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Maennerfallen - Ein Mira-Valensky-Krimi

Maennerfallen - Ein Mira-Valensky-Krimi

Titel: Maennerfallen - Ein Mira-Valensky-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Rossmann
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sei, aufgesprungen ist, habe ich gedacht, jetzt haut er ab, und was mach ich dann? Ich konnte ihn irgendwie zum Niedersetzen bewegen.“ Sie grinst. „Ich hab ihm zugeflüstert, dass Davonrennen ganz und gar unmännlich ist.“
    Ich grinse auch.
    „Er hat zwar gemeckert, dass ihm das total egal sei und dass er diese dummen Klischees schon nicht mehr hören könne, aber er hat sich trotzdem brav hingesetzt. – Ich meine: Wer verbreitet denn solche Klischees, wenn nicht er?“
    Auf der Bühne trinkt der Autor unter großem Applaus ein Glas Mirto leer. Was er gestanden hat, habe ich leider nicht mitbekommen. Wird schon nicht so schlimm gewesen sein. Jedenfalls ist viel gelacht worden.
    Ich kneife die Augen zusammen, schaue überrascht zu einigen Stühlen am Rand. „Da vorne ist Pauer übrigens!“, flüstere ich Angelina zu.
    „Wirklich, und seine Frau ist auch da, ich hab sie vor der Veranstaltung kennengelernt. Dass der da herkommt, hätte ich nie gedacht“, staunt sie.
    Wenn es sich gestern am Pool um ein Telefonat zwischen Pauer und seiner Frau gehandelt hat, dann ist die Krise offenbar wieder ausgestanden. Oder zumindest will man den Anschein friedlicher Zweisamkeit erwecken. „Irgendwie wirkt er etwas angeschlagen“, murmle ich.
    „Ich verziehe mich lieber, sonst entdeckt er mich noch und ich muss dolmetschen“, meint Angelina und verschwindet in der Menschenmenge.
    Die nächste Autorin auf der Bühne ist eine Schweizerin, sie redet abwechselnd italienisch und deutsch und gesteht zum großen Gaudium des Publikums, dass sie ihrem zukünftigen Mann beim ersten Rendezvous in ihrer Wohnung eine abgelaufene Packung Instant-Thai-Reis als hausgemachtes Risotto aufgetischt hat.
    „Wer kocht bei euch?“, fragt der Festivalpräsident.
    „Er.“ Großes Gelächter. Sie hat sich ihr Glas Mirto verdient.
    Ich schaue mich wieder nach Pauer um, aber er scheint seinen Platz verlassen zu haben. Ich habe ohnehin keine Lust, mit ihm zu reden. Der Bestsellerautor, der sich unters Volk mischt. Ich schlendere näher zu den Spanferkeln. Sie duften so, dass mir das Wasser im Mund zusammenläuft. Ein drahtiger Mann in einer langen Fleischhauerschürze prüft die Kruste mit einem Messer, er lächelt mir zu und macht eine begeisterte Geste: Bald gibt es Essen! Nicht dass ich noch hungrig wäre, aber diesem Schwein kann ich nicht widerstehen.
    „Thomas Pauer!“, ruft die Schauspielerin. Ich sehe zur Bühne. Der Festivalpräsident sieht gar nicht besonders glücklich aus, aber dann klatscht er und lacht und meint, dass der ja wohl leider nicht da sei. Zumindest hab ich das so verstanden. Die blonde Schauspielerin schüttelt den Kopf, Lachen und Raunen im Publikum und dann Thomas Pauer, der auf die Bühne geht. Knapp gefolgt von Angelina. Die Arme. Unser Star verheddert sich in einem Kabel, fällt nahezu in seinen Sessel. Diesmal übersetzt Angelina laut auf Deutsch, was die Schauspielerin sagt, womöglich auch nur aus Verwirrung. „Ich habe mir dich gewünscht, weil du ein ganz besonders seltenes Exemplar unter unseren Gästen bist“, sagt die blonde Schauspielerin.
    „Wieso?“, fragt der Festivalpräsident und starrt ins Publikum. „Sind da nicht jede Menge Männer?“ Das verstehe ich auch auf Italienisch.
    Großes Gelächter und übermütige Buh-Rufe. Die haben Pauer heraufgeholt, um sich über ihn lustig zu machen. Nicht fein vielleicht, aber eine nette Rache dafür, dass er ihr Festival gestört hat.
    So, und nun sei der Zeitpunkt gekommen, um seine große „Vergogna“ zu gestehen, die Schande seines Lebens.
    Pauer lacht, versucht mitzuspielen. „Ich bin ein aufrechter Mann!“
    Die blonde Schauspielerin springt auf, klatscht, ruft so etwas wie „nicht Schande genug“ und zieht ihm theatralisch ein Glas mit Mirto weg. Gelächter.
    Zu wenig Schande, befindet auch der Festivalpräsident.
    Pauer überlegt. „Ich hab heute schon drei Gläser von diesem großartigen Rotwein getrunken. – Oder waren es fünf?“ Wieder Lachen. Er macht das gar nicht so schlecht.
    Zu wenig Schande, befindet der Schauspieler auf der anderen Seite, er habe sicher schon acht Gläser getrunken, oder mehr.
    „Ver-go-gna! Ver-go-gna! Ver-go-gna!“, skandiert das Publikum und mir läuft es kalt über den Rücken. Klingt wie ein Lynchgericht, auch wenn es zum großen Teil lustig gemeint sein dürfte.
    Pauer starrt ins Publikum. „Ich bin nicht, der ich bin!“, ruft er dann.
    Angelina übersetzt. Das Publikum schweigt. Die paar, die

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