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Männerfrei: Roman (German Edition)

Männerfrei: Roman (German Edition)

Titel: Männerfrei: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gemma Burgess
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wenig hilfreich.«
    Kate zieht die Augenbrauen hoch. » Das sagst ausgerechnet du, mit deiner Männerpause. Du machst doch nichts anderes, als den Teufel an die Wand zu malen.«
    Ich denke, ich werde das überhören. » Hattest du eine Gehaltserhöhung in den letzten Jahren?«, frage ich sie.
    » Ja«, antwortet sie. » Natürlich. Zuerst nach meinem Wirtschaftsprüferexamen, und dann nach den meisten Beurteilungsgesprächen… Außerdem bekomme ich einen Bonus, allerdings nicht im letzten Jahr… Warum?«
    » Ich hatte noch nie eine Gehaltserhöhung«, erzähle ich. » Keine einzige. Ich verdiene heute noch genauso viel wie in meinem ersten Berufsjahr.«
    » Das ist ein Witz«, gibt Kate zurück. Wir gehen schweigend ein paar Schritte weiter, dann fügt sie hinzu: » Ich meine es ernst. Das ist schlimm. Du musst etwas daran ändern.«
    » Ich weiß«, sage ich nachdenklich. » Ich denke darüber seit dem Großprojekt nach. Ich meine, wir hätten den Auftrag nicht bekommen, wenn ich nicht gewesen wäre. Wirklich nicht… Ich werde wie eine studentische Aushilfskraft bezahlt, leite aber Großprojekte.«
    » Sprich mit Cooper. Mach dir eine Liste mit Argumenten, die belegen, wie sehr du dich ins Zeug gelegt hast, und recherchiere, wie viel du bei anderen Agenturen verdienen könntest«, rät mir Kate. Sie ist jetzt in ihrem Element und zählt mit den Fingern auf, was ich zu tun habe. » Überlege dir vorher, wie er reagieren könnte, und bereite deine möglichen Antworten vor. Und du musst eine konkrete Zahl im Kopf haben. Offen gesagt, da du nie eine Gehaltserhöhung hattest, würde ich nicht bescheiden sein.«
    » Okay«, erwidere ich. » Dann will ich vierzig Prozent mehr… Ich muss nur noch ausrechnen, wie viel vierzig Prozent von meinem Gehalt sind.« Ich tue so, als würde ich mit den Fingern rechnen, und wir müssen beide kichern.
    » Lass uns nach Hause gehen und ein bisschen abhängen«, schlägt Kate vor, und wir schlendern zurück zur Chepstow Villas. Ich sollte eigentlich nach Pimlico in mein Zuhause, aber es ist schwer, die Energie aufzubringen, mit der Bahn oder dem Bus die ganze Strecke nach Pimlico zu fahren und dann den ganzen Weg zu unserem Haus zu latschen und zum Schluss die ganzen Treppen ohne bestimmten Grund hochzusteigen. Also gehen wir gemütlich durch Notting Hill bis zu Bloomies Haus. Es ist ein typischer Maitag in London: vereinzelt sonnig, aber mit einem unangenehm frischen Wind.
    Bei Kate und Bloomie angekommen machen wir es uns auf der Couch gemütlich und sehen uns Mad Men auf DVD an, während wir nebenher Popcorn und Smarties futtern.
    » Ich liebe diese Serie«, sagt Kate. » Ich wünschte, wir hätten 1960 .«
    » Ich auch«, stimme ich ihr zu. » Dann wären wir verheiratet und hätten ein Alkoholproblem. Und Kinder.«
    » Das wäre toll.«
    » Ich weiß.«
    Ich bin sehr entspannt, habe aber trotzdem das vage Gefühl, dass ich an einem Samstagnachmittag etwas Besseres zu tun habe, als DVDs zu schauen. Die ich bereits gesehen habe. Schon zweimal.
    Gegen achtzehn Uhr spüren wir allmählich eine innere Unruhe, die sich einstellt, wenn man einen ganzen Nachmittag lang gefaulenzt hat. Ich mache uns einen Kaffee und gehe mit meiner Tasse auf den Balkon, um eine zu rauchen.
    » Was sollen wir heute Abend machen?«, fragt Kate und klaubt Popcornkrümel von ihrem Oberteil, die sie sich nacheinander in den Mund steckt.
    » Du siehst aus wie ein Äffchen… Ich weiß nicht.«
    » Die Jungs haben eine SMS geschickt«, sagt sie.
    » Ich weiß. Ich wette, wir haben beide dieselbe Nachricht bekommen«, antworte ich. » Hast du noch die letzte von Mitch? Lies sie doch mal vor…«
    Kate nimmt ihr Handy. » Er schreibt… › Ihr Süßen ‹ «, beginnt sie in herablassendem Ton. »› Fulham. Sofort. Rugbyparty. Zieht euch was Hübsches an. ‹ «
    » Ha, genau derselbe Text. Steht am Schluss › Zeigt eure Beine ‹ ?«
    » Nein. › Zeigt eure Tüten ‹ «, liest sie. » Was soll das heißen? Welche Tüten? Ich kapiere das nicht…« Ich ziehe die Augenbrauen hoch und grinse dreckig, und langsam geht ihr ein Licht auf. » Oh mein Gott! Was für ein Schwein.«
    » Ja. Ich habe keinen Bock auf ein Besäufnis. Du?«, frage ich.
    » Mein Cousin ist heute Abend in Shoreditch«, liest Kate eine andere SMS vor.
    » Zu viele Idioten«, meine ich.
    » Überall sind zu viele Idioten«, gibt Kate zu bedenken.
    » Ja, aber die in Shoreditch sind besonders schlimm«, bekräftige ich und denke dabei an Arty

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