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Männertaxi: Eine turbulente Komödie (German Edition)

Männertaxi: Eine turbulente Komödie (German Edition)

Titel: Männertaxi: Eine turbulente Komödie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Koßmann
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erwartet.«
    Ich fühle mich wie ein kleiner Sünder, der vor dem Richter steht und dem gleich die Guillotine angekündigt wird. »Ja, ich weiß, und es tut mir ja auch leid. Ich kaufe dir das Buch natürlich neu.«
    »In einem Buch, das man gelesen hat, stecken Erinnerungen, Isa. Die kann man nicht einfach neu kaufen.« Sie sieht mich streng an. »Ich bin sehr enttäuscht von dir. Ich habe dich für eine Frau gehalten, auf die man sich verlassen kann. Eine, die weiß, was sie tut. Aber das hier …«
    »Es … es tut mir …« Auf einmal kullern mir Tränen über die Wangen. »Es tut mir leid, Charlotte. Ich …« Ich fühle mich schuldbewusst und habe das Gefühl, dass mir der Boden unter den Füßen weggezogen wird. Und dann bricht auf einmal alles aus mir heraus: Ich erzähle Charlotte von Sascha und von Phil und von Tom, davon, dass ich mich so gem-los fühle und dass ich sie jetzt so gut verstehen kann. Dabei heule ich Rotz und Wasser, aber anders als vorgestern Abend nach dem Streit mit Pia habe ich diesmal das Gefühl, dass nicht nur alle Staudämme brechen, sondern mir das auch irgendwie guttut. Wahrscheinlich liegt es daran, dass Charlotte mir zuhört und irgendwann sogar aus ihrem Sessel aufsteht, sich zu mir aufs Sofa setzt und mich in den Arm nimmt.
    »Ich kann dich so gut verstehen, meine Kleine. Aber ich weiß, dass eines Tages auch in deinem Leben alles gut werden wird. Da bin ich mir ganz sicher. Manchmal kommt das Glück einfach dann, wenn man nicht danach sucht.«
    Diese sogenannten Lebensweisheiten kenne ich, aber ich habe noch nie dran geglaubt.
    »Und mach dir keine Gedanken wegen des Buches. Ich habe dir nur die Taschenbuchausgabe gegeben. Das gebundene Original habe ich natürlich noch im Regal stehen. Ich würde meine wahren Schätze nie einfach so aus den Händen geben.«
    Wenigstens das! Ich bin erleichtert.
    »Aber was machen wir jetzt mit dir?« Sie hält mir ein Taschentuch hin, und ich schneuze hinein. Ich weiß nicht, was man mit mir machen soll. Besser gesagt, ich weiß es schon. Ich möchte geliebt werden! Ich weiß nur nicht, von wem.
    Und dann sitzen wir einfach nur so da. Charlotte hält mich fest, die Tränen laufen mir über die Wangen, und beide blicken wir schweigend auf das riesige Bücherregal, als würden sich dort die Antworten auf all die Fragen in meinem Kopf verstecken. Irgendwann wird mir bewusst, dass ich nun wirklich endlich zur Arbeit muss. Als ich das sage, schüttelt Charlotte energisch den Kopf. »Das kommt gar nicht in Frage. Gib mir die Nummer von deinem Chef.« Ich gebe sie ihr erstaunt. Was hat sie vor? Charlotte erhebt sich und verschwindet in den Flur. Ich höre, wie sie telefoniert – sie ruft tatsächlich Wolf an! Mit resoluter Stimme erklärt sie ihm, dass ich heute zu Hause bleiben muss. »Nein, das wird sie ganz sicher nicht«, sagt sie streng. »Sie ist heute krank. Morgen können Sie wieder mit ihr rechnen. Und das mit dem Nacharbeiten vergessen wir ganz schnell, denn Sie möchten doch nicht, dass ich meine alten Kollegen im Arbeitsgericht anrufe? Na sehen Sie. Ja, ich wünsche Ihnen auch einen schönen Tag.«
    Mit einem grimmigen Lächeln kommt Charlotte ins Wohnzimmer zurück. »Dein Chef ist ein harter Hund«, sagt sie. »Aber der bellt auch nur, weil er nicht beißen kann.«
    »Danke, Charlotte«, nuschele ich verheult. »Das ist so lieb von dir.«
    »Das mache ich doch gerne, meine Kleine. Aber darf ich dich trotzdem in deine Wohnung zurückschicken? Ich habe einen Friseurtermin, den möchte ich nicht absagen. Du kommst doch zurecht?«
    Ich nicke. »Ja, natürlich. Danke für alles, Charlotte.« Ich erhebe mich, umarme sie zum Abschied und stehe wenig später wieder in meiner Wohnung. Zuerst einmal wasche ich mir das Gesicht mit kaltem Wasser. Ein Blick in den Spiegel zeigt mir, dass ich in den nächsten Stunden aber wohl besser doch nicht aus dem Haus gehen sollte, um keine kleinen Kinder zu erschrecken, so verquollen, wie ich aussehe. Die Einzige, der ich mich so zeigen würde, ist Pia. Sie hat mich schließlich auch durch das ganze Tränental nach der Trennung von Tom begleitet. Ich vermisse sie auf einmal ganz schrecklich. Ich will meine beste Freundin zurückhaben!
    Und genau in diesem Moment höre ich unser geheimes Klopfzeichen an der Tür. Pia! Gedankenübertragung? Mit roter Nase und verheulten Augen eile ich zur Tür und reiße sie auf.
    »Kann ich reinkommen?«, fragt Pia und streckt mir einen frisch gebackenen Kuchen entgegen,

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