Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Männertaxi: Eine turbulente Komödie (German Edition)

Männertaxi: Eine turbulente Komödie (German Edition)

Titel: Männertaxi: Eine turbulente Komödie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Koßmann
Vom Netzwerk:
war echt ein Fehler, ihn einzuladen.
    Ich schaue mir Sascha noch einmal ganz genau an und versuche, mir vorzustellen, mit ihm zusammen zu sein. Zu heiraten. Vielleicht Kinder zu haben, Enkelkinder, Urenkel, bis dass der Tod uns scheidet und dieses ganze Gedöns. Theoretisch ist das alles möglich. Ich hätte es vermutlich wirklich gut bei ihm. Aber ich stelle fest, dass der Film nicht in meine Phantasieecke passt. Er hat das falsche Format. So, als würde man einen 16:9-Film auf einem normalen Fernseher schauen. Sascha passt nicht zu mir und ich nicht zu ihm, und ich weiß, dass ich ihm das jetzt irgendwie klarmachen muss.
    »Ich habe ein paar tolle Männer kennengelernt, wenn du es so genau wissen willst, sehr einfallsreich und ausdauernd.« Boing , das hat gesessen. Ich sehe, wie sich ein gekränkter Ausdruck in Saschas Gesicht breitmacht. »Aber es war keiner dabei, in den ich mich verlieben konnte.« So! Jetzt wollen wir aber mal seriös werden.
    »Das willst du doch auch gar nicht!«
    Äh, ja. Das war nun tatsächlich nicht die richtige Argumentation von mir. »Eben!«, sage ich schnell, um Zeit zu gewinnen.
    Sascha runzelt die Stirn. »Aber was willst du dann?«
    »Von dir oder im Allgemeinen?« Ich ahne, dass jetzt eine Diskussion kommt, auf die ich so gar keine Lust habe.
    Er schüttelt ungeduldig den Kopf. »Warum hast du mich herbestellt, Isa?«
    Ich kann ihm schlecht sagen, dass ich einfach nur einsam war und irgendjemanden in meiner Nähe wünschte, der mir die Hand hält, mir vielleicht einen Tee kocht, die Füße massiert und mir liebe Worte ins Ohr flüstert. Andererseits: Warum eigentlich nicht?
    »Ich habe mich einsam gefühlt, Sascha. Einsam und irgendwie …«
    »… sexlustig?«, fragt er mit einem breiten Grinsen. Vermutlich macht er innerlich bereits das Strike-Zeichen, weil er denkt, dass wir uns nun gleich die Kleider vom Leib reißen und dort weitermachen, wo wir aufgehört haben. »Komm, du kannst es ruhig sagen. Wir kennen uns doch! Und genau deswegen liebe ich dich doch.«
    Hä? Ich sehe ihn groß an.
    »Also, versteh mich nicht falsch. Ich liebe dich … äh … so im Ganzen. Aber was mir besonders gut an dir gefällt, das ist, wie zielstrebig du dir das nimmst, was du willst.«
    Wenn es nicht so verdammt traurig wäre, müsste ich jetzt eigentlich loslachen: Sascha hat sich in mich verliebt, weil ich mich nicht in ihn verlieben wollte – und nun möchte ich mich verlieben, merke aber, dass seine Liebe nicht die ist, die mich glücklich machen könnte.
    »So zielstrebig bin ich nicht mehr«, sage ich matt.
    Er schaut mich an. Auf einmal ist da eine Härte in seinem Blick. »Das heißt, du hast mich hier heute antanzen lassen, nur um mich noch mal abzuschießen?«
    »Nein«, sage ich erschrocken, »so ist das nicht, ich …«
    Er schüttelt unwirsch den Kopf. »Isa, sag mir einfach nur eins: Möchtest du, dass ich jetzt bleibe, oder wäre es dir lieber, wenn ich gehe? Aber wenn ich gehe, dann solltest du dir darüber klar sein, dass ich nicht noch einmal zurückkommen werde.« Er schluckt hart. »Vielleicht ist das deine Zielstrebigkeit, die auf mich abgefärbt hat.«
    Ich nicke stumm.
    »Das war es dann also?«, fragt er.
    Ich nicke noch einmal.
    »Okay.« Sascha steht auf, räuspert sich und schaut mich lange an. »Schade, Isa. Du wusstest immer so genau, was du wolltest, aber jetzt …« Er steht auf und geht an mir vorbei aus der Tür.
    Ich sitze noch eine halbe Stunde einfach nur so da, starre gegen die Wand und denke an alles und gleichzeitig an nichts. Als das Handy klingelt, greife ich mechanisch danach.
    »Ja, hallo?«
    »Guten Tag, spreche ich mit dem Männertaxi?«, will eine vergnügte Frauenstimme wissen.
    Ich räuspere mich. »Ja, natürlich, Isa am Apparat. Was kann ich für Sie tun?«
    »Eine Freundin hat mir Ihre Nummer gegeben.«
    »Das freut mich. Möchten Sie, dass ich Ihnen unser Angebot noch einmal erkläre?«
    Sie lacht. »Das ist nicht nötig. Ich weiß genau, was ich will. Die Nummer 2 für morgen Abend … und zwar in extra scharf.«
    »Gerne«, sage ich. »Warten Sie kurz, ich muss einen Blick in unsere Terminplanung werfen.« Während ich die Buchung routiniert bearbeite, denke ich, dass ich auch endlich wieder überzeugt sagen können möchte, dass ich weiß, was ich will.

Kapitel 25
    A ls ich am nächsten Morgen in der Küche meinen Cappuccino trinke, höre ich Stimmen im Flur. Charlotte unterhält sich mit … ich spitze die Ohren … mit einem

Weitere Kostenlose Bücher