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Männertaxi: Eine turbulente Komödie (German Edition)

Männertaxi: Eine turbulente Komödie (German Edition)

Titel: Männertaxi: Eine turbulente Komödie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Koßmann
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verdammt alkoholisierte junge Frau öffnet. Sie schaut mich fragend an.
    »Kathi Reimann?«, frage ich.
    »Noch bis übamorgn!« Sie grinst breit, als sie Sven sieht. »Wenn nichnoch was dazwischnkommt …« Dann entdeckt sie Simon in seiner Uniform und macht große Augen. »W… ww… waren wir zu lllaut?«, lallt sie. Hinter ihr tauchen drei andere Frauen zwischen zwanzig und fünfzig auf, die uns ebenfalls anstarren.
    »Treten Sie bitte zur Seite. Mein Assistent und ich haben einen Insidertipp bekommen, und deswegen sind wir hier, um eine Razzia durchzuführen«, sagt mein neuer Lieblingsbulle. Kathi zuckt zusammen. »Mach mal die Musi leise, wir ham Ärger!«, ruft sie über die Schulter, und ich sehe förmlich, wie ihr Alkoholpegel vor lauter Schreck direkt zwei Promille nach unten sinkt. So von zehn auf acht … Tatsächlich wird die Musik sofort leiser gedreht, dafür drängen noch ein paar angeschickerte Frauen in den Flur – ich zähle insgesamt acht. Macht vier Frauen für jeden meiner beiden Retter. Na, dann können sie sich zumindest nicht um ungerechte Aufteilung beschweren … Ich kichere in mich hinein, als nun Sven seine Brieftasche herausholt, sie aufklappt, wie man das immer im Tatort sieht, wenn eine Dienstmarke gezeigt wird, und er zu den Damen sagt: »Privatermittler Sven, guten Abend. Stimmt es, dass hier heute Abend eine nicht genehmigte Party mit Frauen steigt, die wissen, was sie wollen? Mein Kollege, der Unterwachtmeister Pudelich«, er deutet auf Simon, »und ich würden gerne mal hereinkommen, um Leibesvisitationen bei Ihnen durchzuführen.«
    »Wo … wo habnsie … Wo ist denn Ihr Durchsichtun… Durchsuchungsbefehl?«, will Kathi wissen.
    Simon strahlt sie an. »Ich sach mal so, den lassen wir Ihnen später schicken … mit besten Grüßen vom Männertaxi! Und jetzt, Ladys, wird gefeiert, jawoll ja!« Er nimmt lässig seine Dienstmütze ab und lässt sie um den Finger kreisen.
    Die Partymäuse begreifen – und stimmen ein infernales Jubeln an, das mich einen Schritt zurücktreten lässt. Gleichzeitig schießen diverse Arme nach vorne und packen Simon und Sven, die sich bereitwillig in die Wohnung ziehen lassen. Während im Hintergrund die Musik wieder laut gedreht wird, drücke ich mich noch schnell in die Wohnung, bevor Kathi sie schließen kann.
    »Unwer sind Sie?«, will die Gastgeberin wissen.
    »Isa Schwärzenbach vom Männertaxi«, stelle ich mich vor. »Ich wollte es mir nicht nehmen lassen, Ihnen unsere Geschenke zum Junggesellinnenabschied persönlich vorbeizubringen.«
    »Dassja süß!« Sie fällt mir um den Hals. »Komm rein, du feierhererst … feierst doch sicha mit?« Dann runzelt sie die Stirn. »Aber … da is doch nocheina im Bad?«
    »Das war eine Fehllieferung«, sage ich souverän. »Und deswegen bekommen Sie nun auch zwei Herren zum Preis von einem. Also, haben Sie viel Spaß!« Ich schiebe Kathi in Richtung ihres Wohnzimmers, wo Simon und Sven bereits auf Stühle gestiegen sind und sich unter dem Gejohle der Frauen die Hemden aufknöpfen.
    Das Wohnzimmer schaut aus wie nach einem Bombenangriff. Luftschlangen, Konfetti, viele, viele Sektflaschen- und gläser. Nachdem Simon anfängt, seine Hüften kreisen zu lassen, gibt es für die Weibsen kein Halten mehr, und sie fallen förmlich über ihn her. Ich schaue mich im Flur um und entdecke eine Tür mit dem Wörtchen BAD darauf. Ich klopfe an: »Lars, ich bin es. Kannst rauskommen, alles wird gut.«
    »Okay«, höre ich. Die Tür geht auf, und ein halbnackter Lars betritt den Flur. Von seinem Hemd sind wirklich nur noch Reste übrig. Kurz mache ich mir Sorgen um Simon und Sven – aber ein schneller Blick ins Wohnzimmer zeigt mir, dass sie wirklich Herren der Lage sind. Lars schleicht sich von hinten an, angelt sich vorsichtig seine Jacke vom Boden hoch und erstarrt dann, als er sieht, wie sich Sven lasziv die Jeans aufknöpft.
    »Werr bissuuu denn?«, fragt eine Frau um die fünfzig, die sich zu uns umdreht und nun auf uns zutorkelt. Sie trägt ein knallenges rosa T-Shirt, auf dem Mutter der Braut steht.
    »Ich bin hier die Putzfrau, lasst euch von mir nicht stören«, sage ich.
    »Hey, da issschaa nochn Maaann!«, schreit sie, als sie Lars entdeckt, der sofort aus der Wohnung flüchtet. Ich renne hinter ihm her auf die Straße und schütte mich dort aus vor Lachen. Wie göttlich ist das, bitte schön? Wahnsinn!

    Als ich später im Bett liege, bekomme ich noch eine SMS von Lars.
Danke, dass du mich da

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