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Märchen aus 1001 Nacht

Märchen aus 1001 Nacht

Titel: Märchen aus 1001 Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathias Lempertz GmbH
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Hand. Befiehl, den Prinzen Achmed, der sich jetzt in der Stadt befindet, wenn er sich nicht gar im Palast aufhält, gefangen zu setzen. Lass ihn jedoch nicht hinrichten, damit sein Tod nicht Aufruhr veranlasst; in jedem Fall nimm ihn jedoch fest und leg ihn, falls er sich widersetzen sollte, in Eisen.”
    Dieser verräterische Rat gefiel dem falschen Wesir und all seine Gönner und Schmeichler billigten ihn ausnehmend, während der Sultan schwieg und keine Antwort erteilte. Am anderen Morgen ließ er jedoch die Zauberin holen und beriet sich mit ihr, ob er den Prinzen Achmed ins Gefängnis werfen sollte oder nicht. Sie versetzte: “O König der Könige, dieser Rat ist ganz gegen die Vernunft und den gesunden Verstand. Wenn du den Prinzen Achmed ins Gefängnis wirfst, so musst du dasselbe mit all seinen Rittern und Knappen tun; da aber alle Dschinn und Maride sind, wer kann da wissen, wie sie es dir zu vergelten vermögen? Keine Gefängniszellen und diamantenen Tore können sie verschließen; sie werden ausbrechen und diese Gewalttätigkeit der Fee berichten, die dann, aufs Höchste ergrimmt, ihren Gatten wie einen gemeinen Verbrecher eingekerkert zu sehn und dies noch obendrein ohne Schuld und Verbrechen, allein in verräterischer Weise, sicherlich die schlimmste Rache über dein Haupt bringen und uns allen einen Schaden zufügen wird, den wir nicht imstande sind abzuwehren. Wenn du mir vertrauen willst, so will ich dir raten, wie du zu handeln hast, um deine Absicht zu erreichen, ohne dass dir oder deinem Königreich irgendetwas Schlimmes widerfährt. Du weißt wohl, dass die Dschinn und Feen die Kraft haben, in einem kurzen Augenblick wunderbare und merkwürdige Werke zu vollbringen, wie es Sterbliche in langen Jahren voll Mühsal und Arbeit nicht imstande sind. Wenn du nun auf die Jagd oder zu irgendeinem anderen Zwecke ausziehst, so brauchst du viele Zelte für dich und dein Gefolge, deine Diener und Garden; und um solch ein Lager herzurichten und fortzuschaffen, bedarf es vieler Zeit und großer Kosten. Ich rate dir deshalb, O König der Könige, den Prinzen Achmed mit folgendem Verlangen auf die Probe zu stellen: Befiehl ihm, dir ein Kaiserzelt zu bringen, so lang und breit, dass es deinen ganzen Hof, alle deine Krieger und Gefolgsmannen zugleich mit den Lasttieren aufnimmt und bedeckt; und dabei soll es so leicht sein, dass ein einziger Mann es in der hohlen Hand fassen und überall hintragen kann.” Nachdem sie eine Weile innegehalten hatte, fuhr sie fort: “Wenn der Prinz Achmed dein Verlangen erfüllt haben sollte, so verlange von ihm noch etwas Größeres und Wunderbareres, was ich dir zur Zeit angeben will und dessen Ausführung ihm schwer fallen wird. In dieser Weise wirst du deinen Schatz mit seltenen und merkwürdigen Erfindungen, den Werken der Dschinn, anfüllen und dies wird so lange währen, bis dein Sohn schließlich am Ende seines Witzes angelangt ist und deine Forderungen nicht mehr erfüllen kann. Er wird dann gedemütigt und beschämt nimmer wieder deine Hauptstadt zu betreten oder sich gar deiner Gegenwart zu nähern wagen. Und so sollst du von Furcht und Schaden seinerseits befreit sein und wirst keine Ursache haben, ihn ins Gefängnis zu sperren oder gar hinzurichten.”
    Als der Sultan diese klugen Worte vernommen hatte, teilte er den Rat der Hexe seinen Beratern mit und fragte sie um ihre Ansicht. Sie schwiegen und erwiderten ihm kein zustimmendes oder missbilligendes Wort, während er mit ihrem Rat sehr zufrieden war und nichts weiter sagte. Als dann am nächsten Tage der Prinz Achmed zum Besuch des Königs ankam, hieß ihn dieser mit überfließender Zärtlichkeit willkommen und küsste ihn, ihn an seinen Busen schließend, auf Augen und Stirn. Nachdem sie sich lange Zeit über verschiedene Gegenstände unterhalten hatten, sprach der Sultan schließlich bei einer günstigen Gelegenheit: “O mein teurer Sohn, O Achmed, seit langer Zeit bin ich über die Trennung von dir betrübt und bekümmert gewesen und freute mich mächtig, als du zurück kehrtest und ich dich wiedersah; und wiewohl du mir bisher nicht sagtest, wo du wohnst, scheute ich mich, dich zu fragen und deinem Geheimnis nachzuspüren, da du nicht gewillt warst, mir über deinen Aufenthalt Auskunft zu geben. Jetzt aber hörte ich sagen, du wärest mit einer mächtigen Dschinnije

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