Männerfrei: Roman (German Edition)
Ein Glück, dass Ryan uns überredet hat, rauszugehen und durch die Bars zu ziehen.«
Ryan? Jake Ryan?
» Ja?«, sage ich. » Dann habt ihr es an dem Abend also krachen lassen?«
» Wir haben einfach am unteren Ende der Kensington Park Road angefangen und uns in jeder Bar einen Drink genehmigt, bis wir euch getroffen haben. Was für ein verdammter Zufall.«
» Was für ein verdammter Zufall«, wiederholt Kate und wirft rasch einen Blick zu mir.
» Könntet ihr euch bitte über Themen unterhalten, bei denen ich mitreden kann?«, ruft Mitch vom anderen Tischende. » Was zum Teufel stellen wir jetzt überhaupt an? Nein, Harriet, wir spielen NICHT Touch Rugby«, fügt er hinzu, schließt die Augen und hält eine Hand hoch, um sie am Sprechen zu hindern.
» Ich hole mir die Zeitung und haue mich auf die Couch«, erklärt Ant. » Immerhin ist Samstag.«
» Gut, dann fragen wir Edward, was für Vergnügungen er sich für uns an diesem Wochenende ausgedacht hat«, antwortet Mitch. » Edward?«
Eddie nimmt einen großen Schluck von seinem Orangensaft, schluckt ihn langsam herunter, macht dabei wiederkäuende Bewegungen mit dem Mund und blinzelt ein paar Mal. » Nicht viel«, meint er schließlich.
» Muss ich denn alles alleine machen?«, beschwert sich Mitch und sieht dabei zur Decke hoch. » Wir brauchen Alkohol, den können wir heute noch besorgen. Wir werden grillen, und wenn es regnet, feiern wir drinnen. Musik ist auch geklärt, ihr habt ja alle euren iPod dabei, richtig? Was brauchen wir noch? Eine Hüpfburg? Pokerkarten? Drogen?«
» Keine Drogen«, widerspricht Eddie bestimmt.
» Also gut, keine Drogen. Gut, denn ich habe keine dabei… Aber wenn man sich in Gottes schöner Natur nicht zudröhnen kann, wo dann?«
» Nein.« Eddie bleibt hart.
» Okay. Hast du eine Einkaufsliste für das Essen heute Abend gemacht?«, fragt Mitch.
» Ähm… nein«, entgegnet Eddie und knabbert an einem Stück Toast. Wir anderen verfolgen diesen Schlagabtausch wie ein Tennisspiel, links, rechts.
» Du bist zu nichts zu gebrauchen. Gut, dann mach sie jetzt.«
» Darf ich zuerst meinen Toast aufessen, bitte?«
» Wer isst schon Marmelade?«, höhnt Mitch. » Außer Paddington Bear und meiner Großmutter.«
» Ihr zwei seid wie ein altes Ehepaar«, sagt Kate.
Es entsteht eine Pause, und Eddie und Mitch sehen sich misstrauisch an, als könnte einer in den anderen heimlich verliebt sein. Es ist wahr: Je älter sie werden, umso nervöser und empfindlicher wird Mitch, während Eddie umso gemächlicher und fauler wird, doch sie sind trotzdem unzertrennlich. Wie ein altes Ehepaar.
» Irgendwer muss den Tisch abräumen«, wirft Eddie ein. » Und irgendwer muss nach Banbury fahren, um einzukaufen.«
» Kein Problem«, erwidert Sam. » Ich biete mich gerne an.«
» Ich mich auch«, sagen Bloomie, Kate und ich im Chor.
» Aber Jake und ich haben das Frühstück zubereitet«, füge ich hinzu. » Also brauchen wir nach den Regeln von Eddies Wochenendpartys nicht abzuräumen.«
» Nein, definitiv nicht«, pflichtet Jake mir bei, der gerade die Küche betritt. Ich hebe den Kopf, und unsere Blicke kreuzen sich, und wir tauschen ein Lächeln aus. Seine Haare sind noch feucht von der Dusche, und er trägt nun ein dunkelblaues Hemd und eine alte Jeans. Mmm.
Meine Aufmerksamkeit wandert zu Mitch, der sagt: » Gut. Ich räume das Frühstück ab. Danach krümme ich allerdings keinen Finger mehr für den Rest des Tages, bis es Zeit für den ersten Drink ist. Es kann auch ein anderer nach Banbury fahren.«
» Das mache ich. Ich brauche nur eine gute Wegbeschreibung«, antwortet Jake. Er steht hinter der Küchentheke und macht sich ein Bacon-Sandwich. Als er bemerkt, dass ich ihn beobachte, wirft er mir einen fragenden » Auch eins?«-Blick zu und zeigt auf das Sandwich. Ich schüttle rasch den Kopf und beschließe, ihn vorerst nicht mehr anzusehen. Seine Anwesenheit mitten in dieser Runde macht mich nervös. Ich muss pinkeln.
» Ich helfe dir beim Abräumen. Ich muss sowieso auf Eugene und Benoit warten«, erklärt Bloomie. » Sie müssten ungefähr in einer Stunde hier sein.«
» Sieht aus, als bleiben wir vier übrig«, meint Jake zu Kate, Sam und mir.
» Und wir!«, ruft Harriet dazwischen. Gott, bloß nicht. Ich kann das Gequatsche über Cricket und den armen gequälten Neil nicht ertragen.
» Oh, Harriet, willst du unbedingt mit?«, fragt Bloomie schnell. » Ich habe gehofft, du gibst mir eine kurze Zusammenfassung von dem
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