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Männerfrei: Roman (German Edition)

Männerfrei: Roman (German Edition)

Titel: Männerfrei: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gemma Burgess
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würde sie abaschen. » Am besten fragen wir sie selbst, oder?«
    Daraufhin drehen sich beide zu mir.
    » Nein, das tue ich nicht«, kontere ich. » Ich glaube nicht, dass ich sie verdient habe, und ich habe auch kein zu geringes Selbstwertgefühl… Na schön, nach der Trennung von Rick schon, aber in letzter Zeit bin ich wieder ganz zufrieden mit mir. Ich glaube allerdings, dass ich einen Mann verdient habe, der, ähm, toll ist. Allerdings bezweifle ich, dass ich einen tollen Mann erkennen würde, nicht einmal dann, wenn ich über ihn stolpern würde. Vielleicht falle ich immer auf die Schurken herein, weil sie witziger und interessanter sind…«
    » Ja, das ist die Crux, Scheißkerle sind meistens interessanter als die netten Männer«, stimmt Immie mir zu und nickt. » Das lässt sich nicht bestreiten.«
    » Ich bin mir nicht einmal sicher, ob alle meine Exfreunde Scheißkerle waren, weißt du?«, sage ich nachdenklich. » Sie wollten eben nicht mehr mit mir zusammen sein. Stempelt sie das nun ein Leben lang zu einem Scheißkerl ab?«
    Wir sitzen schweigend eine Weile da und denken nach. Es ist das erste Mal, dass mir diese Überlegung gekommen ist.
    Immie stößt ein Räuspern aus. » Nun, vielleicht solltest du in Zukunft die Männer näher kennenlernen, bevor du dich auf sie einlässt. Ob Scheißkerl oder nicht, jedenfalls weißt du dann, ob etwas Echtes hinter dem Geplänkel steckt.«
    » Eigentlich mache ich gerade eine Männerpause, Ims. Ich habe keine Dates mehr. Ich kann mir selbst nicht trauen, die richtige Entscheidung zu treffen. Also bringe ich mich gar nicht erst in die Situation.«
    Immie beginnt zu lachen. » Eine Männerpause? Krieg ein Baby, dann hast du automatisch Männerpause… Gott, wie gern würde ich wieder die guten, alten Zeiten erleben, in denen ich herumgeflirtet habe und jedes Wochenende aus war… Das hat so viel Spaß gemacht, im Nachhinein betrachtet. Alles war so easy.«
    » Easy!«, wiederholt Kate.
    » Ja, Katie, easy…«, bekräftigt Immie. » Hört zu, ich bin nicht allwissend, aber… ihr solltet einfach euer Leben genießen, wisst ihr, und euch keine Sorgen machen. Diese Zeit wird nämlich nicht ewig dauern. Ich wünschte, ich hätte sie mehr genossen… Ich bin wirklich gerne Mutter, doch es gibt eben kein Zurück.«
    » Versprochen?«, sage ich.
    Sie schüttelt den Kopf und lacht wieder. In diesem Moment kommt unsere Bestellung, und wir unterbrechen unser Gespräch für ein paar Minuten und konzentrieren uns auf das Essen. Danach muss Immie los, weil sie mit Michael verabredet ist, und Kate eröffnet mir, dass sie unbedingt eine Jacke kaufen will. Also stöbern wir ein paar Stunden an den Ständen auf der Portobello Road. Ich kaufe nichts, obwohl ich am Stand mit den Military-Klamotten bei einer alten Armeejacke in große Versuchung gerate.
    » Dafür bist du zu alt«, wendet Kate entschieden ein.
    » Aber… die ist so cool! Eine deutsche Armeejacke! Eine ostdeutsche!«
    » Du bist zu alt für eine ostdeutsche Armeejacke, die lauter Löcher hat, viel zu groß ist und nach Mottenkugeln riecht.«
    Ich ziehe einen Schmollmund und hänge die Jacke zurück, bevor wir weitergehen.
    » Ich glaube, du hast recht. Wir sind schon ganz schön alt«, vermute ich nachdenklich.
    » Es sind nur noch zwei Wochen bis zu deinem Geburtstag!«, ruft Kate. » Hätte ich fast vergessen. Machst du eine Feier?«
    » Nö«, entgegne ich. » Diesmal nicht.«
    Wir gehen schweigend ein Stück weiter.
    » Wie geht es dir mit Tray, Katepie?«, erkundige ich mich, um das Thema zu wechseln.
    » Gut, gut«, antwortet sie ausweichend. Die Jalousie ist wieder unten. » Lass uns über was anderes reden, Darling. Es macht keinen Sinn.«
    Wir schlendern weiter, betrachten die Schaufensterauslagen und holen uns Kuchen auf die Hand, den wir unterwegs essen.
    » Ich glaube, ich bekomme bald die Kündigung«, sagt Kate aus heiterem Himmel.
    » Ich bin mir sicher, so weit kommt es nicht«, widerspreche ich ihr, obwohl ich mir keineswegs sicher bin.
    » Ich frage mich, wie hoch meine Abfindung sein wird. Ich arbeite dort seit… sechs Jahren. Das macht…« Kate beginnt im Kopf zu rechnen. Ich werfe einen kurzen Blick auf meinen Rechenschieber im Kopf. Umsonst, ich habe keine Ahnung.
    » Ach, was soll’s«, meint sie seufzend. » Es macht keinen Sinn, sich darüber den Kopf zu zerbrechen.«
    » Das stimmt«, erwidere ich. » Wahrscheinlich passiert das sowieso nicht, und den Teufel an die Wand zu malen, ist

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