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Maennerfallen - Ein Mira-Valensky-Krimi

Maennerfallen - Ein Mira-Valensky-Krimi

Titel: Maennerfallen - Ein Mira-Valensky-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Rossmann
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gar nicht er geschrieben. Ich bin gespannt, ob es bei den Ermittlungen über die versuchte Vergewaltigung Neues gibt. Ich treffe mich mit Jana kurz beim Türken ums Eck. Sie hat seit Tagen nichts von Nicole gehört. – Oder sagt sie mir nicht alles?
    Ich schreibe die Reportage für die Kulturseiten fertig und habe dafür ein sehr nettes Foto gefunden: die Fotografin Daniela, wie sie den Autor am Turm fotografiert, im Hintergrund an der Hausmauer eines der großen Porträts aus dem Vorjahr. Uli gefällt, was ich gemacht habe. Sie will nächstes Jahr selbst nach Gavoi fahren. Ich scheine die Stimmung gut rübergebracht zu haben. Und: Ich kann nicht glauben, dass ich noch heute früh dort war.
    Inzwischen ist es acht am Abend. Ich bin saumüde. Es war schon wieder eine kurze Nacht. Und dann ein intensiver Tag, und dann noch die Fliegerei. Ich klappe den Laptop zu, hoffe, dass sich Pauer meldet, ich trabe durch unser Großraumbüro. Der Chefredakteur kommt mir entgegen.
    „Ich wollte gerade zu dir“, sagt er.
    Ich schüttle den Kopf. „Von mir aus komme ich morgen früher als sonst, aber jetzt will ich nur mehr heim und schlafen.“
    „Nicht einmal mehr kochen?“
    „Nicht einmal meine Tasche auspacken. Das heißt, bis auf den Käse, den ich am Flughafen gekauft habe, den gibt’s heute zum Abendessen.“ Ich freue mich auf Oskar.
    „Es gibt da eine eigenartige Nachricht im Netz. Offenbar ein böser Scherz. Auf Facebook geistert das Gerücht, Pauer sei tot.“
    Ich sehe Klaus an. „Wünschen sich wohl welche. Oder zumindest, dass er den Mund hält. Vielleicht hat es etwas mit gestern Abend zu tun und dem, was er auf dem Abschlussfest gesagt hat: Ich bin nicht, der ich bin.“
    „Dass sozusagen der alte Pauer tot ist …“, überlegt der Chefredakteur. „Glaubst du das?“
    „Eigentlich nicht. Er war betrunken.“
    „Und wenn er einen Unfall gehabt hat?“
    „Dann hätte ich das in der Früh im Hotel sicher erfahren.“ Ich mag heute einfach nicht mehr. „Gibt’s irgendetwas von der sardischen Polizei?“, frage ich trotzdem.
    Klaus schüttet den Kopf. „Haben wir überprüft. Gar nichts.“
    Karl Simatschek. Er war auf diesem Rechtsmedizinerkongress in Sardinien. Wenn auch in der Hauptstadt Cagliari. Vielleicht hat er Kontakte geknüpft … Ich gähne und gehe zurück in mein Büro, Klaus hinter mir drein.
    Der Rechtsmediziner freut sich, von mir zu hören. Ja, Sardinien sei großartig, er sei zuvor bloß einmal als Kind da gewesen, an irgendeinem Strand. Und das Essen …
    „Haben sich auf dem Kongress … irgendwelche netten Beziehungen zu sardischen Kollegen ergeben?“
    „Was meinst du damit?“, fragt er zurück.
    „Na ja, mit deinem Charme …“
    „He, nur weil ich schwul bin, heißt das noch längst nicht, dass ich ununterbrochen auf der Suche bin.“
    Ich grinse. „Ich hab nicht solche Kontakte gemeint, einfach gute.“
    „Einfach gute … die schon. Gibt ein paar ziemlich nette Typen unter den Rechtsmedizinern dort.“
    „Hetero?“
    „Weißt du, dass ich mich das gar nicht gefragt habe? Fragst du dich bei jedem Mann, ob er hetero ist?“, kontert Karl.
    „Die Wahrscheinlichkeit liegt höher. Aber ich gebe zu, mir war es in den letzten Tagen egal.“
    „Na also. – Wir sollten dringend miteinander essen und über Sardinien reden“, fährt er fort.
    Erst jetzt nehme ich Klaus wieder wahr. Ich muss zurück zum Thema. „Sollten wir. Ich hab allerdings eine Bitte. Kannst du möglichst schnell klären, ob es in Sardinien gestern Abend oder heute einen ungewöhnlichen Todesfall gegeben hat? Thomas Pauer. Es ist nur ein blödes Gerücht im Internet. Aber wir sollten es vor dem Redaktionsschluss doch überprüfen.“
    „Was?
Der
Pauer?“
    „Wie gesagt, bloß Gerüchte im Netz. Vielleicht hat auch jemand was falsch verstanden, das Pauer gestern gesagt hat. Weder unsere noch die sardische Polizei hat bisher irgendeine Meldung dazu gebracht. Gestern nach Mitternacht hab ich ihn noch in Gavoi gesehen. Etwas betrunken, aber lebendig.“ – Und was, wenn er sich umgebracht hat? Wenn der Druck größer war als angenommen? Wenn er ihn nicht mehr ausgehalten hat? Dazu noch der gestrige Auftritt: Ver-go-gna! Ver-go-gna! Schande …
    „Wenn an seinem Tod doch was dran sein sollte, ist er mit einiger Sicherheit am Comando Provinciale Nuoro gelandet, das ist die zuständige Bezirksstelle der Carabinieri. – Könnte sein, dass ich da unter der Hand etwas erfahre. Auch wenn die Rechtsmedizinerin,

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