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Männerfrei: Roman (German Edition)

Männerfrei: Roman (German Edition)

Titel: Männerfrei: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gemma Burgess
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Umstand, dass ich in kaltem Schweiß gebadet bin.
    Es dauert nicht lange und die französische Gruppe und Jakes Gruppe und Eddies Gruppe vermischen sich und unterhalten sich angeregt. Irgendwie bleiben Jake und ich alleine an der Theke zurück, und statt nervös oder zitterig oder nassgeschwitzt zu sein, wird alles in mir plötzlich still und leise und zufrieden. Genau wie heute Nachmittag vor der Bäckerei, als ich völlig locker war, nur sogar noch stärker.
    » Mir gefällt dein Trenchcoat. Du siehst aus wie Kim Basinger in Batman«, sagt Jake.
    » Das ist genau der Look, den ich kopiert habe«, erwidere ich begeistert.
    » Hast du dich schon von deinem Jägermeister-Exzess gestern Abend erholt?«
    » Ja, einigermaßen«, antworte ich. » Ich glaube, ich bin allergisch gegen das Zeug, weißt du. Ich werde davon betrunken. Echt seltsam.«
    » Ja, echt seltsam«, stimmt er mir zu.
    Wir sitzen ein paar Sekunden lang schweigend da und lächeln uns an. Mmm.
    » Magst du Homer Simpson?«, fragt er plötzlich.
    Ich überlege kurz.
    » Nun… ja. Ich muss ihn wohl mögen. Ich zitiere ihn ganz gerne, zwar nicht ständig, aber regelmäßig. Ich schlüpfe auch gerne in Fantasiegeschöpfe wie Elfen, Gremlins und Eskimos. Oh, ich habe allerdings eine starke Phobie gegen Handpuppen. Doch, ja, wenn ich genauer darüber nachdenke, mag ich Homer Simpson.«
    » Ah, Cocktailbiest«, sagt er kopfschüttelnd und sieht mir in die Augen. Ich habe keine Ahnung, was er damit sagen will oder warum er mich auf Homer Simpson angesprochen hat, und es ist mir auch egal. Ich fühle mich im Moment so wohl in seiner Gesellschaft, dass es das Natürlichste der Welt wäre, mich vorzubeugen, den Kopf an seine Brust zu legen und die Augen zu schließen. Plötzlich kommt mir ein Gedanke in den Sinn, so klar und deutlich, dass ich mich kurz vergewissern muss, ob ich ihn laut geäußert habe. Ich bete dich an.
    » Erzähl mal, wie war euer Abendessen?«, erkundige ich mich. Genau. Smalltalk. Smalltalk vertreibt die Anspannung.
    » Na ja«, meint er. » Das einzig interessante Gesprächsthema war die Stoppelig in den November -Kampagne. Schon mal gehört? Männer erklären sich bereit, sich den ganzen November nicht zu rasieren, um Spendengelder für die Erforschung und die Therapie von Prostatakrebs zu sammeln…«
    » Eddie und Mitch haben letztes Jahr mitgemacht. Es war für beide eine Katastrophe«, bejahe ich nickend. » Ich würde gerne eine ähnliche Kampagne für Frauen starten, die sich einen Damenbart wachsen lassen. Die heißt dann › Trimmen verboten ‹ .«
    Jake prustet laut los. Ich bringe ihn gerne zum Lachen.
    » Erzähl mir vom letzten Mal, als man dir dein Herz gebrochen hat«, sagt er und nimmt einen Schluck aus seinem Glas.
    Ich ziehe die Augenbrauen hoch. Dieser Mann stellt gerne unvermittelt Fragen. Unvermittelt persönliche Fragen. Aber ich darf ihm nicht meinen weichen weißen emotionalen Bauch zeigen. Er soll nur den glänzenden schützenden lustigen Schildkrötenpanzer sehen. So läuft das beim Flirten. (Nicht dass ich flirten würde. Oder doch?) » Äh… mein Herz war nicht wirklich gebrochen, es war gar nicht so schlimm, echt nicht… Vor ungefähr neun Monaten war ich mit einem Mann zusammen, der mich nicht sehr nett behandelt hat. Wir waren auf einer Kostümparty, und ich war als Bibliothekarin verkleidet und habe ihn im Bett mit einer Pink Lady erwischt.«
    Jake macht ein verwirrtes Gesicht.
    » Du weißt schon, wie die in Grease.«
    Er sieht noch immer verwirrt aus.
    » Das Musical.«
    » Ach so, Grease!«, ruft er. » Ich dachte zuerst, du meinst eine Apfelsorte, darum… ergab das alles irgendwie keinen Sinn. Natürlich. Und warum hast du dich als Bibliothekarin verkleidet?«
    » Das Motto war: Dein Traumberuf als Kind. Du weißt schon, Tierarzt, Pilot, Ballerina… Ich wollte eben immer Bibliothekarin werden.«
    » Du bist ein richtiges Original, nicht wahr?«, bemerkt Jake.
    » Ein richtig scharfes Original«, verbessere ich und nippe an meinem Glas. » Und für dich noch immer Miss Richtig Scharfes Original.« (Oh, ist ja gut. Ich weiß, dass ich flirte. Es ist mir einfach so herausgerutscht.)
    » Ganz schön eingebildet«, meint er kopfschüttelnd.
    Ich weiß nicht genau, was ich darauf erwidern soll. Ich selbst würde mich sicher nicht als » eingebildet« bezeichnen.
    » Siehst du? Du hast es nicht einmal nötig, darauf zu antworten. Typisch eingebildet. Also gut, dann rede ich. Du hast mich zwar nicht gefragt,

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