Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Maennerfallen - Ein Mira-Valensky-Krimi

Maennerfallen - Ein Mira-Valensky-Krimi

Titel: Maennerfallen - Ein Mira-Valensky-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Rossmann
Vom Netzwerk:
grinst. „Ich heiße wirklich Krajner. Rest ist mir so eingefallen. Bitte Burenwurst.“
    Wir verputzen die Wurst gemeinsam, mit viel frischem Kren schmeckt sie wunderbar. Einen gesunden Magen braucht man dafür, das schon.
    „Also gut“, fasse ich zusammen. „Ich lasse dich vorgehen und komme dann nach. Du hörst dich um. Ich will Sandra Alman nicht verärgern. Außerdem hat sie ziemlich gute Menschenkenntnis, glaube ich.“
    „Genau die brauchen wir. Du wirst mit ihr reden. Oder auch wir beide, je nachdem.“
    „Die Seifried hat tatsächlich von einem militanten feministischen Umfeld gesprochen, in dem Nicole Moser unterwegs sein soll. Ich weiß ja nicht, was sie darunter versteht, aber ‚frauen.com‘ ist es kaum“, überlege ich.
    „Die macht einfach Stimmung. Und Nicole kann sich nicht so gut wehren wie Star.“
    „Da hast du recht. Vielleicht gelingt es Jana, mir über ihre Schwester ein Interview zu vermitteln.“
    „Zirka hundert Journalisten würden gerne Interview mit ihr machen. Aber auch dafür es ist besser, zuerst wirkliche und angedichtete Umstände überprüfen. Ich sollte ins Hotel. Vielleicht sie brauchen Zimmermädchen …“
    „Und dafür hast du Zeit?“
    „Nicht ich, Jana ist sowieso besser. Jüngere sie nehmen gerne. Und sie ist schon jetzt in Sache mit drin.“
    Mir ist nicht ganz wohl bei dem Gedanken. Eigentlich wäre es mir lieber, die nächsten Tage ein wenig auf Distanz zu gehen. Nicht Opfern oder Tätern aufzulauern, keine weiteren Verwandten zu quälen. – Aber das habe ich ja ohnehin nicht vor. Was ich eigentlich möchte, ist einfach wieder einmal ein friedlicher Abend. Mit Oskar. Mit gutem Essen. Auch gern mit Vesna und ihren Zwillingen. Von mir aus auch mit Oskars Tochter Carmen. – Und ich wollte den Rechtsmediziner Karl Simatschek anrufen. Warum, hab ich im Moment allerdings vergessen.
    „Du murmelst vor dich hin, so alt du bist noch nicht, auch wenn du wirst bald fünfzig“, spöttelt Vesna.
    „Man sollte mit den Vorfeiern beginnen. Spontane Feste, einfach so. Ist mir viel lieber als eine große Sache.“
    „Weil dann auch nicht groß auffallt, du bist halbes Jahrhundert alt.“
    „Ich verspreche dir, Vesna: Ich werde es plakatieren. In der Redaktion. Von mir aus auch bei unserem Haus. Und wenn das auch zu wenig ist, werde ich ein Inserat schalten. – Vielleicht begreifst du dann, dass mir der Fünfziger wirklich wurscht ist!“
    „Also Vorfeier. Klingt sowieso gut. Zumindest zum Üben. Wo? Wann?“
    „Ich wollte Karl Simatschek anrufen, es hatte sogar irgendwas mit ‚Sei ein MANN!‘ zu tun. Nicht mit der Vergewaltigungsgeschichte, ich hatte die Idee schon davor … Ich komme nicht darauf, deswegen habe ich gemurmelt …“
    „Leiche wir haben zum Glück noch keine.“
    „Jetzt weiß ich es wieder! Ich hab überlegt, ob Pauer schwul sein könnte. Vielleicht macht er deswegen gar so ein Getöse um Sex und Mannsein und so. Und zu dem, was seine erste Frau erzählt hat, würde es auch ganz gut passen. Er war sexuell nie besonders aktiv. Vielleicht hat sie da etwas nett umschrieben.“
    „Unsinn. Sie hätte gesagt. Und Pauer hat zwei Kinder. Und außerdem versucht, Frau zu vergewaltigen.“
    Ich grinse. „Vielleicht gibt’s auch perverse Schwule?“
    Vesna schüttelt mit gespielter Strenge den Kopf. „Das ist nun wirklich gar nicht korrekt. Klingst wie Chef von Chronik, von dem du dauernd erzählst.“
    „Für den sind alle Schwulen pervers.“
    Etwas später müssen wir unsere Pläne ändern. Sandra Alman ist heute Abend nicht bei „frauen.com“. Vesna will trotzdem hin und hören, was über die Vergewaltigungssache geredet wird. Ich finde, ich bin genug herumgehetzt. Ich fahre heim, genieße die Ruhe. Schön, wenn die Tage so lang sind. Die letzten Sonnenstrahlen fallen durch die Glasfront zur Dachterrasse. Ich öffne die Tür, gehe nach draußen, Gismo dicht neben mir. Die Töpfe mit den Kräutern haben sich in den letzten Wochen üppig entwickelt, dreierlei Sorten Basilikum, Thymian, Ananassalbei und Koriander. Der Rosmarin hat beinahe mediterrane Ausmaße. Ich streife darüber, schnuppere. Eigentlich wollte ich ja das Wichtigste des heutigen Tages zusammenschreiben. Ich könnte den Laptop auf den Gartentisch auf der Terrasse stellen … Aber erst drehe ich noch eine Runde, gieße alles, was trocken ist, lasse mir Zeit. Das gibt’s auch, ruhiges Leben ohne Skandale und Anschuldigungen, ohne Übergriffe und Untergriffe. Einfach in der

Weitere Kostenlose Bücher