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Männersache Rasieren - Handbuch für den Rasur-Aficionado (German Edition)

Männersache Rasieren - Handbuch für den Rasur-Aficionado (German Edition)

Titel: Männersache Rasieren - Handbuch für den Rasur-Aficionado (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Rieck
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besprochenen Hydro3). Er hat fünf übereinanderliegende Klingen wie der Fusion, und der Kopf ist ebenfalls „schleppend“ am Griff befestigt (also anders als beim Quattro). Er hat als auffälligste Besonderheit an der Oberseite des Kopfes ein „ Gel-Reservoir “, was die Weiterentwicklung des altbekannten Gleitstreifens ist. Zwar fehlt dem Hydro5 die Trimmklinge des Fusion, aber man kann das Reservoir nach hinten wegklappen, wodurch der Rasierkopf wesentlich handlicher wird und man gut um Konturen oder an schlecht zugänglichen Stellen rasieren kann. Das ist eine gute Idee, denn im Gegensatz zu der Konturklinge kann man sich damit nicht schneiden. (Der Hydro3 hat diese Klapp-Funktion nicht.) Damit das Gel wirkt, muss man es erst aktivieren , was ein hochtrabender Ausdruck dafür ist, dass man den Nassrasierer vorm Rasieren nass macht. Am besten ist es mit warmem Wasser, also nicht heiß (dann wird es sehr glibberig) und nicht kalt (dann tut sich weniger).
     
    Eine konsequente Weiterentwicklung der Brummvorrichtungen ist der Wilkinson Quattro Titanium Precision . Bei ihm brummt der Motor nicht nur nutzlos vor sich hin, sondern treibt auch gleich einen kleinen Scherkopf   an der Unterseite des Griffes an, mit dem man seine lange Haare an den Koteletten, dem Schnurrbart oder auch den Augenbrauen trimmen kann. Das gleiche gibt es in hellgrün für die Bikinizone der modernen Frau. Er kommt mit einer sehr praktischen Saugnapf-Befestigung.
     
    Auch die Drogeriemarktketten sind auf den Zug aufgesprungen und bieten Fünfklingensysteme unter den Namen ihrer Hausmarken an. Hier durchzusteigen ist eine Kunst für sich, weil viele Modelle baugleich unter verschiedenen Namen und ständig wechselnden Preisen angeboten werden. Meist sind das reine „Me-too“-Produkte   ohne innovative Ideen und mittlerer Qualität, die zudem stark schwanken kann, auch zwischen verschiedenen Chargen desselben Produkts. Die Produktbezeichnungen wie Titan 5   legen es oftmals ziemlich offensiv auf eine Verwechslung mit den Originalen von Gillette und Wilkinson an.
     
    Eine nicht uninteressante Ausnahme ist der Raptor 6, ein Sechsklingenrasierer . Raptor heißt Raubvogel, daher gefällt mir dieser Name am besten, aber es gibt ihn auch als Pace 6   oder Xenon 6, je nachdem wo man ihn kauft. Natürlich sind die vollständigen Namen noch viel länger und haben so schicke Vorsilben wie Müller-Man (das üller lässt die Drogerie Müller allerdings offiziell weg). Jedenfalls kann sich dieser Rasierer rühmen, der erste Sechsklinger zu sein. Das ist eigentlich eine kleine Sensation, aber man sieht hier, wie wichtig das zu einer Entwicklung gehörige Marketing ist: Nur Wenige haben diese Entwicklungsleistung auch nur zur Kenntnis genommen.
     
    Es ist klar, dass Gillette auch etwas tun musste, um nicht ins Hintertreffen zu geraten. Es ist aber ebenso klar, dass dies nicht einfach eine oder zwei weitere Klingen sein konnten. Stattdessen gab es Modellpflege im Detail, sodass der neue Fusion nun Fusion Proglide   (mit oder ohne Power) heißt und insbesondere veränderte Lamellen bekommen hat. Durch eine veränderte Form und Anordnung sowie eine verbesserte Beschichtung sollen sie besser gleiten als die des Vorgängers. Zudem gibt es noch mehr Lubrastrip und bei der Power-Variante einen Mikrokamm, der die Haare der Klinge besser zuführen soll. Zudem sind unten im Kopf Spülkanäle hinzugekommen.
     
    Man könnte meinen, dass eine neue Beschichtung nur eine unbedeutende Änderung ist, aber da täuscht man sich. Tatsächlich geht von der Veredelung   ein Großteil der Wirkung aus. Ich habe von Wilkinson aus der Produktion einmal eine Klinge bekommen, die zwar schon geschliffen, aber noch nicht vergütet war. Die Rasur damit war praktisch unmöglich. Dass die Hersteller es mit der Vergütung richtig ernst nehmen, sieht man auch daran, welcher Aufwand in der Fabrik getrieben wird, ja nicht die verschiedenen Vergütungen zu verwechseln.
     
    Es wird also spannend, die Fünferklasse in der Praxis zu erleben.
     
Die 5- und 6-Zylinder-Klasse in der Praxis
     
    Mein erster Test des Fusion erfolgte auf einer Reise, nachdem ich mich zuvor ausschließlich mit einem Klingenrasierer rasiert und diesen zu Hause vergessen hatte. Damit hatte ich einen guten Vorwand, den damals gerade neu erschienenen Scherzartikel Fusion zu kaufen und ihn für lachhaft erklären zu können. Entsprechend eindeutig fiel das Ergebnis aus: Schon der erste Fusion ist einfach

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