Männerkrankheiten
Hygienepflegeeinrichtung dringend anzuraten. Diese Art von Einrichtung, auch Ekelheim genannt, existiert mittlerweile in vielen Städten. Sie nimmt Männer auf, die noch viel über Hygiene lernen müssen.
Hyper-Selbstmedikation, die
Einige Männer neigen dazu, Packungsbeilagen von Medikamenten schlichtweg zu ignorieren und sich in selbst gewählter fantastischer Dosierung Pillen, Sprays und Salben zuzuführen. Angaben zu Einwirkzeit, Anwendungsart und Höchstmenge pro Tag werden als völlig irrelevant abgetan und nach eigenem Gutdünken abgewandelt. Da Betroffene der Hyper-Selbstmedikation ungeduldig darauf warten, ihre Maschinen (die eigenen Körper) wieder auf Hochtouren zu bringen, muss es natürlich schnell gehen. Deswegen ist dann das Motto »Viel hilft viel«. Mit ent sprechenden Risiken und Nebenwirkungen. Da der Mann unangenehme Begleiterscheinungen seiner Überdosierung aber auf keinen Fall auf eigene Anwendungsfehler zurückführt, muss die Partnerin sich darauf gefasst machen, allerhand fadenscheinige und weit hergeholte Erklärungen für Hautausschlag, Durchfall oder Nasenspray-Abhängigkeit geliefert zu bekommen.
Was Männer zur Hyper-Selbstmedikation sagen:
Claudius Z., 32 Jahre
»Ich weiß schon, was gut für mich ist.«
Ich-mach-das-gleich-Krankheit, die
Die Ich-mach-das-gleich-Krankheit ist unter Männern sehr weit verbreitet. Sie äußert sich im ständigen Verschieben von Pflichten auf später. Beispiel:
Sie: »Hol bitte mal die Kartoffeln aus dem Keller.«
Er: »Mach ich gleich.«
Sie: »Warum nicht jetzt?«
Er: »Ich kann jetzt nicht.«
Sie: »Du machst doch gar nichts.«
Er blickt sich um. »Doch.« Er schnappt sich eine Zeitschrift und fängt an, hektisch darin zu blättern.
Egal, ob es ums Spülmaschineausräumen, Rasenmähen oder das Raussuchen von Fotos für ein Geburtstagsgeschenk geht: Niemals ist er bereit, es sofort zu erledigen. Die Verschleppungstaktik verfolgt nicht in allen Fällen das Ziel, lästige Aufgaben der Partnerin zu überlassen, sondern ist vielmehr der langsamen Denkweise des Mannes geschuldet. Er braucht einfach eine ganze Weile, um sich auf bevorstehende körperliche Strapazen wie Hausarbeit einzustellen. Komplikationen ergeben sich dort, wo der Mann neben der Ich-mach-das-gleich-Krankheit noch unter → Aufgaben-Amnesie leidet. Dann vergisst er nämlich die ihm auferlegte Aufgabe in der Zeitspanne, die er sich selbst erbeten hat. Die Partnerin muss ihn nicht nur nach Ablauf der Frist an die Aufgabe erinnern, sondern außerdem mit einer erneuten Verschiebung auf später rechnen.
Bei der Ich-mach-das-gleich-Krankheit hilft nur Penetranz in Form von ständigem Wiederholen der gestellten Aufgabe. Das ist anstrengend und birgt enormes Konfliktpotential.
Es gibt aber Hoffnung durch digitale Kommunikationssysteme. Noch im Entwicklungsstadium befindet sich zum Beispiel ein Haushalts-Navigationsgerät für den Mann, das diesen ähnlich sicher durch den Dschungel der Hausarbeit leitet wie bisher den PKW durch den Straßenverkehr. Das Gerät hat die Größe einer Armbanduhr und wird auch wie eine solche am Handgelenk befestigt, ist aber weder abnehm- noch ausschaltbar. Die Program mierung und der Schließmechanismus werden allein durch ein externes Steuerungsgerät vorgenommen, das die Frau bei sich trägt. Sie gibt die anstehenden Aufgaben ein – und das Navigationsgerät übernimmt das Auffordern des Mannes mit gleichgültiger, aber unerbittlicher Stimme: »Bei der nächsten Möglichkeit Spülen«, »Im Flur Schuhe aufräumen«, »Auf dem Weg in den Keller die leeren Flaschen mitnehmen«.
Dieses Navigationsgerät zeigte in einer ersten Humanstudie gute Erfolge bei Betroffenen der Ich-mach-das-gleich-Krankheit. Durch die entpersonalisierte Ansprache und den vertrauten Kontakt mit einem technischen Gerät, das der Betroffene durch seine bisherigen Erfahrungen im Straßenverkehr als positiv bewertet, wurden die Aufgaben schneller erledigt und die häusliche Stimmung signifikant verbessert!
Was Männer zur Ich-mach-das-gleich-Krankheit sagen:
Johann R., 47 Jahre
»Frauen verbreiten einfach immer so eine unglaubliche Hektik.«
Jammern, das
Männer jammern nie. Höchstens zu Hause bei ihren Frauen. Und dies in einer Ausführlichkeit und Beharrlichkeit, dass der Partnerin der Kragen platzt. Gejammert wird dabei nicht nur, wenn er sich einen Schnupfen eingefangen hat, sondern auch über seinen harten Tag, die Kollegen, den Chef, die anderen Autofahrer
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