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Männersache Rasieren - Handbuch für den Rasur-Aficionado (German Edition)

Männersache Rasieren - Handbuch für den Rasur-Aficionado (German Edition)

Titel: Männersache Rasieren - Handbuch für den Rasur-Aficionado (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Rieck
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Praxis? In zwei Wörtern: verdammt gut. Nur bei längeren Barthaaren (also einem Zwei- oder Mehrtagebart) sind sie im ersten Durchgang unangenehmer als die Doppelklingen-Systeme, weil sie dann stärker ziepen. Aber ansonsten gilt: Auch wenn es dem gesunden Menschenverstand zuwiderzulaufen scheint, sind sie eine echte Verbesserung gegenüber den Zweiklingen-Systemen, viel sanfter und gründlicher zugleich.
     
    Das ist nicht nur meine Einschätzung, sondern von der Stiftung Warentest bis zu diversen Herrenzeitschriften kommen alle übereinstimmend zum Schluss, dass die beiden Systeme sanfter und gründlicher sind als alles zuvor. Und jedesmal zeigt sich auch, dass die Mehrheit der Männer den Mach3 als sanfter einstuft und für etwas gründlicher hält als die Wilkinson-Produkte. Diese Einschätzung gibt es seit dem 10.02.2005 sogar amtlich: Das OLG Hamburg beruft sich in einem Rechtstreit zwischen Wilkinson und Gillette auf eine Studie, die zum Schluss kommt, dass der Mach3 einen Gründlichkeitsvorteil   von 14,3 Mikrometern Haarlänge hat. Auf das Bartwachstum eines ganzen Tages umgerechnet ergibt dies einen rechnerischer Zeitvorteil von 1,27 Stunden Bartwachsdauer. Wilkinson hatte gegen Gillette geklagt, weil diese behauptet hatten, ihr Rasierer sei der gründlichste. Den Prozess haben sie zwar gewonnen, weil das Gericht den Unterschied als nicht wesentlich ansah, aber es war ein Pyrrhussieg, denn die 14,3 Mikrometer (etwa ein Fünftel einer Haardicke) blieben im Raum stehen. (Den Hydro3 gab es damals noch lange nicht.)
     
    Eine Besonderheit des Wilkinson Quattro sind seine Schutzdrähte. Sie bewirken, dass es praktisch unmöglich ist, sich wirklich tief zu schneiden, egal wie falsch man den Rasierer auch anwendet. Demgegenüber kann es bei den anderen Typen durchaus Konstellationen geben, bei denen sich die Schneiden aufstellen und dann richtig tief einschneiden – wobei man der Gerechtigkeit halber sagen muss, dass das schon eine erhebliche Fehlanwendung voraussetzt. Während dies beim Quattro nicht passieren wird, ist hier die Wahrscheinlichkeit für kleinere Bluttröpfchen allerdings größer, weil er herber ist.
     
    Auch setzt sich der Kopf leichter mit dem Schaum-Stoppel-Gemisch zu, weil er von hinten her eher geschlossen ist, wodurch er auch deutlich klobiger und unhandlicher ist als Mach3 und Hydro3. Allerdings finde ich, dass der Quattro durch seine Aufhängung des Kopfes in der Mitte besser zu führen ist, etwa so wie der Gillette Sensor, wobei mich allerdings die Schutzdrähte des Wilkinson etwas stören. Der Aloe-Streifen ist dagegen sehr viel zurückhaltender als bei Mach3 und Hydro3.
     
    Einen weiteren Vorsprung haben Mach3 und Hydro3 bei der Reinigung (mit einem kleinen Vorsprung für den Mach3): Sie sind wegen ihres offenen Kopfes leichter auszuspülen und führen auch beim Dreitagebart zu weniger Problemen als beim Quattro, der sich bei längeren Stoppeln sofort zusetzt. Die Stiftung Warentest bewertete zwar in einem alten Test die Reinigung des Quattro als besser als die des Mach3, aber richtig erklären kann ich mir nicht, wie dieses Ergebnis zustande gekommen sein soll. Denn der Vorsprung des Mach3 beim Thema Reinigung sehr deutlich und auch bauartbedingt offensichtlich: Beim Mach3 liegen die Klingen praktisch offen, wogegen sie beim Quattro von einer Art Gehäuse ummantelt sind. Unabhängig davon ist der Quattro-Kopf recht klobig, was bei der Rasur selbst etwas störend ist.
     
    Einige Umsteiger vom Quattro auf einen Hydro haben sich gleich erst einmal geschnitten, weil bei der Hydro-Serie die Schutzdrähte weggelassen wurden – was ich allerdings für eine gute Entscheidung halte, weil sich die Hydros jetzt besser für die Schrägschnitttechnik eignen. Die wichtigste Besonderheit des Hydro   ist aber sein riesiges Gelreservoir, das letztlich die Idee fortsetzt, die von Gillette im Mach3 Turbo mit seinen Gleitstreifen eingeführt wurde.
     
    Schon beim Mach3 Turbo fanden Viele den Gelstreifen   katastrophal, und das ist beim Hydro nicht anders. Nach meiner Empfindung fühlt er sich glibberig an und zieht regelrecht Fäden, wenn man den Rasierkopf von der Haut nimmt. Außerdem sieht der Klingenkopf ständig gealtert aus, weil sich der Streifen recht schnell entfärbt. Das ist beim Quattro nicht der Fall, der hier viel dezenter vorgeht. Die Gleitstreifen richten sich vom Konzept her an Männer, die sich vor der Rasur notdürftig etwas Rasiergel ins Gesicht klatschen und dann hektisch

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