Männerfrei: Roman (German Edition)
montré le doigt.«
Sam hat ein sehr lautes, albernes, noch immer betrunkenes Stadium erreicht. Kate ist in einer ähnlich albernen Stimmung, obwohl diese von dem ersten Kuss nach ihrer Trennung herrührt. Beide sitzen kichernd hinten im Wagen.
» Ich kann nicht glauben, dass du gestern Abend dieses Kind verführt hast«, bemerkt er.
» Er ist ein Mann, damit du es weißt«, erwidert sie.
» Mal im Ernst, hat er an deiner Brust genuckelt und Mami zu dir gesagt?«
Wir lachen alle laut.
» Weißt du, er hat sich nur mit dir eingelassen, damit du ihm beibringst, wie man Auto fährt. Und sich rasiert.«
» Ich bin nicht mit ihm zusammen«, stellt Kate klar. » Ich habe mit ihm ungefähr zwanzig Minuten im Wohnzimmer rumgeknutscht, dann ist er ohnmächtig geworden, und ich bin alleine ins Bett gegangen. Ich will keine Beziehung mit ihm. Er ist zu jung und zu süß.«
» Gut, dann kannst du ja mit mir ausgehen.«
» Aber du bist zu alt und… nicht süß.«
» Du verletzt meine Gefühle… Willst du sie wieder gesund küssen?«
» Oh, ihr zwei, könnt ihr mal aufhören zu flirten«, wirft Bloomie ein.
» Nun, sie hat mir das Herz gebrochen. Als sie mit diesem Kind abgezogen ist, hat sie mir das Herz gebrochen.«
Auf der Fahrt nach London geht es so weiter, und nachdem wir Notting Hill erreicht haben, beschließen die beiden, das Wochenende im Walmer Castle ausklingen zu lassen.
» Ich mag diese faulen Freitage!«, sagt Sam begeistert.
» Es ist Sonntag«, erwidert Kate ernst.
» Mein süßer, süßer Schatz… Wir sind ein tolles Komikerduo: Ich bin der lustige Kerl, und du bist die, die immer ernst bleibt, okay?«
Sam informiert per SMS Mitch, der mit Tara unterwegs ist, und beide finden die Idee gut, genau wie Eugene, Benoit, Laura, Fraser und Eddie. Sam sagt, er hat die SMS auch an Jake geschickt. Aber er sagt nicht, wie dessen Antwort lautet.
» Kommst du mit in den Pub, Darling?«, fragt Bloomie, als wir vor ihrem Haus halten.
» Nee«, antworte ich. » Ich habe eine dringende Verabredung mit meiner Badewanne und meinem Bett.«
Schließlich komme ich zu Hause an, und die Stille klingelt in meinen Ohren. Meine Eingeweide tun weh. Das liegt wahrscheinlich an meinem Kater.
Oh, verdammt. Ich habe ihn verloren.
Und das ist das, was ich will. Ich habe mich für mich entschieden statt für Jake. Ich habe mich für mein neues Leben und für Stabilität statt für den unvermeidlichen Liebeskummer und den Männerfrust entschieden.
Auf dem Weg zur Treppe höre ich aus dem Wohnzimmer leises Murmeln. Ich gehe hinein und sehe Anna zusammengerollt auf einem der Sofas zusammen mit einem Mann, der– glaube ich jedenfalls– Don sein muss. Er ist Ende dreißig, hat ein tolles Lächeln und scheint ihr gerade einen Zeitschriftenartikel über Jennifer Aniston vorzulesen. Anna kichert und strahlt von einem Ohr zum anderen. Um die beiden herum liegt Pralinenpapier verstreut. Sie machen einen sehr glücklichen und harmonischen Einduck.
» Hallo!«, sage ich und versuche dabei so fröhlich zu klingen, wie die beiden bestimmt sein werden.
» Hi, Schnecke!«, erwidert Anna und stellt mich Don vor. » Ich habe gehofft, dass wir dich sehen!«
» Ich habe schon viel von dir gehört«, meint Don und steht auf, um mir die Hand zu geben. » Die Frau mit der berühmten Männerpause.«
» Oh,… der Unfug«, entgegne ich, ein wenig sinnlos.
» Möchtest du einen Tee?«, fragt Don. » Ich wollte gerade einen für Anna machen.«
» Oh, sehr gerne«, erwidere ich.
Er springt auf, deckt Anna sorgfältig mit der Decke zu und geht in die Küche, während er » Ist Pfefferminz okay?« ruft.
» Ja, super«, sage ich und drehe mich lächelnd zu Anna. Sie grinst und legt den Finger auf die Lippen. Zugleich bedeutet sie mir, mich neben sie zu setzen.
» Es läuft perfekt«, flüstert sie. » Er hat mich am Donnerstag angerufen und gesagt, er brauchte ein paar Tage, um einen klaren Kopf zu bekommen… eine Art Auszeit. Und dass er nur mich liebt und mit mir zusammenziehen möchte! Ich bin so glücklich! Keine Angst, ich werde erst in ein paar Monaten ausziehen.«
Ich habe kaum Zeit, um das alles zu verarbeiten, und sage an den passenden Stellen » Oh!« und » Wunderbar!«, als Don bereits mit dem Tee zurückkehrt.
» Was zu knabbern?«, fragt er und bietet mir Kekse an. » Ich versuche, deine Mitbewohnerin aufzupäppeln. Sie ist zu dünn.«
Anna lächelt ihn verzückt an. Ich hätte mir nicht vorstellen können, sie jemals so
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