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Männertaxi: Eine turbulente Komödie (German Edition)

Männertaxi: Eine turbulente Komödie (German Edition)

Titel: Männertaxi: Eine turbulente Komödie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Koßmann
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geschlafen!« Er lacht, während er das sagt, nimmt das Glas Cola, das vor ihm steht, trinkt und schaut mich schelmisch über den Rand hinweg an.
    »Und auch sonst läuft es super bei mir. Ich bin gerade dabei, eine schicke Eigentumswohnung zu kaufen. Ich kann mir die Raten jetzt leisten, und wer heute noch Miete zahlt, ist doch selbst schuld, oder? Ich lebe jetzt nach dem Prinzip: My home is my castle. «
    Hat Sascha früher auch schon gelacht wie ein Pferd? Aber wahrscheinlich ist er einfach deswegen so euphorisch, weil er im Traum nicht damit gerechnet hatte, jemals wieder auf meiner Couch Platz zu nehmen.
    »Und so mit Mädels?«, frage ich vorsichtig. »Läuft es mit denen auch so gut?«
    »Ach, Isa«, sagt er und lacht schon wieder, »ich habe dir damals gesagt, dass ich mich in dich verliebt habe, und daran hat sich nichts geändert.«
    Ich mustere ihn von oben bis unten. Es gab Zeiten, da bin ich schon über ihn hergefallen, kaum dass er meine Wohnung betreten hat. Er schaut wirklich klasse aus, fast wie gemalt, wenn ich das Pferdelachen retuschiere und mir keine Gedanken darüber mache, wie lange er im Bad steht, bevor er es mit diesem coolen »Ich bin gerade erst aufgestanden« -Look verlässt.
    »Weißt du, als du mich verlassen hast, da habe ich etwas gelernt.«
    Oha, was kommt denn jetzt?
    »Man muss sich Ziele setzen im Leben. Das mache ich jetzt viel bewusster. Ich weiß, was ich will – und dann bekomme ich es auch.« Er strahlt mich an. »Deswegen habe ich mir auch ein neues Auto gekauft, so ein schnittiges kleines Cabrio, wie du es immer toll fandest. Hast du Lust, gleich eine kleine Spritztour mit mir zu machen?«
    Sascha tritt wesentlich selbstbewusster auf, als ich ihn in Erinnerung habe. Ich weiß, was ich will – und dann bekomme ich es auch, hallt es in meinem Kopf wider. Meint er damit auch mich?
    »Oh, liest du neuerdings?« Sascha deutet auf Weit wie das Meer, welches aufgequollen auf dem Couchtisch liegt. Das Buch ist fast doppelt so dick wie normalerweise, und ich muss unbedingt dran denken, Charlotte eine neue Ausgabe zu kaufen.
    »Och, weißt du … auch ich habe mich verändert.«
    »Ach ja? Also, wenn du mich fragst – du siehst noch genauso gut aus wie früher.« Er zieht eine Augenbraue hoch. Das hat er früher auch immer gemacht; es war unser Zeichen für Sex. Augenbraue hoch: McJoy einparken?
    Ich tue so, als hätte ich es nicht bemerkt. »Ja, ich lese jetzt ganz viele Bücher«, behaupte ich, »und beruflich tut sich bei mir auch einiges.«
    »Bist du denn nicht mehr in diesem DVD-Verleih?«, fragt Sascha erstaunt.
    »Doch, klar.« Vom Männertaxi erzähle ich lieber nichts.
    »Und was genau tut sich in dieser Klitsche? Steigst du zur Chef-Verleiherin auf?« Er lacht wieder. Ich sollte das Fenster schließen. Nicht auszudenken, wenn der Wind sein Gewieher zur nächsten Pferdekoppel trägt und Black Beauty und Flicka spontan auf die Idee kommen, ihren Freund hier zu besuchen.
    »Na ja«, ich knibbel nervös an meinen Fingernägeln. »Wolf ist nicht mehr so oft vor Ort, und da bin ich seine Vertretung. Also, so quasi.« Will ich Sascha jetzt echt weismachen, dass ich im Snack & See Karriere machen werde?
    »Na, das ist doch toll!«, behauptet Sascha und macht dabei eine Handbewegung, als würde er eine lästige Fliege verscheuchen. Oder einen vollkommen verrückten Gedanken wegwischen. Aber bevor ich mich darüber ärgern kann, wandert seine Augenbraue wieder nach oben. Noch ein bisschen mehr, und er hat seinen Haaransatz erreicht. Wenn er das perfektioniert, muss er sich über Geheimratsecken nie Sorgen machen, dann kann er einfach seine Brauen da oben festtackern lassen. »Und männertechnisch?«, will er wissen.
    »Nöx.«
    »Wie, nöx?«
    »Na, nix halt. Ich habe zwischendurch zwar Männer kennengelernt, aber es …«
    »Es war keiner dabei, der mir das Wasser reichen konnte?« Sascha lacht über beide Ohren. Wahrscheinlich machen sich die Urweltpferde aus dem Allwetterzoo bereits auf den Weg, um nachzusehen, warum einer der Ihren sich in meine Wohnung verirrt hat. »Weißt du, Isa-Schatz, das hätte ich dir vorher sagen können.«
    Ich würde ihm am liebsten meine Cola ins Gesicht schütten. Er ist sich seiner Sache total sicher. Waren seine ganzen SMS vielleicht nur eine Masche? Hat er sich in den Kopf gesetzt: Die Alte bekomme ich, wenn ich mich nur richtig ins Zeug lege, und dann setze ich sie in mein neues Auto und fahre mit ihr in meine tolle Eigentumswohnung? Es

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