Männertaxi: Eine turbulente Komödie (German Edition)
rausgeholt hast, Isa.
Ich muss grinsen, während ich eine Nachricht zurückschicke:
Hey Kleiner, das wird ja schon langsam zur Gewohnheit – gerne geschehen!
Isa, sei mir bitte nicht böse. Ich habe gemerkt, dass dieser Job nichts für mich ist. Ich möchte gern aussteigen.
Oh, damit hatte ich nun nicht gerechnet. Ich seufze. Aber es macht wirklich Sinn. Ich mag Lars, aber ich kann ihn natürlich nicht gut vermitteln, wenn ich mir immer Sorgen um ihn machen muss.
Mach dir keine Gedanken, Lars. Und du und ich, wir finden schon noch einen anderen Weg, wie du Frauen kennenlernen kannst, meinst du nicht? Lass uns einfach morgen noch mal darüber reden, okay?
Das ist lieb von dir, aber ich habe heute im Bad viel Zeit gehabt, darüber nachzudenken. Und als ich dann die beiden Männer gesehen habe, die vor den Frauen strippten, um mich zu retten, da ist mir eins klargeworden: Ich will nicht einer von ihnen sein … ich will einen wie sie haben.
Okay, ich gebe zu, dass ich jetzt überrascht bin. Also ist mein süßer kleiner Lars doch schwul? Hätte ich nicht gedacht. Andererseits ist es ein gutes Gefühl zu wissen, dass ich ihm indirekt dabei geholfen habe, herauszufinden, was er wirklich will.
Na, das sind mal Neuigkeiten! Ich wünsche dir alles Gute, Lars – und zur Not gründe ich ein Männertaxi nur für dich.
Na, vielleicht gibst du mir erst einmal einen Tipp, wie ich’s meinen Eltern beibringe?
Und es ist wieder so weit: Dr.Isa Schwärzenbach, Ihre Beraterin in allen Lebenslagen, ist erneut im Einsatz!
Deine Mum ist cooler, als du denkst, Lars. Und dein Vater ist zwar eher der konservative Typ, aber er liebt dich und wird hinter dir stehen, da bin ich ganz sicher.
Danke, Isa. Du bist toll, weißt du das?
Ach, Lars … Ich schalte das Handy aus und lächle in die Dunkelheit. Bin ich das wirklich? Zumindest ist es ein schöner Gedanke!
Kapitel 28
D ie nächsten zwei Wochen vergehen wie im Flug. Ich habe schon drei Tage nach der Befreiungsaktion einen Ersatz für Lars gefunden: Er heißt Kevin, ist süße zwanzig und im Gegensatz zu seinem Vorgänger ein mit allen Wassern gewaschenes Früchtchen, das sehr genau weiß, wie er Frauen um den Finger wickeln kann. Ich habe ihn nicht selbst getestet; im Moment ist mir irgendwie nicht nach Sex. Pia hat sich allerdings nur zu gerne bereit erklärt, diese Aufgabe für mich zu übernehmen. Als kleines Dankeschön habe ich ihr Die Reifeprüfung auf DVD geschenkt, wir haben sie bei einer Flasche Rotwein zusammen angesehen und vergnügt den Titelsong Mrs.Robinson mitgesungen.
Die Karte des Männertaxis musste aber nicht nur wegen Kevin überarbeitet werden – denn inzwischen habe ich sechs Männer im Angebot. Der zweite Neuzugang ist, wie man sich denken kann, Phil. Der meldete sich nach dem Date mit Gaby erst mal gar nicht, so dass ich schon darüber nachdachte, dass sie ihn als Sexsklaven in einem Keller festgekettet hat. Aber dann rief er doch an: »Die Frau ist der Hammer, Isa.«
»Das kannst du laut sagen.« Ich vermutete aber, dass er es anders meinte als ich.
»Wir haben uns jetzt ein paar Mal getroffen«, beichtete er, »auch ohne, dass sie mich bei dir bestellt hat. Das ist doch sicher okay?«
War es natürlich nicht. Aber ich wollte nicht widersprechen. Einerseits nicht, weil ich keine Lust auf eine Diskussion mit Phil hatte, andererseits, weil ich ein bisschen Angst davor habe, dass Gaby wütend wird und mich anruft – nee, den Stress brauche ich nicht. Stattdessen habe ich Phil seinen Wunsch erfüllt und ihn auf die Karte gesetzt. Er hatte bereits drei Dates – und gleich das zweite hat mir eine Rekordsumme von fünfhundert Euro aufs Konto gespült. Der Wahnsinn, oder? Von meiner Provision habe ich sehr schöne Armbänder für Pia und mich gekauft. »Der Mann hat unsere Freundschaft kurzfristig ins Wanken gebracht«, sage ich, als ich ihr das Geschenk überreiche, »und nun hat er indirekt hierfür bezahlt: Das ist ein Freundschaftsarmband, damit du nie vergisst, wie lieb ich dich habe.«
»Dafür brauche ich keine Erinnerung!«, strahlt Pia, als sie mich fest umarmt. »Aber das Armband nehme ich natürlich trotzdem. Wow, ist das schön – du bist ein Schatz!«
Wir beschließen, von nun an jeden Monat einen Freundinnentag zu feiern, der nur uns gehört. Natürlich sehen wir uns immer noch häufig, aber nicht mehr so oft wie früher, denn das Männertaxi hält mich ganz schön auf Trab. Ich nehme Telefonate entgegen, schreibe Mails,
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