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Märchen unter dem Wüsenhimmel

Märchen unter dem Wüsenhimmel

Titel: Märchen unter dem Wüsenhimmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Mallery
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könnte. Aber gleichzeitig hatte ich noch mehr Angst, unzulänglich zu sein. Deswegen habe ich in unserer Hochzeitsnacht diese Sachen über Sex gesagt. Noch schlimmer wurde es, als ich erfuhr, dass du Yasmin immer noch liebst.“
    „Du irrst dich“, widersprach Jamal tonlos.
    Sie hielt eine Hand hoch. „Bitte, unterbrich mich nicht. Sonst schaffe ich es nicht, dir alles zu sagen. Ich habe mich in Honey verwandelt, weil ich wusste, dass ich nicht das Zeug dazu habe, dich für mich zu gewinnen. Ich dachte, ich hätte bessere Chancen, wenn ich eine schillernde und verführerische Persönlichkeit annähme. Eigentlich war es Fatimas Idee.“
    Sie stellte die Füße auf den Boden und beugte sich zu ihm vor. „Du musst entscheiden, ob ich dir als ich selbst genüge. Obwohl mir einige Dinge an Honey gefallen, bin ich nicht wie sie. Es liegt mir nicht, so schamlos zu flirten, und ich hasse die Kleidung und die Kontaktlinsen. Ich habe eingesehen, dass du mich wahrscheinlich nicht so sehr ausgelacht hast, wie ich dachte, aber du hast mich mit Yasmin verglichen. Diesen Wettbewerb kann ich nie gewinnen.“
    Sie hielt inne und straffte die Schultern. Tränen schimmerten in ihren Augen. „Ich verstehe, dass du sie immer mehr lieben wirst als mich. Damit könnte ich mich abfinden. Aber ich muss wissen, wie viel dir an mir liegt. Ich brauche nicht viel. Ein winziger Platz in deinem Herzen wäre wahrscheinlich genug.“ Sie schenkte ihm ein zittriges Lächeln. „Ich möchte dichbitten, dir zu überlegen, was du wirklich willst.“
    Ihre Aufrichtigkeit und ihr Kummer rührten ihn. „Und was ist, wenn ich dich will?“
    „Sag jetzt bitte nichts. Ich möchte nicht, dass du spontan antwortest, aus einem unangebrachten Gefühl von Schuld oder Pflicht heraus. Ich will, dass du dir sicher bist. Ich will, dass du darüber nachdenkst und dann tust, was für dich das Beste ist.“
    „Und wie steht es damit, was für dich das Beste ist?“
    „Darüber muss ich auch nachdenken.“
    Plötzlich kam ihm ein beängstigender Gedanke. „Willst du mich verlassen?“
    Sie wandte den Blick ab. „Das kann ich nicht.“
    „Ich würde dich nicht gegen deinen Willen hier behalten.“
    „Das weiß ich, aber das steht nicht zur Debatte. Ich werde nicht weggehen, solange du mich nicht wegschickst. Mir ist sehr daran gelegen, unsere Ehe zu retten. Du bist mir wichtig, und ich liebe El Bahar und möchte es nicht verlassen.“ Sie stand auf und ging zur Tür. „Lass uns weiterreden, wenn du es dir überlegt hast.“
    Er wollte sie packen und schütteln, bis sie die Wahrheit begriff. Stattdessen öffnete er den Mund, um ihr zu sagen, dass er sie liebte. Doch dann presste er die Lippen zusammen und nickte. Es hatte momentan keinen Sinn, die Worte auszusprechen. Sie hätte ihm nicht geglaubt. Aus irgendeinem lächerlichen Grund war sie davon überzeugt, dass er sie nicht lieben konnte, weil er noch immer um Yasmin trauerte.
    Sie verließ den Raum. Sie gehen zu lassen, fiel ihm äußerst schwer. Doch er spürte, dass es das einzig Richtige war. Er ahnte, dass sie diejenige war, die Zeit brauchte. Also wollte er ihr die benötigte Zeit lassen, bevor er ihr die Wahrheit sagte.
    Aber würde sie ihm glauben? Würde es ihm gelingen, die richtigen Worte zu finden und sie zu überzeugen? Niedergeschlagenschloss er die Augen bei der quälenden Vorstellung, sie zu verlieren.
    Dann kam ihm eine Idee, und ein Lächeln spielte um seine Lippen. Er brauchte gar keine Worte zu finden. Sie existierten bereits. Vielleicht war sie fähig, ihm zu widerstehen, aber der Geschichte von El Bahar vermochte sie gewiss nicht zu widerstehen.

15. KAPITEL
    I ch bin so froh, dass wir es hinter uns haben“, sagte Fatima am nächsten Abend. „Es hat mir gar nicht gefallen, dass du böse auf mich warst.“
    Heather umarmte sie und atmete den vertrauten Duft ihres Parfums ein. „Ich war eigentlich nicht wirklich böse. Ich weiß, dass ich übertrieben reagiert habe. Ich war einfach so schockiert und verletzt, dass ich nicht klar denken konnte.“ Sie trat zurück und betrachtete die Frau, die ihr eine Mutter ersetzt hatte. „Du bedeutest mir sehr viel, und ich weiß, dass du mich ebenso magst. Du würdest mir nie bewusst wehtun.“
    „Natürlich nicht.“ Fatima nahm ihre Hände und drückte sie. „Wenn ich geahnt hätte, wie es sich entwickelt, hätte ich Jamal geraten, dir sofort die Wahrheit zu sagen.“ Sie hielt inne und musterte Heather forschend. „Also, wie stehen die

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