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Maennerfallen - Ein Mira-Valensky-Krimi

Maennerfallen - Ein Mira-Valensky-Krimi

Titel: Maennerfallen - Ein Mira-Valensky-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Rossmann
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die das meiste dort macht, eine Frau ist. Elisabetta.“
    „Schwarzhaarig, glutäugig und bereit, dir zu zeigen, was eine Frau alles draufhat?“
    Er lacht. „Mollig, grauhaarig, über sechzig, mit jeder Menge Humor und in der Lage, eine Flasche Abbardente, diesen irren sardischen Grappa, ganz allein auszutrinken.“
    „Klingt gut.“
    „Ist sie auch, wir haben uns richtig angefreundet. Ich frag sie und rufe zurück. Ciao, Bella!“
    Ich habe eigentlich keine Lust zu warten, bis Karl sich wieder meldet. Wer weiß, wann er seine Elisabetta erreicht.
    „Ich bin auch müde“, sagt mein Chefredakteur. „Aber gib uns eine Viertelstunde. Wir schauen inzwischen ins Internet.“
    Die Nachricht hat sich inzwischen über Facebook weiterverbreitet und auf Twitter ausgedehnt. Besprochen wird sie allerdings in der üblichen Art:
    „Was, der soll tot sein? Männer leben ewig!“ – „Hättest du wohl gerne, wer braucht Männer? Man kann längst klonen. Frauen haben alle Chromosomen, Männer bloß einen Teil.“ – „He, über welchen Teil redest du? Schon mal was vom Penisneid gehört?“ – „Pauer hat eine Menge gesagt, das richtig ist, auch wenn es euch verklemmten Emanzen nicht passt.“
Und so weiter und so fort …
    Als mein Mobiltelefon läutet, sehe ich auf die Uhr. Dreizehn Minuten sind vergangen. Und es ist tatsächlich Karl Simatschek, der anruft.
    „Sie haben ihn in Nuoro.“
    Ich schlucke. Ich muss da etwas falsch verstanden haben. „Thomas Pauer. Lebend oder …“
    „Er ist tot. Es muss heute früh passiert sein, morgen gibt es die erste offizielle Meldung dazu, sagt Elisabetta. Man hat ihn am Nachmittag gefunden. Er muss beim Joggen in einem Bachbett ausgerutscht und so unglücklich auf einen großen Stein gefallen sein, dass die Schädeldecke gesprungen ist. Mehr gibt’s noch nicht an Ergebnissen, aber das scheint ziemlich klar zu sein.“
    „War es am See bei Gavoi? Er war dort jeden Morgen joggen. Fünfzehn Kilometer. Ich habe ihn dort getroffen.“ Kann das sein? Ich sehe See und Weg und Bäume im Morgenlicht, alles pastellfarben und unwirklich. Ein Frosch hüpft ins Wasser. Es war doch nur ein Knie, das geblutet hat. Vielleicht ist da was durcheinandergekommen. Ich versuche aus meiner Erstarrung aufzuwachen. „Ein Unfall? Fremdverschulden auszuschließen?“
    „Mira, du solltest wissen, dass man so etwas in den seltensten Fällen rasch ausschließen kann. Jedenfalls hat sich der ganze Apparat in Bewegung gesetzt, Spurentechniker, Spezial-Forensiker, was es eben so gibt. Sie sind in Sardinien gar nicht schlecht.“
    „Aber aufs Erste schaut es nach einem Unfall aus, meint deine Elisabetta.“
    „‚Meine‘ Elisabetta ist viel zu klug, um sich festzulegen. Sie weiß, wer Thomas Pauer war. Und dass er nicht nur Fans gehabt hat.“
    Der Streit mit Farah Seifried fällt mir ein. Und das Gelächter auf dem Fest, gestern in der Nacht. – Kann es sein? Dass er wirklich tot ist?
    „Selbstmord ist eher auszuschließen, oder?“
    „Ich habe es zumindest noch nie erlebt, dass jemand auf einen großen Stein köpfelt, um sich umzubringen.“
    „Bleibst du an der Sache dran?“, frage ich und es ist eigentlich eine Bitte.
    „Elisabetta hält mich auf dem Laufenden. Sie hat sogar gesagt, vielleicht könne sie mich anfordern. Zwecks Zusammenarbeit in einem internationalen Fall. Und weil sie bei mir noch eine Flasche Abbardente guthat. Aber wenn die aus Wien jemanden schicken, dann wohl wahrscheinlich nicht mich. Ich bin noch ziemlich neu im Laden und da stehen sicher schon ein paar Schlange, um Anfang Juli in Sardinien ermitteln zu dürfen.“
    „Du meldest dich, wenn es Neues gibt?“
    „Mach ich. Kann aber sein, dass ich dir nicht alles sagen kann. Ist das klar?“
    Ich seufze. „Ist klar. Und: Wenn du mir mehr sagst, als du darfst: Ich kann schweigen. Zumindest über meine Quelle.“ Ich bedanke mich noch einmal herzlich und lege auf. Klaus hat das Wesentliche mitbekommen. So ein Scheißabend. Ich rufe Oskar an. Man könne davon ausgehen, dass es spät werde. – Ob sie es in Wien schon wissen? Soll ich Zuckerbrot anrufen und ihm erzählen, dass er es ab morgen mit neuen Mordermittlungen zu tun hat? Wenn er dafür zuständig ist. Aber ich rechne eigentlich damit. Brisantes landet meistens bei ihm. Ich schüttle den Kopf. Wir haben Wichtigeres zu tun. Wir müssen das Heft umplanen. Das Interview bekommt in diesem Zusammenhang eine neue Bedeutung. Und der Streit mit Seifried auch. Warum ist

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