. Dafür wirst du bezahlt.“
    „Sagt er ja: So weit ist es mit uns gekommen. Uns wird bloß befohlen und wir müssen springen.“ Er grinst.
    „Sag nicht, dass du das Buch schon gelesen hast.“
    „Nein, aber über das Buch konnte man ja jede Menge lesen.“
    „Und es gefällt dir.“
    „Sorry, Mira. Ich weiß, du willst das nicht hören, aber: ja. Es gefällt mir. Warum bitte müssen wir uns ständig dafür entschuldigen, Männer zu sein?“
    „Ach, ist das so?“ Ich schenke ihm ein mitleidiges Lächeln. „Und warum bist du dann Chef der Fotoredaktion und nicht Regina?“
    „Weil sie kürzer da ist, weil ich mehr Erfahrung habe. – Und außerdem: Warum bist du Chefreporterin und nicht … zum Beispiel Christof?“
    „Du willst mich wirklich mit Christof vergleichen? Ich packe es nicht. Der schaut bei jeder Geschichte, ob sie den Freunden in seiner Studentenverbindung passt. Ganz abgesehen davon, dass ich eben bewiesen habe, dass ich gute Storys liefere.“
    „Also ist auch die angeblich ach so mächtige Studentenverbindung nicht imstande, ihm diesen Job zu besorgen.“
    Schön langsam werde ich wütend. Wie der die Realität verdreht … „Und was ist mit dem Umstand, dass Frauen um die Hälfte weniger verdienen?“
    „Bleib cool, Mira. Ist ja kein Angriff auf dich. Du bist echt gut, ich gestehe Frauen so was zu. Nur dass sie es uns nicht zugestehen, nervt mich. Und: Du hast als Chefreporterin einen ziemlich guten Vertrag.“
    „Du bist angestellt. Ich nicht. Du verdienst mehr.“
    „Das kann man nicht vergleichen. Außerdem: Seit wann willst du angestellt sein?“
    Ach Mist, das ist heute nicht mein Tag. Es stimmt, ich arbeite gern mit einem fixen freien Vertrag. Macht mich irgendwie unabhängiger, zumindest mag ich das Gefühl, dass das so sein könnte.
    „Und dass Frauen nicht die Hälfte verdienen, weißt du ganz genau“, fährt mein Fotograf fort. „Sie arbeiten einfach weniger lang. Und in den falschen Branchen. Das ist alles.“
    „Ach ja, so wie deine Frau: Die arbeitet nur halbtags, weil ihr zwei kleine Kinder habt und weil der Herr Fotograf natürlich keine Zeit für die hat.“
    Er schluckt. Jetzt ist auch er wütend. Gut so. „Sissi ist total zufrieden so, das kannst du als kinderlose Emanze nicht begreifen. Es

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