Männerkrankheiten
einziges Gänseblümchen zu schenken. Der Mann mit Blumenallergie macht um jeden Floristen einen großen Bogen und vermeidet auch den Kauf von Blumen im Supermarkt/auf Wochenmärkten.
Untersuchungen von Wissenschaftlern, die die Hirnströme von Männern beim Anblick von käuflich zu erwerbenden Blumen gemessen haben, haben ergeben, dass diese die Blumen überhaupt nicht wahrnehmen. Da könnte genauso gut Waschmittel oder Bohnerwachs stehen, im Bewusstsein des Betroffenen macht das keinen Unterschied. Auch Zimmerpflanzen bemerkt der Blumenallergiker Messungen zufolge nicht, weswegen er auch nicht in der Lage ist, diese zu gießen. Wenn er im Garten arbeitet, sollte die Partnerin ihm genaue Instruktionen erteilen, denn für den Betroffenen gibt es keinen Unterschied zwischen einer Hyazinthe und einer Brennnessel, beides würde er gnadenlos ausrupfen.
Im absoluten Notfall, wie einem vergessenen Geschenk zum Hochzeitsta g/ Geburtstag, scheinen die einzigen Blumen, gegen die der Betroffene nicht allergisch ist, die verkrüppelten Sträuße von der Tankstelle zu sein, die in Plastik verpackt schon einen Großteil ihrer Frische und Standhaftigkeit eingebüßt haben, aber wegen des vertrauten Benzinmiefs dem Mann nicht ganz so unerträglich sind. Die Blumenallergie ist auch Symptom des → Roman tik-Syndroms .
Brummeritis, die
Ob kreischende Formel-1-Motoren oder Harley-Davidson-Geknatter in tiefstem Bass – der Mann mit Brummeritis ist süchtig nach Motorgeräuschen jeglicher Art. In der Regel hat er eine Karriere hinter sich, die mit dem Frisieren seines ersten Mofas begann und zum Erwerb einer Rennmaschine mit 84 PS geführt hat, die er gerne nur so zum Spaß aufbockt, um wie ein Bescheuerter am Gashebel zu drehen. Seine Freizeit verbringt er auf der Autobahnbrücke, in der Nähe einer Boxengasse oder zu Hause, wo er sich den WM-Lauf von Monaco im Dolby-Surround-System um die Ohren brausen lässt. Den Geruch von Abgasen, verbranntem Gummi und strapazierten Bremsbelägen empfindet der Mann mit Brummeritis als anregend. Die Ursachenforschung für diese Krankheit steht noch ganz am Anfang.
Casanova-Syndrom
Das Casanova-Syndrom ist eine Verhaltensauffälligkeit, die sich bei sexuellen Handlungen offenbart und in dem übersteigerten Drang des Betroffenen äußert, als Super-Liebhaber in die Geschichte einzugehen. Der Mann mit Casanova-Syndrom will alles, aber auch wirklich alles, richtig machen und versucht deswegen stets das komplette Vorspiel-Repertoire an die Frau zu bringen. Er schenkt jedem Zentimeter des weiblichen Körpers gleichermaßen seine Aufmerksamkeit. Er knutscht Kinn und Kniekehle, knetet Knorpelgewebe, massiert Magengrube und Meniskus. In der Hoffnung, als Entdecker bislang unbekannter erogener Zonen zu Ruhm zu gelangen, widmet er sich Zehenzwischenräumen, Ellenbogen und Schienbein, genauso wie Achillessehne und Kopfhaut. Erkundungsgänge mit feuchter Zunge in der eustachischen Röhre hält er für prickelnde Erotik, genau wie pfundweise Schlagsahne auf der Haut, die erst mal abgeschleckt werden muss, bevor es weitergeht. Gegenmaßnahmen, die zum Ziele haben, ihn zu verwöhnen, wird er nicht akzeptieren, denn er besteht darauf, die Frau in Ekstase zu versetzen. Und das kann dauern.
Aber nicht verzagen! Der Mann mit Casanova-Syndrom bietet durchaus Vorteile. Bis er endlich dorthin vorstößt, wo er wirklich etwas bewirkt, hat man Zeit, Krieg und Frieden zu Ende zu lesen oder die 34 CDs der Hörbuch-Ausgabe von Vom Winde verweht zu genießen.
Chronische Amouröse Insuffizienz, die
Hinter der Krankheit mit diesem wohlklingenden Namen steckt ein schlichtes Symptom mit allerdings weitreichenden Folgen: Der Betroffene ist schlecht im Bett. Die Chronische Amouröse Insuffizienz hat dabei viele Gesichter, vom monotonen Rammeln bis zu akrobatischen Kamasutra-Verrenkungen. Siehe → SPEZIAL Liebhaber-Krankheit .
Chronische Frageverweigerung, die
Auch genannt Nicht-nach-dem-Weg-fragen-Krankheit .
Die Chronische Frageverweigerung ist im speziellen Fall der geografischen Orientierung vom Aussterben bedroht, da immer mehr Männer ein Navigationsgerät besitzen. Dieses wurde im Übrigen nur erfunden, damit Männer sich nicht mehr anhören müssen: Frag doch besser nach dem Weg, anstatt hier völlig planlos durch die Gegend zu gurken.
Die Chronische Frageverweigerung tritt allerdings auch heute noch auf, zum Beispiel bei der → Supermarkt-Desorientierung , aber auch wenn es darum geht, jemanden um Hilfe
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