Männerfrei: Roman (German Edition)
wir wie die Irren lachen. Plötzlich fühle ich mich viel entspannter.
Gegen halb elf haben wir schon einige Flaschen Wein geleert, und Bloomie, Kate und ich qualmen fröhlich vor uns hin und naschen von dem köstlichen Käse und dem Brot, ein Mitbringsel von Tory und Fraser. Ich bekomme immer wieder mit, wie sie ihm sehr tiefe Blicke zuwirft. Fraser kann nicht verführerisch gucken, selbst dann nicht, wenn sein Leben davon abhängen würde, doch er starrt so angestrengt zurück, wie er nur kann.
Ant, Kate und Neil unterhalten sich am anderen Tischende über die Zuteilung der Zimmer am Wochenende. Nun ja, Ant und Kate unterhalten sich. Nach unserer letzten Zigarettenpause packte er sie an der Hand und wollte sie nicht loslassen, bevor sie sich neben ihn setzte. Gott, ich hoffe, sie sieht das nur als Flirttraining.
» Ich verstehe nicht, warum die Zimmer nach Geschlechtern aufgeteilt werden«, sagt Ant. » Schließlich sind wir alle erwachsen. Ich meine, ich habe schon Tausende von Brüsten gesehen. Warum glaubt ihr Frauen, ich bin so scharf darauf, eure zu sehen?«
Eddie gibt ein Husten von sich, das wie » Schwachsinn« klingt. Die alten Sprüche sind oft die besten.
Kate beginnt zu lachen. » Aber ich möchte mein Zimmer nicht mit einem Kerl teilen. Das Schnarchen, die anderen Körpergeräusche…«
» Ich bin durchaus fähig, ein Wochenende lang den kleinen Jimmy und seine Jungs in Ruhe zu lassen«, erwidert Ant.
Iii.
Kate lacht noch mehr. » Das meinte ich nicht mit › Körpergeräusche ‹ .«
» Komm schon, ich weiß doch, dass ihr Frauen an nichts anderes denkt…«, meint er und rückt näher an sie heran. » Allerdings solltest du wissen, dass eine Frau hohe Ansprüche erfüllen muss, um bei Jimmy auf die Liste zu kommen.«
» Zwei Beine und ein Herzschlag?«, rufe ich ans andere Ende hinüber.
» Oh, hallo, seht mal, wer seinen Senf dazugibt!«, ruft Ant zurück. » Das ist hier ein intimer Schnack, wenn ich bitten darf.«
» Intimes Schnackseln…«, witzelt Kate, und Ant lacht lauter, als er sollte.
Ich hoffe, sie verwechselt seine schleimige Art nicht mit frechem Charme. Eine klassische Falle für unerfahrene Singles. Andererseits ist Kate ein großes Mädchen, und ich werde ihr nicht sagen, wie sie sich zu verhalten hat. Ich drehe mich wieder zu Eddie und Bloomie, die ernsthaft diskutieren, ob man Hautentzündungen mit Schimmelkäse behandeln kann, der angeblich wie Penicillin wirken soll.
» Leute… im Ernst. Das ist krass. Eben hatte ich noch Hunger, aber der ist wieder weg.«
» Wir haben schon gegessen«, sagt Eddie. » Doch ich wollte sowieso ein paar Würstchen heiß machen.«
Ich liebe Männer und ihren ständigen Hunger.
» Kommt Maeve eigentlich auch?«, fragt Bloomie.
» Äh, sie muss arbeiten«, erwidert Eddie.
Ich sehe ihn mit nachdenklichem Stirnrunzeln an. Er fängt meinen Blick auf und legt selbst die Stirn in Falten. Dann steht er auf und geht zum Kühlschrank. Ich folge ihm und bleibe hinter ihm stehen, während er nach den Würstchen kramt und der Butter, bis er sich umdreht und zusammenzuckt.
» Jesus, Frau!«, stößt er erschrocken aus. Er hat nicht gemerkt, dass ich hinter ihm stand.
» Bist du überhaupt noch mit Maeve zusammen?«, erkundige ich mich leise.
» Wieso interessiert dich das?«, entgegnet er.
» Antworte mir.«
Es entsteht eine lange Pause. Er sieht mich an, seufzt und sagt: » Wir haben uns vor zwei Monaten getrennt. Ich hatte einfach keinen Bock, darüber zu reden.«
» Ist das dein Ernst?«, zischt Bloomie, die plötzlich neben uns steht und sich gegen die Küchenanrichte lehnt. Am Tisch herrscht eine rege Unterhaltung über Körpergeräusche, sodass uns keiner Beachtung schenkt.
» Verdammt, jetzt wollt ihr bestimmt den Grund wissen…« Eddie schüttelt den Kopf und gibt mir ein Netz Zwiebeln. » Kleinschneiden, bitte.«
Ich schnappe mir die Zwiebeln, ein Küchenbrett und ein Messer und beginne zu schälen. » Teddyboy, was war denn los? Was ist passiert?«
Er zuckt mit den Achseln, gießt Öl in eine große Pfanne und stellt sie auf den Herd. » Es ist einfach… auseinandergedriftet. Es ist nicht so, dass ich mich jede Nacht in den Schlaf weine.«
Bloomie schüttelt den Kopf. » Du verdrängst es.«
» Allerdings«, stimme ich ihr zu und wische mir eine Träne aus dem Gesicht. » Sorry, das sind die Zwiebeln, obwohl ich das mit Maeve natürlich sehr traurig finde… Möchtest du darüber reden?«
» Möchtest du in den Arm
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