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Männertaxi: Eine turbulente Komödie (German Edition)

Männertaxi: Eine turbulente Komödie (German Edition)

Titel: Männertaxi: Eine turbulente Komödie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Koßmann
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blenden, als er unserem Hexchen doch tatsächlich ein Pflaster unter die Nase hält. Ich weiß nicht, ob ich vor Scham im Boden versinken oder loslachen soll.
    Hexchen schaut ihn nun tatsächlich erst einmal sehr irritiert an, aber dann fängt sie schallend an zu lachen. »Du bist ja klasse! Ein Pflaster? Wie witzig ist das denn!«
    Simon schaut ein wenig verdutzt aus der Wäsche, findet es dann aber selbst ganz famos, dass er die Dame zum Lachen gebracht hat. Auch, wenn ich mir sicher bin, dass er ihr tatsächlich ein Pflaster anbieten wollte, weil er dachte, sie hätte sich an ihrem Finger verletzt.
    Nachdem die Dame sich einen Cocktail bestellt hat, fragt sie Simon: »Und? Was hast du zu bieten?«
    »Ich bin Straßenbauarbeiter«, antwortet Simon mit stolzgeschwellter Brust, »woll?«
    »Straßenbauarbeiter?« Das scheint Hexchen jetzt nicht wirklich zu begeistern.
    »Ähm, ja …« Simon scheint irritiert und versucht, aufzutrumpfen. »Aber ich sach mal so, nebenbei bin ich auch Architekt!«
    Hexchens Blick wirkt schlagartig neugierig.
    »Ich konstruiere Hütten!«
    »Hütten?« Die Hexe zieht eine Augenbraue hoch.
    »Ja, Hundehütten, um genau zu sein. Ich habe Kunden, die Hunde haben, und diese Hunde brauchen ja auch ein Heim, und das baue ich ihnen.«
    »Hundehütten?« Hexchen weiß nicht, ob sie lachen oder weinen soll. Da geht es mir ähnlich. Ich habe einen kochend heißen Kopf und nehme mir vor, dringend ein kleines Smalltalktraining mit meiner Startnummer 3 zu machen.
    »Sogar mit Fußbodenheizung und fließendem Wasser, jawoll ja.«
    Hexchen starrt ihn an und überlegt vermutlich gerade, ob sie jetzt sofort geht oder noch abwartet, bis sie ihren Cocktail getrunken hat.
    »Küsst du gerne?«, unterbricht sie ihn auf einmal mitten in seinem Redeschwall über die Vor- und Nachteile verschiedener Hundehüttentypen.
    »Küssen? Ich?«
    »Schätzchen, wir sind doch beide nicht hier, um über Hundehütten zu reden, oder?« Dass unser Hexchen nicht sauer ist, merke ich an ihrem Grinsen. Vermutlich geht es ihr wie mir: Sie findet die Hülle so scharf, dass sie bereit ist, die Füllung zu ignorieren.
    »Aber ich dachte … also, ich sach mal so, ich mach sicher alles, was du willst, woll, aber irgendwie hatte ich angenommen, dass du erst mal, so …« Simons Blick geht in meine Richtung, also schaue ich schnell wieder in meine Teetasse, als müsse ich dort mein Schweigegelübde ablesen. Nicht, dass er mich jetzt womöglich um Hilfe bittet!
    »Reden ist nicht deine Stärke.«
    Ich schiele vorsichtig wieder zu beiden hinüber.
    »Aber dafür haben wir uns ja auch nicht getroffen, oder?« Und dann schlingt sie einen Arm um seinen Hals, zieht Simon zu sich heran und küsst ihn, als wäre sie eine Löwin, die sich über ein besonders saftiges Gnu hermacht. Verschämt schaue ich zur Seite – nur um zu bemerken, dass alle anderen gebannt in Richtung von Simon schauen. O Gott. Hat sie ihn schon aufgefressen? Ich richte den Blick zögernd wieder nach vorne, und …
    Wow!
    Simon hat sich ganz offensichtlich von seinem Schreck erholt und küsst das Hexlein nun mit einer Leidenschaft, die mir schon allein vom Zusehen den Atem raubt.
    »Wir gehen jetzt zu dir«, sagt er mit erstaunlich fester Stimme, als er sich schließlich von ihr löst. Und ich möchte spontan in Jubel ausbrechen – ja, sei ein ganzer Kerl! Das will sie!
    Nachdem die beiden das Libri verlassen haben, bestelle ich mir einen Sekt, stoße in Gedanken mit mir selbst an und flüstere zur Feier des Tages ein begeistertes »jawoll ja«. Das erste Date war ein voller Erfolg. Jetzt muss Simon nur noch halten, was er verspricht, aber so wie ich ihn kenne, wird er das. Nur das Reden … das sollte er in Zukunft wohl besser von Anfang an der Kundin überlassen …

Kapitel 19
    I ch sach mal so: Das war wirklich mal was, jawoll ja!«
    Noch etwas verschlafen richte ich mich im Bett auf; Simon hat mich per Telefon aus einem etwas wirren Traum geweckt, in dem ich Phil vor einer wild gewordenen Angelina Jolie retten musste, inklusive an einer Liane schwingen, wobei dabei erstaunlicherweise ich die Tarzan-Rolle übernommen habe.
    »Es lief also gut?«, frage ich nach – und bekomme einen unerwartet detaillierten und alles andere als jugendfreien Bericht über die Ereignisse der letzten Nacht.
    »Das war die Nacht des Jahrhunderts, Isa, das glaubt mir keiner.«
    »Simon, das soll dir auch niemand glauben, denn wir wollen das doch alles diskret behandeln,

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