Männerfrei: Roman (German Edition)
Jonathan und seine Kumpels.
» Fraser hat gesimst, dass er heute Abend in Soho ausgeht, falls wir uns anschließen möchten.«
» In Soho? An einem Samstagabend? Was will er da?«
» Mona Pferdearsch feiert in Clapham ihren Geburtstag«, fährt Kate fort. Mona Pferdearsch kennen wir von der Uni. Sie hat einen Arsch wie ein Pferd.
» Clapham? Mona Pferdearsch? Bist du auf Crack?«
» Ich weiß, ich weiß. Sollen wir eine Kneipentour hier durchs Viertel machen?«
» Oh, Katie-Maus… Müssen wir überhaupt ausgehen?« Bei meinem Glück laufen wir Rick über den Weg. Oder noch schlimmer, Jake. Seit dem Abend im Montgomery Place vermeide ich es, in Notting Hill auszugehen, um ihm nicht zu begegnen. Außerdem kann ich ihm nicht unter die Augen treten, nachdem er gestern Abend die peinliche Szene auf offener Straße vor dem Botanist mitbekommen hat.
» Du hast es mir versprochen!«, protestiert Kate. » Bitte. Bitte. Bitte. BITTE.«
Sie springt von der Couch, hüpft heraus auf den Balkon und nimmt einen Zug von meiner Zigarette, während sie mit den Augen klimpert. » Ich muss raus. Obwohl ich nicht einmal weiß, wohin.«
» Oh, also gut… Aber nur, weil du letzte Nacht dein Bett mit mir geteilt hast. Ich hoffe, du lässt mich auch heute Nacht wieder bei dir schlafen. Soll ich uns eine Flasche Wein aufmachen?«
Kapitel 22
Gegen einundzwanzig Uhr stehen wir im Beach Blanket Babylon an der Theke. Das Beach Blanket Babylon ist eine tolle Bar in Notting Hill, mit guten Cocktails und einer schrägen opulenten Einrichtung im römisch-mittelalterlich-königlichen Stil oder so.
Das Problem ist nur, dass es heute überfüllt ist. Es herrscht ein aggressives, enges Gedränge. Kate und ich haben unser erstes Glas schon seit zwanzig Minuten leer, aber die Barkeeper wollen meine hoffnungsvoll ausgestreckte Hand und mein » Bitte, nimm mich dran«-Gesicht für mindestens weitere zwanzig Minuten nicht sehen. Und während ich darauf lauere zu bestellen, kann ich mich nicht richtig mit Kate unterhalten. Denn wenn ich länger als zwei Sekunden meine Augen von dem Barmann, der mir am nächsten ist, abwende, kann man darauf wetten, dass er in diesen zwei Sekunden den Kopf in meine Richtung dreht und einen meiner durstigen Nachbarn bedient.
Ich meine, dieses Chaos ist anstrengend. Kein Wunder, dass wir früher immer zu dritt ausgingen. So konnte eine sich an der Theke anstellen, und die anderen beiden konnten sich zumindest unterhalten. Doch Bloomie ist heute Abend mit Eugene essen. Ach, die unvermeidbare Abwesenheit von verliebten Freundinnen.
Der Barmann, der am nächsten steht, dreht den Kopf plötzlich in meine Richtung und zu den vier anderen erwartungsvollen Gesichtern, die mich umringen.
» Wer ist dran?«
» Ich!«, brüllt eine aggressive Frau neben mir. (Sie lügt.) » Zwei Mojitos, eine Margarita und einen Passion Martini.« Sie dreht den Kopf zu mir und lächelt triumphierend. Sie hat das J bei » Mojito« nicht wie ein H gesprochen. Ich glaube, sie ist aus Neuseeland. Ich lächle nett zurück und drehe den Kopf zu Kate.
» Katie«, schlage ich vor, » können wir nicht verschwinden und woanders hingehen?«
» Bin ich auch dafür«, antwortet sie, und wir bahnen uns einen Weg in Richtung Ausgang. » Ich dachte eigentlich, du machst sie wenigstens darauf aufmerksam, dass sie › Mojito ‹ falsch ausspricht«, sagt Kate, als wir die Ledbury Road entlanggehen.
» Ich glaube, es ist gemeiner, wenn ich es sie weiterhin falsch aussprechen lasse, meinst du nicht auch?«, erwidere ich.
Ich habe mir übrigens noch mehr Sachen von Bloomie geborgt. Sie kam von der Arbeit nach Hause, und bevor sie zu ihrem Essen mit Eugene aufbrach, hatten wir eine ziemlich alberne Anprobe. (Oh, na gut, da Sie fragen, ich trage ein kurzes weißes Kleid mit ultrahohen braunen Stiefeletten und eine alte, zerschlissene braune Lederjacke. Ich nenne meinen Look » Getoastetes Marshmallow«. Kate stöckelt auf ihren neuen roten Lieblingspumps herum, im kleinen Schwarzen und dem weißen Umhängetuch, das ich gestern zu der Verabredung mit Rick anhatte. Sie wollte nicht, dass ich ihr Outfit taufe.)
» Ich liebe es, am Wochenende zu verreisen«, meine ich nachdenklich, während wir uns der Westbourne Grove nähern. Ich war seit vierundzwanzig Stunden nicht zu Hause. » Das Wetter in Notting Hill ist fantastisch. Und die Leute hier sind so freundlich.«
Kate kichert.
» Na schön, Süße, wenn wir die Bars abklappern wollen, brauchen wir eine
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