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Männertaxi: Eine turbulente Komödie (German Edition)

Männertaxi: Eine turbulente Komödie (German Edition)

Titel: Männertaxi: Eine turbulente Komödie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Koßmann
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organisiere, führe eine kleine Buchhaltung, überweise den Männern ihr Geld und, und, und.
    Apropos Freundinnen – es gibt auch ein neues Freundespaar. Nach ihrem gemeinsamen Einsatz bei den wilden Partyweibern sind Sven und Simon noch einen trinken gegangen und seitdem echt gute Kumpels geworden. »Ich sach mal so, das ist schon ein Großkotz vor dem Herrn«, erklärte mir Simon, »aber der hat’s echt drauf.« Und auch Sven ist begeistert von seinem best buddy : »Weißt du, Isa, ich habe kaum Freunde, denen es wirklich egal ist, dass ich Geld habe. Simon ist das schnurz. Der will mit mir ein Bier trinken gehen oder mir eine dieser komischen Hundehütten zeigen, die er baut, aber er erwartet nicht, dass ich ihm eine abkaufe. Das ist eine ganz ehrliche Haut und ein dufter Typ, sach ich mal so.«
    Auweia: die Simonitis ist offensichtlich wirklich ansteckend!

    Als ich morgens in die Videothek komme, ist Wolf wieder da. Nach seiner angeblichen Stauballergieattacke hat er sich einen Spontanurlaub gegönnt. Nun, vermisst habe ich ihn nicht. Im Gegensatz zu Herrn Möller, der sich nicht mehr im Laden blicken lässt, was ich irgendwie blöd finde. Ich bin sogar schon mal bei ihm zu Hause vorbeigefahren – die Adresse habe ich ja im Computer –, weil ich dachte, ich sehe ihn dort vielleicht herumjoggen. Fehlanzeige. Und irgendwie finde ich das … schade. Schließlich ist er ein netter Typ, und seinen Humor könnte ich gut gebrauchen, da nun mein Kotzbrocken-Chef wieder da ist. Bin mal gespannt, was er als Erstes zu mir sagen wird.
    »Guten Morgen, Isa! Möchtest du einen Kaffee? Ich habe gerade frischen gekocht!« Hä ?
    Wolf fragt mich freundlich, ob ich einen Kaffee trinken möchte, den er gekocht hat? Das sind gleich zwei Kuriositäten und Raritäten in einem Satz. Das gibt es doch gar nicht!
    »Was ist denn mit dir los, Wolf?« Seine Augen sehen irgendwie anders aus. Nicht so verkniffen wie sonst, sondern … traurig. Und seine Stirn faltet sich wie die Haut bei einem Hundebaby, in die es erst noch hineinwachsen muss. »Du bist so … so …«
    Er schaut mich fragend an. »Ja?«
    »So …«, ich suche nach dem richtigen Wort und traue mich kaum, es im Bezug auf ihn auszusprechen, »… nett?«
    Wolf zuckt nur mit den Schultern, kramt eine Tasse aus dem Schrank hinter der Theke, geht damit in sein Büro und kommt mit dem versprochenen Kaffee wieder nach vorne.
    »Bitte schön.« Und dann lächelt er. Wolf lächelt! So langsam habe ich das Gefühl, ich spiele die Hauptrolle in einem Science-Fiction-Film, in dem Wolf von Außerirdischen entführt wurde und durch einen der Ihren ersetzt wurde, der sich eine menschliche Verkleidung zugelegt hat. Misstrauisch schaue ich Wolfs Ohren an – wachsen dort vielleicht kleine Tentakel heraus?
    »Wolf … ähm … ist alles in Ordnung mit dir? Kann ich dir irgendwie helfen?«, frage ich ihn vorsichtig. Er hebt den Kopf und schaut mich an.
    »Nein, Isa, lass mal gut sein. Ich komm schon klar.« Er geht in sein Büro zurück, und ich höre, wie er sich dort die Nase putzt. Kopfschüttelnd mache ich mich an die Arbeit.
    Als ich gerade dabei bin, die Marken wegzusortieren, tippt mir eine Frau auf die Schulter. »Entschuldigen Sie?«
    Ich wende mich zu ihr um und erkenne sie – eine Kundin, die bis vor ein paar Wochen mit ihrem Freund zusammen herkam und dann von einem Tag auf den anderen als Heulboje unterwegs war. Frisch getrennt und, wenn ich das richtig sehe, mindestens drei Kilo schwerer als vorher. »Was kann ich für Sie tun?«
    Sie sieht mich ein wenig unsicher an. »Bekomme ich bei Ihnen … so einen Flyer?«
    »Ich weiß nicht, wovon Sie reden«, behaupte ich, denn ich behandle das Männertaxi ja immer noch wie einen Geheimtipp. »Aber warten Sie mal, eine andere Kundin hat gestern etwas liegenlassen, vielleicht hilft Ihnen das weiter.« Ich gehe zu meinem Spind, der sich unter der Theke befindet, und hole einen Männertaxiflyer raus. »Hier, bitte.« Ich zwinkere ihr aufmunternd zu. »Viel Spaß damit!«
    So etwas passiert in letzter Zeit immer mal wieder. Das ist doch wirklich ein Grund, stolz zu sein.
    Eine halbe Stunde später kommt Wolf aus seinem Büro. »Ich bin mal ein paar Stunden unterwegs. Ich muss den Kopf frei kriegen. Du kommst hier allein klar, oder?«
    »Natürlich.« Ich bin versucht, ein So wie in den letzten beiden Wochen hinterherzuschicken.
    »Danke, Isa. Es ist gut, dass ich mich so auf dich verlassen kann.«
    Ich blicke ihm mit

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