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Männerfrei: Roman (German Edition)

Männerfrei: Roman (German Edition)

Titel: Männerfrei: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gemma Burgess
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wenig zerzaust, als wäre er gleich nach dem Aufwachen unter die Dusche gesprungen, ohne hinterher in den Spiegel zu sehen. Er trägt ein offenbar heißgeliebtes hellrosa T-Shirt mit einem Loch am Ausschnitt. Nur starke Männer können Rosa tragen, denke ich immer.
    Ich muss zugeben, nachdem ich mir in den letzten Wochen erfolgreich eingeredet habe, dass Jake ein schleimiger, klugscheißerischer Schönredner und Bastard wie Rick ist, bringt sein Anblick, wie er hier still am Tisch in lockerer Aufmachung sitzt und liest, mein überaktives Hirn zum Stehen. Mein Magen, mitten im Sprung, plumpst herunter und schlägt sich das Knie auf, während mein Herz zu rasen beginnt.
    Oh, das Herzrasen ist neu.
    » Kein Problem«, erwidere ich lächelnd. Ich werde verlegen, weil mir einfällt, dass ich mein altes Schlabber-T-Shirt und sehr weite schwarze Boxershorts anhabe. Verdammt, warum besitze ich keine anständige Nachtwäsche? » Einen Moment, bitte«, sage ich und flitze in die Gästetoilette neben der Speisekammer, um rasch mein Aussehen zu überprüfen. Meine Augenbrauen stehen praktisch kreuz und quer, meine Haare genauso, und ich habe definitiv schlechten Atem. Ich entdecke eine Tube Zahnpasta unter dem Waschbecken und schlucke ein wenig davon herunter. Wenigstens habe ich keine Augen wie ein Pandabär, denn sie sind klar, und die Haut sieht okay aus, also scheiß drauf. Brauche ich mein Mantra? Nein. Ich habe es schon lange nicht mehr gebraucht, wenn ich genauer darüber nachdenke. Nicht mehr seit jenem Abend mit Rick im Botanist, als es mir nicht einmal mehr einfiel. Ich zeige auf mein Spiegelbild. Du hast noch immer Männerpause. Jake ist wahrscheinlich ein Scheißkerl, also ist das absolut in Ordnung. Ich putze mir rasch die Nase und gehe dann wieder in die Küche.
    » Dieser verflixte Heuschnupfen«, sage ich als Ausrede.
    » Ja«, meint er. » Kann ich auch einen Kaffee haben?«
    » Ja, natürlich«, antworte ich. » Mit Milch und Zucker?«
    » Ich möchte ihn genauso, wie du ihn trinkst«, entgegnet er. » Ich habe den Eindruck, du hast lange an der Rezeptur herumgetüftelt.«
    » Perfektion erfordert Anstrengung. Wahrscheinlich verstehst du das nicht.« Ich nicke und gieße ihm eine Tasse perfekten Kaffee ein.
    Er grinst mich an und steht auf, während ich auf die andere Seite des Tisches gehe. Ich setze mich schräg gegenüber von ihm und gebe ihm seinen Kaffee. Ich erwidere sein Grinsen, aber jetzt sind wir uns so nahe, dass es mir schwerfällt, den Blickkontakt aufrechtzuerhalten. Ich versuche es zu verbergen, indem ich mir schläfrig die Augen reibe. Verdammt, mein Herz will sich nicht beruhigen. Und die Sonne, die durch das Fenster scheint, macht den Raum verdammt heiß. Unterhalte dich einfach ein wenig mit ihm. Ohne zu flirten. Vergiss nicht Regel Nr. 3 .
    » Ich habe gehört, ihr hattet gestern leichte Orientierungsprobleme«, bemerke ich und sehe ihn an durch meine Finger.
    » Orientierungsprobleme, Benzinprobleme, Mitchs Schnarchprobleme…«, zählt er auf und nippt an seiner Tasse. » Oh, Cocktailbiest. Danke. Der Kaffee ist köstlich. Wirklich köstlich. Ich bin schwer beeindruckt.«
    Ich erwidere sein Lächeln und will gerade mit einem flapsigen Spruch kontern, als mein Blick auf sein Buch fällt.
    » Jim im Glück! Oh mein Gott, das ist mein Lieblingsbuch.«
    » Du machst Witze«, erwidert er. » Meine Schwester hat mir das Buch vor kurzem geschickt… Sie hat mir besonders die Stelle empfohlen, die sie die Hangover-Szene nennt.«
    » Die ist wirklich sehr witzig«, bestätige ich. Ich habe Jim im Glück ungefähr zwanzigmal gelesen und könnte die ersten Sätze besagter Szene wortwörtlich zitieren, aber das wäre ein bisschen zu eingebildet, selbst für mich.
    » Bis jetzt finde ich die Geschichte toll«, erzählt er und stößt ein Räuspern aus. » Meine Schwester schickt mir immer Bücher, damit ich von dem Stress runterkomme. Ich hatte in den letzten paar Monaten beruflich ziemlich viel um die Ohren, darum ist das… entspannend.«
    Mir fällt nichts ein, was ich sagen kann, außer lauter uncoole Fragen (Wie heißt deine Schwester? Hältst du mich nach dem Vorfall im Botanist für verrückt? Was hattest du für Beziehungen? Was machst du beruflich? Magst du deinen Job? Warum hattest du so viel um die Ohren? Was isst du am liebsten? Magst du mich? Kann ich auf deinem Knie sitzen und an deinem Nacken schnuppern? Bist du ein Scheißkerl?), also begnüge ich mich mit einem Nicken und lächle.
    »

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