Männerkrankheiten
Faulheit, am nächsten Tag den Wagen abholen zu müssen, und mit dem Geiz, das Geld für ein Taxi auszugeben. Selbstüberschätzung, Faulheit und Geiz sind in nüchternem Zustand schon zweifelhafte Charaktereigenschaften, können unter Alkoholeinfluss auf einige Männer aber lebensgefährliche Auswirkungen haben. Gegen die Drink-and-Drive-Disease gibt es nur ein Mittel: den eiskalten Entzug des Autoschlüssels.
Dummschwätzerei, die
Dummschwätzerei ist definiert als die wortreiche Beschreibung der Ahnung, die man hat: nämlich keine. Der männlichen Dummschwätzerei begegnet frau in vielen Bereichen des täglichen Lebens. Ob sie sich in Konferenzen, Weiterbildungsseminaren, auf Gruppenreisen oder in der Kneipe schwindelig reden lassen muss – die Erfahrung zeigt: Wo Männer sind, sind auch Dummschwätzer. Obwohl ahnungslos wie ein Baby, tun Dummschwätzer immer so, als wüssten sie über alles bestens Bescheid. Ob Weltwirtschaft, Geografie oder Lebensweise der Beutelratten – sie labern einfach drauflos, auch wenn fachlich völlig am Thema vorbei, und schaffen es nicht selten, andere damit zu beeindrucken. Der Dummschwätzer scheut sich auch nicht, von anderen bereits Gesagtes in seinen eigenen Worten zu wiederholen und dabei so zu tun, als hätte er gerade das Rad neu erfunden. Denn in der Überzeugungskraft, die tief aus dem Innersten des Dummschwätzers kommt, liegt der Erfolg seiner Darbietung. Selbstkritische Reflexion fehlt dem Dummschwätzer völlig, weswegen er auch niemals auf die Idee käme, dass er mit seinen Ausführungen zur Molekulargenetik oder der Firmenstrategie falschliegen könnte – und wenn doch, was sollte daran schon so schlimm sein? Selbst wenn er mal des Dummgeschwätzes überführt werden sollte, tut er das lediglich mit einem Achselzucken ab.
Besonders wohl fühlt sich der Dummschwätzer in Anwesenheit von Frauen, die den Fehler begehen, ihre Wortbeiträge einzuleiten mit »Ich habe ja nicht wirklich Ahnung davon« oder »Ich weiß nicht, ob das wichtig sein könnte«. Je kleiner sich sein Gegenüber macht, desto mehr trumpft der Dummschwätzer auf. Gegen diese Krankheit hilft nur dreiste Schlagfertigkeit.
Echte-Männer-Syndrom, das
Wenn der Marlboro-Mann nicht längst an Lungenkrebs krepiert wäre, wäre er das Synonym eines Echten Mannes. Der, der alleine in der Prärie rumhängt, ein paar Rinder brandmarkt, literweise abgestandenen Kaffee trinkt und mit sich und der Welt im Reinen ist. Heute gibt es natürlich eine Vielzahl von Symptomen, die zum Echte-Männer-Syndrom zählen. Ein paar von ihnen sind ganz süß, wie zum Beispiel Ritterlichkeit, Verteidigung der Dame gegen blöde Anmache und auch bei minus achtzehn Grad niemals Kälte spüren. Aber testosteronstrotzende Angeber, deren einziger Freund ihr Ego ist, die sich dauernd prügeln, sich von niemandem belehren lassen und keine Kompromisse eingehen, schon gar nicht für eine Frau, die sind in der Regel leider kaum noch zu retten. Absolut unheilbar hat es Typen erwischt, die es als Echte- Kerle-Pflicht ansehen, sich aufzuwerten, indem sie Frauen generell abwerten und von diesen nur als »Weiber« (altmodisch) beziehungsweise Hu…, Fo… oder Schl… sprechen.
Egomanie, die
Mit dem Egomanen kann man wunderbar über alle möglichen Themen reden, solange sie von ihm selbst handeln. Stets lenkt er das Gespräch zurück auf seine Erlebnisse, Taten oder Gefühle. Was andere zu berichten haben, interessiert ihn nicht. Der Egomane muss überall im Mittelpunkt stehen und bezieht alles, was andere tun oder nicht tun, auf sich. Gegen Egomanie ist kein Kraut gewachsen. Hier bleibt nur die Flucht.
Eierschaukeln, das
Siehe → Faulheit .
Eifersucht, die
Der Grad der Eifersucht definiert sich aus dem Ausmaß des Besitzanspruchs, kombiniert mit gleichzeitiger Verlustangst. Bei der Eifersucht gilt der Spruch des alten Paracelsus: Die Dosis macht das Gift. Ein bisschen Eifersucht ist sexy. Zu viel Eifersucht ist tödlich für die Beziehung. Wenn er noch nicht einmal registriert, dass sie mit einem heißen Latino Tango tanzt, dann findet die Partnerin das genauso wenig prickelnd, wie wenn er sie keine Sekunde aus den Augen lässt und argwöhnisch jeden potentiellen Gesprächspartner beäugt. Pathologisch wird es dann, wenn er ihr Untreue unterstellt, nur weil sie ein neues Kleid trägt, oder wenn er ihr nachspioniert und heimlich Handy und E-Mails checkt. Dann wird die Eifersucht zur ernsten Belastungsprobe.
Eigenbrötlerei,
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