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Männersache Rasieren - Handbuch für den Rasur-Aficionado (German Edition)

Männersache Rasieren - Handbuch für den Rasur-Aficionado (German Edition)

Titel: Männersache Rasieren - Handbuch für den Rasur-Aficionado (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Rieck
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Werte).
     
    Bei genauerem Nachdenken ist das ein wenig erstaunlich, denn Seifen sind ja stark alkalisch, was die Mikroorganismen vom Wachstum abhalten sollte. Das tut es auch, aber nicht vollständig. Daher verbreiten sich die Bakterien auch auf feuchter Seife, wennauch bei weitem nicht so stark wie sie es zum Beispiel auf einem dauerhaft feuchten Waschlappen täten. Was, nebenbei bemerkt, dazu führt, dass mit einem feuchten Lappen abgewischte Tische deutlich mehr Bakterien enthalten können als vorher. Erstaunlicherweise haben oftmals dieselben Personen bei feuchten Seifen keinerlei Bedenken, die andererseits ihren Rasierpinsel zwei Tage lang trocknen lassen, damit dort auch ja keine Bakterien und Pilze überleben können.
     
    Daher ist meine Position: Wie bei Handwaschseife auch, ist es sinnvoller, die Rasierseife bei täglicher Benutzung offen stehen zu lassen und darauf zu achten, dass sie nicht im Wasser steht und sich auch nicht oben in einer Kuhle Wasser angesammelt hat. Daher schüttet man am besten nach jeder Benutzung das freie Wasser zunächst kurz aus. Nur bei Standzeiten von mehr als einem Tag oder auf Reisen ist ein Deckel vorteilhaft, weil er das Ausduften tatsächlich einschränkt: Wenn man den Deckel öffnet, erfüllt sich der Raum sofort mit dem Duft der Seife, was ein klares Zeichen dafür ist, dass er vorher zurückgehalten wurde. Dennoch ist der Deckel von Holztiegeln eher dafür da, den eingetrockneten Schaum dezent zu kaschieren, leider zulasten der Hygiene.
     
    Bei dicht schließenden Deckeln (wie den Reisetiegeln von Gold Dachs oder Klar's) ist es ohnehin keine Frage, dass die Seife erst einigermaßen trocken sein sollte, bevor der Deckel verschlossen wird. Wenn man ihn in noch feuchtem Zustand sofort fest verschließt und dann einige Wochen unbenutzt stehen lässt, kann man auf der Innenseite des Deckels fast mit Sicherheit flächig verteilte schwarze Stellen finden. Das sind Schimmelpilze. Die übrigens die Vermutung bestätigen, dass direkt auf der alkalischen Seife Mikroorganismen etwas schlechter wachsen, denn auf der Seife selbst habe ich noch nie Schimmelpilze gesehen – was aber nicht zu der Vermutung verleiten sollte, dort seien keine. Es sind nur weniger.
     
Seifenformen  
     
    Bevor wir zu den Beschreibungen einiger Produkte kommen, wenden wir uns noch kurz einigen verschiedenen Formen zu, in den Seifen angeboten werden.
     
    Seifensticks   sehen aus wie Deostifte. Diese Form ist entstanden, damit das Wasser gut ablaufen kann und die Seife möglichst schnell trocknet, ohne im Sud zu stehen. Man kann den Stick schnell unter oder in warmem Wasser vorweichen, um mit dem Pinsel die Seife aufzunehmen, ohne anschließend das Problem des Seifensuds zu haben. Bei den verschließbaren Sticks wie bei Tabac oder Taylor's halte ich es daher für sinnvoll, sie im Regelfall offen zu lassen und nur für die Reise oder längere Nichtbenutzung zu verschließen. Andernfalls kann man Tage später noch eine halbflüssige Seifenoberfläche vorfinden.
     
    Holztiegel   ohne Lackierung sollen angeblich der Seife überschüssiges Wasser entziehen, aber es ist wahrscheinlicher, dass die Holztiegel in erste Linie eine ästhetische Funktion haben – allerdings eine wirklich sehr schöne. Die Deckel sind absichtlich so gebaut, dass sie nicht dicht verschließen und die Seife trocknen kann, obwohl ich mich – wie gesagt – ganz ohne Deckel wohler fühle. Wie Holzbrettchen in der Küche, sind auch Holztiegel sehr widerstandsfähig und haltbar, man braucht also nicht allzuviel Angst wegen des Wasserkontakts zu haben. Es gibt wohl Menschen, die ihre Holztiegel sogar einölen, aber ich wüsste nicht, wie man das machen soll, ohne die Seife gleich ungewollt mitzuparfümieren.
     
    Kleine Seifen wie die Haslinger kann man auch in flache Gewürzdosen füllen, sofern man den Deckel weglässt oder wenigstens den Dichtungsring entfernt. Oder in Müslischalen, Näpfe oder Gurkengläser.
     
    Gut sind wegen des Henkels auch Cappuccino-Tassen , in die man die Seife einpasst – der Profi würde sie allerdings eher als Shaving Mug   bezeichnen, aber das Prinzip ist das gleiche. Sie haben den Vorteil des Henkels, der sie im Bad leichter handhabbar macht. Die Tassen kann man dann entweder aufrecht oder auch kopfüber abstellen, damit das Wasser ablaufen kann. Wer das in noch professionellerer Form haben möchte, möge einmal bei www.schwarzweisskeramik.de nachsehen, dort gibt es diese Methode handgemacht

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