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Männerfrei: Roman (German Edition)

Männerfrei: Roman (German Edition)

Titel: Männerfrei: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gemma Burgess
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gehe nicht mehr so oft aus (einerseits, weil ich die halbe Zeit ohnehin nur ausging, um Männer kennenzulernen, andererseits, weil ich sehr viele Überstunden mache), darum trinke ich weniger und gebe weniger Geld aus, was den Gebrauch meines Rechenschiebers im Kopf viel einfacher macht. Wenn ich ausgehe, dann erlebe ich immer tolle Abende, die nicht in einer Knutscherei oder Tränen enden. Ich spanne hin und wieder am Wochenende bei meinen Eltern aus, was ganz neu ist. Früher bin ich nie am Wochenende nach Hause gefahren, aus Angst, etwas zu verpassen, also den richtigen Mann.
    Was noch? Gott, einfach alles. Ich jogge mehrmals in der Woche, da es leichter fällt, morgens um sechs aus den Federn zu kommen, wenn man am Abend davor nicht betrunken war, und es gute Laune macht, den Tag so zu beginnen. An anderen Tagen schreibe ich ein paar Stunden, bevor ich zur Arbeit gehe– nichts Wichtiges, nur Kleinigkeiten, die mich fröhlich stimmen. Ich habe in letzter Zeit mehr Bücher gelesen als in all den Jahren davor, und neuerdings lese ich sogar Zeitung. Auch den langweiligen Teil, sprich: die Wirtschaftsnachrichten. (Ich muss dann oft Bloomie anrufen, um mir bestimmte Dinge erklären zu lassen, doch das ist okay. Kleine Schritte, wissen Sie?) Die Männerpause ist kein magisches Erfolgsrezept für jeden Lebensbereich. Einmal wollte ich ein aufwendiges Essen für Bloomie, Eugene und Mitch kochen, und der verkohlte Braten veranlasste Mitch, mich laut anzuflehen, auch eine Kochpause zu machen. Aber alles in allem hat es den Anschein, als müsste ich nur die Regeln meiner Auszeit befolgen und mein Leben klärt sich von alleine. Ich bin rein, geläutert und entgiftet von Männern.
    Mit anderen Worten: Ich bin eine durchtrainierte, männerfreie Kampfmaschine.
    Ich würde sagen, dass ich mich wieder fühle wie ich selbst– also mein Ich vor Rick und all den anderen gescheiterten Beziehungen–, doch in Wirklichkeit bin ich besser als mein altes Ich. Ich bin das beste Ich, das ich jemals war. Und verdammt noch mal, ich liebe es.
    Ich kann nicht glauben, dass ich sechs Trennungen brauchte, um dahinterzukommen. Ich bilde mir auf meine Männerabstinenz so viel ein und bin so davon überzeugt, das Geheimnis für ein zufriedenes, produktives, stressfreies Leben entdeckt zu haben, dass ich vor ein paar Wochen meine Mutter anrief und ihr davon erzählte. Ihre Reaktion bringt mich jetzt noch zum Lachen, und ein paar Jogger, die mir auf der Chelsea Bridge entgegenkommen, werfen mir sonderbare Blicke zu. Ich strecke ihnen die Zunge heraus.
    » Oh… Schätzchen«, sagte meine Mutter mit brüchiger Stimme. » Ich habe mich schon gefragt, warum du uns in letzter Zeit so oft besuchst. Du bist zynisch geworden… genau wie diese schreckliche Rothaarige mit den schlechten Tischmanieren in Sex in the City.«
    » Es heißt Sex AND the City, Mutter. Und ich bin nicht zynisch geworden. Außerdem habe ich gerade einmal zwei Wochenenden bei euch verbracht! Also im Ernst…«
    » Aber du solltest in deinem Alter ausgehen und dich amüsieren! Dieser Mark hat doch einen sehr netten Eindruck gemacht. Wenn du ihn nicht mehr willst, warum verhältst du dich dann nicht so wie ich und meine Freundinnen, als wir noch jung waren? Geh raus zum Spielen, Schätzchen. Geh raus und amüsiere dich.«
    » Mir ist durchaus bewusst, dass mein Plan langfristig nicht funktioniert, Maman«, entgegne ich und frage mich gleichzeitig, ob ich das wirklich denke, so gut, wie er im Moment für mich funktioniert. » Das ist nur eine Phase.«
    » Und wie lange dauert die?«
    » Sie dauert. Kann ich bitte mit Dad reden?«
    Mein Vater ist natürlich höchst erfreut, dass sein einziges Kind, sein kleines Mädchen, von Männern die Finger lässt.
    » Ich denke, das ist eine wunderbare Strategie, Sassy Sausage«, meint er. » So kannst du in Ruhe deine Möglichkeiten abwägen und deine Taktik gegebenenfalls anpassen. Es besteht kein Grund zur Eile. Lass dir Zeit.«
    Bitte erzählen Sie nicht weiter, dass er mich » Sassy Sausage« nennt.
    Meine Freunde haben sich auch an meine Männerpause gewöhnt. Auf Frasers Geburtstagsparty vor ein paar Wochen machte sich nicht einmal mehr jemand die Mühe, mich damit aufzuziehen. (Ant ignorierte mich die meiste Zeit, was wundervoll war.) Bloomie, die mit dem Monk trotz ihrer Arbeitsüberlastung noch immer sehr glücklich ist, hat ihren Kolleginnen davon erzählt, von denen zwei behaupten, sich an mir ein Beispiel genommen zu haben (Ergebnisse

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