Männerfrei: Roman (German Edition)
ich lieb Fisch, ich lieb Fisch nicht…« (Ich.)
» ’Cause for twenty-four years I’ve been living next door to Schellfisch!« (Er.)
» Prawn in the USA!« (Ich.)
» Hai don’t wanna dance!« (Er.)
Ich stöhne laut auf. » Oh Mann…«
» O-oh, Cocktailbiest, sieht so aus, als würde dir nichts mehr einfallen…«, sagt er und schneidet das Brot. » Dann bin ich wieder dran. Prawn to run!«
» Ich habe gerade Prawn in the USA gesagt. Das ist derselbe Fisch und derselbe Künstler!«
» Aber es ist ein anderer Song. Und schließlich ist das ein Songspiel, kein Fischspiel. Sing einen Song, oder gib auf.«
» Ähm… Akropolyp adieu?«
» Another brick in the Wal…« Er beginnt, sehr unmusikalisch mit dem Hintern zu wackeln.
» Meine Güte, du hast nicht besonders viel Rhythmusgefühl…«, meine ich bedauernd. » Ooh! Another brick in the Aal!«
» Das ist nicht erlaubt. Diesen Song habe ich schon genannt. Dasselbe Lied, das geht nicht. Derselbe Fisch ja, derselbe Song nein. Sieh mich nicht so an, Cocktailbiest, du kennst die Regeln so gut wie ich…«
» Okay, okay, lass mich überlegen…« Ich überlege kurz. » Hai Energy?«
» Akzeptiert! Matjes Tom?« Verdammt, den hatte er schon parat. Ich muss überlegen.
» Haijaijai on emotion…«
» Flunder gibt es immer wieder…«
Beim letzten muss ich so sehr lachen, dass ich kaum meine Antwort herausbringe: » Ein Butt im Dornwels… Gleich zwei Fischarten! In einem Lied!«
» Hai Oh Hai… auch zwei Fische in einem Lied«, bemerkt er mit verschlagenem Lächeln.
» Das ist zweimal derselbe Fisch. Das zählt nicht!« Ich bin empört.
» Ich bin mir nicht sicher, ob ich wissen möchte, was hier vor sich geht«, sagt eine Stimme hinter uns. Ich drehe den Kopf und sehe Bloomie. Sie ist frisch geduscht, angezogen und hübsch gemacht und lehnt sich gegen den Küchentisch, die Arme vor der Brust verschränkt.
» Wir machen Frühstück, das sieht man doch. Und ein Wortspiel mit Fisch-Songtiteln. Das hört man doch«, entgegnet Jake.
» Sicher«, gibt Bloomie zurück und geht zu ihm hinüber, um ihn zur Begrüßung zu umarmen. Über seine Schulter hinweg macht sie zu mir ein aufgeregtes Kindergesicht.
Plötzlich fällt mir ein, dass ich noch immer mein Schlabber-T-Shirt und meine Boxershorts anhabe.
» Gut, ich muss mal, äh, mich frisch machen. Kannst du übernehmen, Blooms? Ich bin in zwanzig Minuten wieder da.« Ich schenke mir Kaffee nach und flitze hoch in mein Zimmer. Ich bekomme das Grinsen nicht aus meinem Gesicht. Wenn man davon absieht, dass ich gerade erst aufgestanden bin und aussehe wie Scheiße, war das… einfach verdammt nett.
Ich nehme eine lange, heiße Dusche und mache meine übliche Morgenroutine. (Ich werde nicht mehr alles aufzählen, inzwischen dürften Sie das Prozedere kennen.) Mein Make-up ist Country light: frisches Gesicht und rosige Wangen. Die Kleidung hat heute kein Motto. Verschlissene alte Jeans, Converses und ein figurbetontes weißes T-Shirt mit Knopfleiste. Man kann kein Stylingmotto auf dem Land haben. Wo wäre der Sinn? Das würde nur verrückt aussehen. (Dagegen braucht man in der Stadt unbedingt ein Motto, sonst geht man in der Menschenmasse unter.)
Als ich wieder nach unten gehe, sitzen alle bis auf Jake, Tara und Perry am Tisch und frühstücken. Mitch hält wie immer Hof.
» Schätze, das einzig Gute an der Geschichte war, dass Wales erstaunlich schön ist«, meint er in weisem Ton. » Darauf würde man nie kommen, wenn man die Waliser sieht.«
» Ich bin halb Waliserin, Bitch!«, ruft Bloomie empört und wirft einen Pilz nach ihm.
» Ein Glück, dass sich die andere Hälfte durchgesetzt hat, Darling«, entgegnet Mitch mit breitem Grinsen.
Ich hole mir noch einen Kaffee und eine Banane aus der Obstschale, bevor ich mich neben Kate und den Neuen an den Tisch setze. Er ist groß, wie Jake, hat aber eine unmögliche Frisur und eine Hornbrille. Er erhebt sich höflich, als ich Platz nehme, was ihm ein paar Zwischenrufe von Mitch und Ant beschert. Kate macht uns rasch miteinander bekannt– es ist Sam.
» Oh, hi!«, sage ich. » Wir haben uns kurz an dem einen Abend im Montgomery Place kennengelernt.«
Sam macht ein verwirrtes Gesicht. » Ach, der Abend von Claudettes Dinnerparty! Was für ein Albtraum! Sie hat beim Essen meine Tischmanieren gerügt. Zweimal.«
» Vielleicht zu Recht?«, erwidere ich grinsend und beiße von meiner Banane ab.
» Nein, ich kann dir versichern, ich habe tadellose Manieren.
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